Katzen vergesellschaften – Mehrkatzenhaltung leicht gemacht!

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Über Katzen wird viel behauptet. Unter anderem auch, dass sie Einzelgänger sind, was ganz und gar nicht den Tatsachen entspricht. Dieses Gerücht scheint sich vor allem zu halten, weil Katzen Alleinjäger sind. Keine Frage, dem ist so und das scheint der ausschlaggebende Grund zu sein, wieso vermeidliche „Experten“ annehmen, dass die Stubentiger gerne allein gehalten werden. Sicherlich kommt dies bei einigen Katzen auch vor, aber in aller Regel ist eine Katze kein alltäglicher Einzelgänger und Katzen vergesellschaften gehört damit für Tierheime, Haushalte, Tierpfleger & Co zur täglichen Aufgabe. Aber auch für Dich als Katzenbesitzer gibt es hier keinen Grund, anzunehmen, dass Katzen vergesellschaften niemals funktionieren würde. Geduld ist allerdings eine wichtige Voraussetzung. Erfahre hier mehr, wie Du eine oder mehrere Katzen vergesellschaften kannst, wenn Du keine Einzelgänger wünscht und dem Tier einen Spielkameraden zur Seite stellen möchtest.

Katzen vergesellschaften: Einzelgänger oder Teamplayer?

Selbstverständlich ist jeder Vierbeinergemessen an seinen bisherigen Erfahrungen anders zu beurteilen. Es wäre allerdings falsch, wenn Du von Beginn an annimmst, dass Katzen immer bevorzugen würden, einzeln gehalten zu werden. So leicht kannst Du es dir bei Weitem nicht machen und so sieht die Realität nicht aus. Jagen, das tun Katzen wirklich allein und ihre Beute wollen sie natürlich nicht teilen. Sie zeigen sie nur mit vollem Stolz ihren Besitzern, was etwas vollkommen anderes ist, als ein Tier allein zu halten und sich zu wundern, wieso dem Kätzchen langweilig ist, die Möbel zerkratzt werden oder in die Wohnung gepinkelt wird. Ausnahmen gibt es aber auch, und zwar, wenn Katzen schlechte Erfahrungen machen mussten oder folgende Vorkommnisse bekannt sind.
  • Schlechte Erfahrungen mit anderen Artgenossen
  • Wurde von Artgenossen gebissen, geschlagen oder gemobbt
  • Das Tier ist von Natur aus gerne allein ( auch das gibt es sehr wohl )
Das sind in den meisten Fällen die Gründe, wieso Katzen tatsächlich auch als reine Einzelgänger gehalten werden können. Es gibt wie beim Menschen auch unterschiedliche tierische Charaktere, sodass es passieren kann, dass Du auch einen Kater oder eine Katze vor Ort hast, die/der wirklich allein gehalten werden möchte und seine Artgenossen auch auf Dauer nicht akzeptiert. Während es eben auch Vierbeiner gibt, die durch schlechte Erfahrungen kein Vertrauen mehr zu ihren Artgenossen aufbauen können, aber in der Regel ist es eben so, dass dies seltene Vorkommnisse sind und die meisten Katzen sich leicht vergesellschaften lassen.

Katzen vergesellschaften – so triffst Du die richtigen Vorbereitungen für die Vergesellschaftung

Um Katzen vergesellschaften zu können, solltest Du natürlich einen gewissen Rahmen bieten. Einfach von heute auf morgen eine neue Katze anschaffen und darauf hoffen, dass es sofort gut geht, läuft nicht. Vergiss nicht, dass es Tage, Wochen und sogar Monate dauern kann, ehe beide Katzen sich zusammenraufen, sich verstehen und vor allem die Erstkatze bei Dir daheim, ihr Revier wirklich anspruchslos teilt. Dazu solltest Du gewisse Vorkehrungen treffen und wir helfen Dir, welche es sind.
Katzen vergesellschaften
Was ist besser als eine Katze? Na, zwei Katzen! Aber bei der Vergesellschaftung gibt es einiges zu beachten.

Die Ausstattung Deiner Katze ist für die neue Katze tabu

Bitte nimm nicht die Haltung an, dass Deine jetzige Katze gerne teilen würde, wenn Du ihr einen neuen Vierbeiner vor die Nase setzt. Auch nicht, wenn es sich um ein Kitten handelt. So einfach läuft es nicht und bis dies soweit ist, vergehen wenn Du wirklich eine widerspenstige Katze hast, sogar mehrere Wochen. Wobei wir Dich beruhigen dürfen, es geht häufig wesentlich schneller.

