Wer möchte es nicht gerne: tolle Fotos vom eigenen Haustier. Eine tolle Möglichkeit, Erinnerungen festzuhalten, aus ihnen Fotogeschenke oder Dekoration für die Wohnung zu machen oder den Freunden und Bekannten zu schicken. Doch ist es gar nicht immer einfach, den Vierbeiner gut abzulichten. Deswegen haben wir ein paar einfache tolle Tricks, wie Du Hunde fotografieren kannst und daraus wahre Meisterwerke zauberst.
Hunde fotografieren – was Du vorher beachten solltest
Bevor es nun los geht mit dem eigentlichen Thema, möchte ich Dich noch auf einige Punkte hinweisen, die maßgeblich zum Gelingen schöner Hundefotos beitragen.
Dein Hund sollte sich in der Umgebung und der Position wohl fühlen. Auf Fotos erkennt man nämlich sofort, wenn Dein Hund nicht glücklich ist. Das Fotografieren sollte also auch Deinem Hund Spaß machen. Möchtest Du gestellte Fotos machen, gewöhne Dir ein Nein ab. Wirst Du genervt, weil Dein Hund nicht still steht oder platzierst Du in immer wieder in der gleichen Position, wird Dein Hund schnell die Freude daran verlieren.
Deswegen solltest Du auch nur dann Hunde fotografieren, wenn Du gute Laune hast und entspannt ist. Bei der Fotografie ist es überhaupt nicht schlimm, wenn Dein Hund mal ein Kommando nicht beachtet – das kannst Du an anderer Stelle besser trainieren. Mir persönlich sind motivierte Hunde, die nicht immer korrekt hören, lieber als Hunde, die perfekt hören, aber genervt und gelangweilt sind.
Der kleine Fotografier-Knigge
Die folgenden Punkte solltest Du immer beherzigen – aus Rücksicht und Respekt
- Kein Foto ist es wert, dass Du Deinen Hund, andere Menschen und Tiere oder Dich selbst in Gefahr bringst
- Betrete niemals private Grundstücke oder nutze anderes Eigentum ohne vorher um Erlaubnis zu fragen
- Belästige und störe niemanden durch Deine Hundefotografie
- Hinterlasse eine „Location“ immer so, wie Du sie vorgefunden hast: Lasse keinen Müll liegen und trampele keine Blumen platt
- Nimm Rücksicht auf andere Fotografen, die auch gerne Hunde fotografieren wollen
Was sollte ich zu einem Shooting mitnehmen?
Packe Dir in jedem Fall eine Belohnung ein, wenn Du Deinen Hund fotografieren möchtest. Was eine Belohnung ist, hängt von Deinem Hund ab: Viele Hunde freuen sich über eine besondere Leckerei. Andere bevorzugen ein Spielzeug.
Auch kannst Du natürlich stimmlich viel loben oder Deinem Hund ein soziales Spiel anbieten. Sollte sich Dein Hund besonders über eine körperliche Belohnung freuen, kannst Du natürlich auch das nutzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Hunde jedoch Streicheln nicht als eine entsprechende Belohnung ansehen oder sich draußen sogar ungerne anfassen lassen.
Aber wie gesagt: Du kennst Deinen Hund am besten!
Hunde fotografieren – diese Ausrüstung benötigst Du
Ich kriege immer mal zu hören, dass meine Kamera gute Bilder macht. Da freue ich mich ganz besonders drüber … nicht. Denn ich bin es, die die Kamera bedient. Was ich damit sagen möchte: Eine teure Ausrüstung ist nicht alles. Ich kenne viele, die mit ihren Handys bereits traumhafte Aufnahmen machen. Der einfache Vorteil daran: Du hast Dein Mobiltelefon fast immer dabei und musst nicht noch extra einen Rucksack mit Dir herum tragen. Natürlich bist Du mit einem Handy eingeschränkt, was die Einstellungen betrifft, aber am Ende ist die Wahl der Ausrüstung davon abhängig, wie oft Du fotografieren möchtest und was Du damit erreichen willst…. und natürlich: Welches Budget Dir zur Verfügung steht.
Welche Kamera darf es sein?