Neuanschaffungen für eine zweite Katze

  • Einen Futternapf
  • Ein Wassernapf
  • Spielzeug für die neue Katze
  • Eine eigene Bürste zum kämmen und bürsten
  • Ein eigenes Katzenbett
  • Eine eigene Transportbox
  • Und ganz wichtig, eine eigene Katzentoilette
Die Transportbox kannst Du auch, gerade wenn es ein Kitten sein soll, nutzen, um das Schlafplätzchen zu ersetzen. Gerade zu Beginn fühlt sich ein kleines Kitten dann gerne wohl, wenn es weiß, dass es hinten und seitlich sicher ist, wenn der knurrende große Vierbeiner mal faucht, und knurrt oder gar miauzt, wenn es den Neuankömmling sieht.
Es gibt viele Giftige Pflanzen für Katzen. Achte beim Einzug auch darauf, dass Du Deine Wohnung katzengerecht einrichtest.

Lass Deine Katze den Geruch der neuen Katze schon im Vorfeld erschnüffeln

Um Katzen vergesellschaften zu können, gibt es gewisse Tricks, damit der Anfang schneller gemacht werden kann. Natürlich könntest Du auch direkt vollendete Tatsachen schaffen, aber wozu, wenn es unter Umständen leichter gehen kann? Deswegen solltest Du vor dem Katzen vergesellschaften zum Beispiel ein Handtuch, eine Decke oder ähnliches mitbringen, wo das Kitten oder neue Kätzchen gelegen hat.
Einfach, damit der neue Geruch für Deinen Stubentiger daheim bereits kein fremder Geruch mehr ist. So gewöhnst Du ihn langsam schon daran. Am besten 1-2 Wochen vorher immer mal wieder. Dadurch ist der neuartige Geruch nicht mehr fremd und das Knurren dürfte beim Einzug nicht ganz so wild werden. Wobei angemerkt werden darf, dass manchen Katzen der Neuankömmling auch ganz schnell wohlgesonnen ist, und kein knurren, fauchen oder mauzen auftritt.

Katzen vergesellschaften: Das erste Zusammentreffen

Es könnte nicht unterschiedlicher ablaufen, wenn auf einmal Deine Katze mit einer ihr fremden Katze zusammentrifft. Wir würden lügen, wenn wir behaupten, dass es immer leicht abläuft oder keinerlei Grund zur anfänglichen Sorge geben würde. Gerade dann, wenn Du noch nie Katzen vergesellschaftet hast, weißt Du oftmals mit dem Verhalten nicht umzugehen. Manchmal kennst Du dieses neue Verhalten Deiner Katze auch nicht, sodass Du mit folgenden Situationen rechnen musst. Das kann passieren, muss aber nicht und kann auch Tage, Wochen oder Monate mit leichten Verbesserungen andauern, ehe die Vergesellschaftung langsam Früchte zu tragen scheint.

Knurren ist oftmals völlig normal

Sobald die neue Katze den Haushalt betritt, wird geknurrt? Das ist leider vollkommen normal oder jedenfalls sehr häufig der Fall. Das kann über Tage so andauern, aber wird in aller Regel meist deutlich besser, wenn sich Deine Katze an den Neuankömmling auf vier Pfoten gewöhnt hat.

Schwanzwedeln und einen Kamm ziehen, sind ebenso normal

Es kommt durchaus auch vor, dass auf einmal ein Kamm gezogen wird. Auch wird geknurrt und gefaucht oder das typische gestresste Schwanzwedeln tritt auf. Ganz normale Reaktionen, gerade von Deiner Katze, die als Erstes da war. Denn jetzt ist ja in ihrem Revier ein Eindringling. Gerade Kitten sind dazu noch neugierig, riechen am neuen Kater und ziehen sich meist dennoch schnell aus Angst zurück. Das sollte schon helfen, damit auch die „Machtverhältnisse“, wer als erstes hier war, geklärt sind.

Angreifen, kratzen, beißen kommen weniger häufig vor, aber gibt acht:

Leider kommt es selten auch dazu, dass auf einmal gekratzt, gebissen und ein wenig gekämpft wird. Hier musst Du nicht immer sofort dazwischen gehen, weil Katzen das in der Regel unter sich ausmachen. Natürlich solltest Du darauf achten, dass niemand schwer verletzt wird und das auch ein Kitten nicht zu schaden kommt. Dies sollte aber nicht täglich der Fall sein und kommt trotzdem sehr selten bei der Vergesellschaftung vor. Versuch mit Leckerchen, Ballspielen oder Geräusche zu stören, um die Vierbeiner abzulenken.