Alle Kameras aufzuzählen, die für die Hundefotografie geeignet sind, würde hier den Rahmen sprengen, da es definitiv auf das Geld ankommt, was Du bereit bist, auszugeben. Wenn Du jedoch häufiger Hunde fotografieren möchtest, empfehle Dich Dir, eine Kamera zu wählen, bei der Du die Objektive wechseln kannst. Auch dort gibt es eine große Auswahl, so kannst Du inzwischen auch spiegellose Kameras kaufen.
Ich selbst bin mit der Canon EOS 450D eingestiegen, hatte dann die Canon EOs 7d, dann die 5d Mark IV und inzwischen fotografiere ich fast ausschließlich mit einer Sony Alpha 7iii.
Achte unbedingt darauf, dass Du von Anfang an ein möglichst lichtstarkes Objektiv hast. Mein Lieblingsobjektiv zum Hunde fotografieren ist das Sony 85mm GM 1.4. Allerdings reicht zum Einstieg auch ein 50mm 1.8, welches ein richtig gutes Preis-/Leistungsverhältnis hat. Es ist zudem schön leicht und wird sowohl von Sony als auch von Canon und Nikon angeboten. Besonders schön ist dieses Objektiv auch deswegen, weil Du damit auch in der Wohnung bereits schöne Fotos zaubern kannst.
Wenn Du auf der Suche nach einer neuen Kamera bist, empfehle ich immer, sich von einem Fotogeschäft beraten zu lassen.
Wie kann ich Bilder von meinem Hund professionell bearbeiten?
Nun möchte ich noch ein paar Worte zur Bildbearbeitung verlieren. Wichtig ist dabei, dass es Dir gefällt. Wenn Du es also gar nicht bearbeiten möchtest, ist das vollkommen in Ordnung. Dennoch bietet die Bildbearbeitung viele tolle Möglichkeiten, die Hundefotos zu optimieren.
Inzwischen gibt es zahlreiche Apps, mit denen Du bereits mit wenigen Handgriffen eine tolle Stimmung im Bild zaubern kannst. Hier bietet sich zum Beispiel die kostenlose Lightroom App an. Aber auch über PicsArt, Snapshot, VSCO (InApp-Käufe sind jeweils möglich) und vielen weiteren Applikationen kannst Du Deinem Foto ein optimiertes Gesicht geben.
Du kannst auch sogenannte Presets für die Bearbeitung Deiner Bilder kaufen. Diese liest Du dann beispielsweise in Deine Lightroom App ein und kannst sie nach Deinem Wünschen bearbeiten. Presets sind also Voreinstellungen.
Fotos selber bearbeiten
Wenn Du Deine Hundefotos lieber selbst bearbeiten möchtest, kannst Du auch eine Bildbearbeitungssoftware auf dem PC oder Notebook nutzen. Ich selbst nutze Lightroom und Photoshop. Beide Programme sind kostenpflichtig, aber bieten mir in der Hundefotografie so unglaublich viele Möglichkeiten.
Alternativ kannst Du auch Programme wie Affinity oder Gimp (Gimp ist kostenlos) nutzen.
Hundefotografie – die besten Tipps für Anfänger und Einsteiger
So, genug des Vorworts. Lasse uns damit anfangen, weswegen Du vermutlich eigentlich auf dieser Seite gelandet bist: Die besten Tipps für die Hundefotografie.
Zur richtigen Urzeit fotografieren
Es gibt nichts, was ein gutes Bild so beeinflusst wie das richtige Licht. Deswegen ist die Uhrzeit einer der wichtigsten Faktoren für ein gutes Bild. In der Hundefotografie solltest Du nie in der Mittagssonne fotografieren. Dadurch, dass die Sonne von oben hart auf den Boden knallt, entstehen harte Schatten und Farben wirken „ausgefressen“. Zudem blinzeln viele Hunde auch bei starker Sonneneinstrahlung oder hecheln so stark, dass die Fotos sehr gequält aussehen.
Die beste Zeit zum Fotografieren ist zum Sonnenaufgang (kurz davor und maximal bis eine Stunde danach) und der Sonnenuntergang (eine Stunde davor und auch noch etwas danach). In dieser Zeit hast Du weiches Licht und zudem häufig auch noch tolle Farben vom Himmel.