Deine Katze muss von Beginn an merken, dass sich für sie durch die Vergesellschaftung nichts ändert

Wenn Du mit dem Gedanken spielst, Katzen vergesellschaften zu wollen, dann liegt einiges auch an Dir. Deine Katze war als Erstes da. Was nicht bedeutet, dass Du den Nachkömmling ignorieren sollst, aber begrüße Deine Katze als erstes. Beruhige Dich und halte ein ruhiges Gemüt ein, um beide Katzen, aber gerade auch Deine erste Katze zu beruhigen. Denn das strahlt sich auf sie aus und dadurch werden eventuelle Verhaltensweisen vorgegeben, die Dir bei der Vergesellschaftung deutlich zu Gute kommen werden.

Katzen vergesellschaften: Neutraler Boden?

Es wäre natürlich ein Leichtes, wenn Du deiner Katze mal eben den neuen Vierbeiner einfach vor die Nase stellst. Das geht in den meisten Fällen auch recht schnell über wenige Tage gut, aber trotzdem sollte man es dennoch nicht übertreiben. Vielleicht machst Du es beiden Katzen auch ein wenig leichter, indem Du einen neuen Kratzbaum kaufst und vielleicht eine Räumlichkeit wählst, wo gerade frisch renoviert wurde, und keine der beiden Katzen die Gelegenheit hatte, hier das Revier aufzuschlagen. Denn so ist der neutrale Boden für beide Neuland, interessant und die Zusammenführung könnte auch etwas harmonischer ablaufen. Ist Dir das zu viel Stress? Dann kannst Du natürlich auch die beiden Katzen einfach direkt zusammenführen.

Getrennte Räumlichkeiten mit langsamer Annäherung können hilfreich sein

Eine weitere denkbare Aufgabe wäre, dass Du die Katzen erst einmal in unterschiedlichen Räumlichkeiten hältst. So geht der Geruch weiter in der Wohnung über und es wird sich durch die Türe beschnuppert. Was Du auch tun könntest wäre, dass Du Schutzgitter für Kinder nutzt, um so eine kleine Trennung zu ermöglichen, aber den puren Geruch des Gegenübers nicht zu verringern, um so zu gucken, dass die Katzen sich daran gewöhnen, dass jemand neues da ist. Du kannst das Futter auf beiden Seiten stellen, wo jeder für sich, aber trotzdem beieinander essen kann und immer näher auf Dauer zum Trenngitter gehen, ehe dieses mal entzogen wird. Dies ist etwas „aufwendiger“ und kann mehrere Tage dauern, aber erspart Dir womöglich das ständige stressige Verhalten.
So kannst Du einfach Katzen vergesellschaften und Dir viel Stress sowie Mühe und Arbeit ersparst. Doch sei Dir sicher, dass ohne Geduld hier gar nichts läuft und das müssen wir Dir auch an dieser Stelle wirklich sagen. Denn wie angemerkt, kann eine Zusammenführung und Vergesellschaftung unter Katzen Stunden, Tage, manchmal auch Wochen und selten Monate dauern. Experten sagen sogar im Schnitt bis zu 12 Monate Zeit sollte man einplanen. Doch mach Dir keine Sorgen, es geht viel schneller und solange wirst Du nicht benötigen, wenn es bei Dir auch klappen sollte. Denn für nichts gibt es eine Garantie, und so auch nicht, wenn es heißt, Katzen vergesellschaften.
Kitten kuscheln
Häufig ist es einfacher, direkt zwei Katzen zu sich zu nehmen. Aber auch später ist eine Vergesellschaftung mit viel Umsicht möglich.

Katzen vergesellschaften – manchmal soll es einfach nicht sein

So schön der Gedanke ist, dass Deine Katze nicht mehr allein ist, manchmal will das zusammenführen von Katzen einfach nicht klappen. Katzen vergesellschaften ist ein Ding der Unmöglichkeit, aber manchmal geht es eben doch nicht. Solltest Du merken, dass die Katzen sich regelrecht ineinander verbeißen, sich das Knurren und Fauchen sowie Fremdeln nicht ändert, dann solltest Du natürlich nach einer Zeit darüber nachdenken, ob hier eine Trennung nicht sinnvoller ist.
Wenn Du wirklich merkst, dass es nicht geht, dann könnte das zukünftige Zusammenleben unglaublich kompliziert werden, sodass Du schon schauen musst, ob all Deine Bemühungen nicht helfen. Ob spielen, Futter, Streicheleinheiten, Veränderungen am Verhalten und mehr – wenn all das nichts bringt und das Zusammenleben weiterhin mit der neuen Katze nicht will, dann wäre eine Trennung wohl sinnvoller. Im Übrigen auch für beide Tiere und Katzen reagieren auch gesundheitlich sehr schlecht auf Stress, sodass dies dann im Vordergrund stehen muss.

Folgendes solltest Du natürlich bei der Vergesellschaftung noch beachten

Du spielst mit dem Gedanken, Deine Katzen zu vergesellschaften? Das ist manchmal nicht schlecht, vor allem, wenn Dein Vierbeiner seinen geliebten Freund verloren hat und ohnehin nie wirklich allein sein wollte oder kann. Doch es sollte beim Katzen vergesellschaften schon ein paar einfache Regeln geben. Im Übrigen bedeutet das nicht, dass alle Ausnahmen hier nicht klappen würden, aber das Zusammenführen könnte ein wenig stressiger werden. Achte also bitte auf folgende Tipps, um das Vergesellschaften zu erleichtern.

Das Alter

Wenn Du jetzt eine 10-jährige Katzendame hast, dann wäre es wenig sinnvoll, ein Kitten mit mehr Aktivität bei einer trägen Katzenlady oder einem Katzenherren zu holen. Das macht natürlich Sinn. Wobei auch das nicht zwangsläufig ein No-Go-Kriterium ist. Doch es wäre schon schön, wenn die Aktivität sich in etwa gleichbleibend bei dem Neuankömmling anbietet.

Die Rasse beachten

Es gibt Katzenrassen, die von Natur aus aktiver und agiler sind, gerne schwimmen oder ohnehin nur auf Menschen bezogen sind. Da musst Du natürlich drauf achten, wenn Du eine Katze daheim hast, die dann einen Nachzögling vorgesetzt bekommen soll. Du kannst kaum eine gemütliche Perser-Katze mit eine Bengalen-Katze zusammensetzen – das geht eher vom Charakter nicht gut, unabhängig vom Alter. Das wäre so, als wenn Du den Mops und aktiven Husky zusammenpacken würdest. Du verstehst sicher, wieso manchmal auch auf die Rassen geachtet werden muss.

Das Fell kann über Wohlwollen oder Aggressivität entscheiden

Das mag für Dich komisch klingen, aber sogar die Felllänge oder Fellfarbe kann bei manchen Zusammenführungen zu Problemen führen. Eine Kurzhaarkatze wie die British Kurzhaar Katze mag vielleicht erstmals komisch auf die langhaarige neue Katze wie eine Perserkatze reagieren. Auch wenn das Fell andersfarbig, gepunktet oder gestreift ist, kann das zunächst zu Problemen führen. Auch eine große Katze wie die Maine-Coon-Katze wirkt auf kleinere Artgenossen vielleicht erstmal suspekt. Das kann sich aber legen. Wenn Du jedoch auf die gewissen Feinheiten achtest, geht es möglicherweise für Dich auch leichter.

Fazit: Katzen vergesellschaften

Mit all dem Wissen, was Du beim Katzen vergesellschaften falsch, richtig oder vorbeugend machen kannst, solltest Du ab heute keine Probleme haben, eine neue Katze dazu zu holen. Wir wünschen Dir viel Glück und bitte nicht vergessen, Geduld ist bei der Zusammenführung von Katzen eine Tugend. Werfe also nicht zu schnell die Flinte ins Korn. Du könntest es bereuen. Denn in den meisten Fällen oder der Mehrheit der Zusammenführungen, klappt es nach einer Zeit immer und Du wirst viele neue wunderbare Erinnerungen dazubekommen.
Tipp: Deine Katze lässt ihr Futter stehen oder hat struppiges Fell? Dann solltest Du auf ein gesundes Futter ohne Getreide umstellen. Unser Tipp: Gib etwas Lachsöl für Katzen in das Futter und füttere AniFit Katzenfutter. Außerdem gibt es auch einiges, was nicht gefüttert werden darf. Was dürfen Katzen nicht fressen?

Als Tierliebhaber und Tierschützer, ist es mir ein wichtiges Anliegen über artgerechte und gesunde Haltung und Ernährung von Tieren zu schreiben. Ich möchte aufklären und aufzeigen was für Eure Tiere wichtig ist.

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