Natürlich solltest Du hierbei auch beachten, dass die Sonne im Sommer natürlich viel härter ist als im Winter und auch die Zeiten anders sind je nach Jahreszeit.
Die richtige Position für die Hundefotografie
Vielleicht hast Du diesen Tipp schon tausend Mal gelesen oder gehört, aber die Position, aus der Du fotografierst, ist wichtig! Du solltest möglichst immer auf Augenhöhe fotografieren. Das bedeutet für Dich, wenn Du nicht gerade eine Deutsche Dogge hast, ab auf den Boden.
Aus dieser Perspektive wirkt Dein Hundefoto gleich lebendiger. Viele Kameras haben auch bereits ein Display, welches Du ausklappen kannst. Das ist hierfür eine tolle Hilfe.
Ausnahmen bestätigen aber die Regel! Natürlich darfst Du auch mal von oben (wie im Titelbild) oder von weiter unten (wenn Dein Hund auf etwas drauf steht) fotografieren. Auch dieses kann seinen Charme haben.
Achte auf die richtigen Einstellungen
Wichtig für ein gelungenes Foto von Deinem Vierbeiner sind zudem die richtigen Einstellungen. Die meisten Kameras haben einen Automatikmodus, eine Belichtungsautomatik oder auch eine Automatik für die Einstellung der Blende. Zum üben kannst Du diese Funktionen wunderbar nutzen.
Möchtest Du Deine Hundefotografie aber individuell gestalten, empfiehlt es sich, die manuellen Einstellungsoptionen zu nutzen.
Hierbei sind folgende Einstellung am wichtigsten
- Der ISO-Wert (bezeichnet die Lichtempfindlichkeit): Hier solltest Du den niedrigstmöglichen Wert nehmen – gerne 100. Hiermit stellst Du ein, wie dunkel oder hell das Bild wird. Wählst Du einen hohen ISO-Wert, kann es passieren, dass Deine Bilder anfangen zu rauschen. Das Foto wird also gestört durch Pixel, die von dem eigentlichen Bild abweichen. Bessere (teurere) Kameras können häufig besser mit hohem ISO umgehen
- Die Blende: Mit der Blende legst Du fest, wie viel Licht in die Kamera eindringt. Eine kleine Blendenzahl – zum Beispiel 1.8 bei dem oben genannten 50er Objektiv – lässt mir Licht durch (die Blende ist also offener) als eine Blendenzahl von 5.6. Je weiter Du die Blende öffnest, desto mehr wird das Hauptobjekt im Bild frei gestellt und der Hintergrund verschwimmt. Für Landschaftsaufnahmen empfiehlt es sich also, eine höhere Blendenzahl zu nehmen, also die Blende weiter zu schließen
- Die Belichtungszeit: Durch die Belichtungszeit legst Du fest, wie lange das Bild belichtet werden soll. Diese Zahl ist vor allem davon abhängig, ob sich Dein Objekt bewegt – und das tun Hunde nun mal. Bei einem Portrait solltest Du also niemals länger als 1/400 belichten. Möchtest Du Actionfotos machen, solltest Du 1/1000 oder kürzer belichten.
Brennweite in Zusammenspiel mit Belichtungszeit
Außerdem solltest Du Dir diese Faustformel merken: Die Belichtungszeit sollte immer kürzer sein als die Brennweite Deines Objektivs. Ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung: Hast Du ein Objektiv mit 200m Brennweite, sollte Deine Belichtung bei längstens 1/250 liegen, da ansonsten eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass Du verwackelst
Tipps, damit der Hund süß guckt
Es gibt viele Tipps, damit Dein Hund besonders süß schaut. Wie Du das machst, ist natürlich abhängig von Deiner Fellnase: Manche reagieren auf besondere Wörter (Mira zum Beispiel auf „Abendbrot“). Andere lauschen sofort auf, wenn sie ein Quietschie hören (das kannst Du Dir immer sehr gut mit in die Tasche packen).
Alternativ gibt es auch Tierstimmen-Apps. Teste es am besten mal aus.
Weitere Tipps zur Fotografie von Hunden
Und hier noch ein paar Tipps to go
- Wenn Du ein Ganzkörperbild von Deinem Hund machen möchtest, schneide nicht die Pfoten ab
- Lege den Fokus immer auf die Augen (Ausnahme: Du willst zum Beispiel die Nase als Fokus setzen)
- Achte auf den Bildaufbau, hier ist die goldene Regel hilfreich
- Versuche auch mal andere Perspektiven und probiere Dich aus
- Fotografiere Deinen Hund nie zu lange – auch wenn es für Dich vielleicht nicht so aussieht: Modeln ist anstrengend und erfordert Konzentration
- Kann Dein Hund nicht gut still halten, improvisiere, sodass Dein Hund Spaß daran findet und von alleine mitmacht
- Hat Dein Hund mal keine Lust, packe die Kamera weg und genieße so die Zeit mit ihm
Workshops, Tutorials, Zeitschriften, Bücher & Co
Um Dich weiterzubilden, hast Du eine Vielzahl von Möglichkeiten. Ich konnte am meisten durch Coachings und Workshops mit erfahrenen Fotografen lernen. Hier wird individuell auf Deine Bedürfnisse eingegangen.
Aber natürlich bietet auch das Internet unglaublich viele Informationen, wie Du Dich verbessern kannst – ansonsten hättest Du ja auch diesen Beitrag nicht gefunden 🙂
Jeder Fotograf hat einen anderen Stil und fotografiert anders. Schau Dir also gerne direkt mehrere Fotografen an, die Dir gefallen. So kannst Du Dir von allem das mitnehmen, was Dir am besten gefällt und Dir auch gut liegt.
Hunde fotografieren – Festplattenleichen
Und an dieser Stelle möchte ich noch mal erwähnen, dass wir leider in der digitalen Zeit viel zu viele Fotos machen, die nie gezeigt werden. Sie verenden als Festplattenleichen. Deswegen kann ich Dir empfehlen, Dir Deine Lieblingsbilder auf Leinwand zu ziehen oder sie in einen Bilderrahmen einzurahmen. So kannst Du Dich darüber erfreuen wenn Du drauf schaust. Sie sind zudem auch tolle Geschenke für die Familie. Ich mache zu Weihnachten beispielsweise gerne eine individuelle Weihnachtskarte mit einem Foto von Mira.
Und zum Thema Festplatte: Sichere Deine Hundefotos doppelt. Nichts ist ärgerlicher als eine kaputte Festplatte und all die schönen Erinnerungen sind für immer verloren!
Fazit Hundefotografie
Kein Meister ist je vom Himmel gefallen. Jeder hat mal angefangen, also: Üben, üben, üben! Viele andere Hundehalter freuen sich auch über Fotos von ihren Lieblingen und deswegen kannst Du auch sie mal fragen, ob Du „an ihren Hunden üben“ könntest.
Ärgere Dich nicht, wenn an einem Tag mal gar kein schönes Foto raus kommt. Das geht uns allen so. Auch solltest Du nicht frustriert sein, wenn es etwas länger dauert, bis Du die Fotos hinkriegst, die Du Dir vorstellst. Messe Dich nicht an Profis, sondern schaue Dir Deine eigene Entwicklung an. Die Fotos sollen eine schöne Erinnerung für Dich sein und nicht in Stress oder Traurigkeit ausarten, nur weil vielleicht jemand besser ist. Denke immer daran: So etwas ist Geschmackssache!
Wenn es mal nicht so gut läuft, lasse die Kamera einfach mal zu Hause. Manche Probleme erledigen sich dann von ganz alleine. Sowieso solltest Du die Kamera nicht immer mit Dir rum schleppen. Ansonsten wird diese Leidenschaft schnell zum Druck und Du wirst den Spaß daran verlieren.
Wenn Du Fragen zu diesem Thema hast, dann schreib uns gerne ein Kommentar.
Gutes Gelingen 🙂
Seit Jahren beschäftige ich mich mit der artgerechten und gesunden Haltung von Tieren. Neben Tierschutz liegt mir außerdem auch Artenschutz am Herzen.
Durch meine Hündin Mira erlebe ich täglich, wie sozial und empathisch Tiere sind. Deswegen ist es mir wichtig, Menschen aufzuklären und so die Welt für Tiere ein Stückchen besser zu machen.
Besser bekannt bin ich unter dem Usernamen SLEEPHERDS auf Instagram und meinem Blog.
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