Muss man Hunde tatsächlich baden und der Fellpflege mittels Shampoo den letzten Schliff verleihen? Zerstört Hundeshampoo die natürliche Schutzfunktion der Haut oder hat es doch seine Bewandtnis, dass immer mehr Halter und Tierärzte zu einem milden Shampoo raten?
Gehen wir der Sache doch etwas näher auf den Grund und schauen uns die Funktion von Hundeshampoo einmal genauer an.
Für schnell entschlossene meine Empfehlung
Hundeshampoo – nur zur Reinigung des Fells?
In erster Linie ist Shampoo natürlich dazu geschaffen worden, um das Fell des Hundes zu säubern. Allerdings gibt es inzwischen viele Alternativen zum ursprünglichen Hundeshampoo, die sich jeweils auf bestimmte Fachgebiete spezialisieren. So gibt es neben der Pflege, Shampoos gegen Ungeziefer, Shampoo für Allergiker sowie geruchsneutralisierende Shampoos.
Hundeshampoo gegen Juckreiz
Sobald ein Hund sich vermehrt juckt und sich in seinem eigenen Fell nicht mehr wohl fühlt, ist das ein Anzeichen für eine innere oder eine äußere Erkrankung.
Die häufigste Form von Juckreiz liegt einer Allergie zugrunde. Ein mattes und struppiges Fell, sowie Ausschlag und der eben genannte Juckreiz, sind typische Begleitsymptome einer Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel oder Waschmittel.
Natürlich ist es am wichtigsten, den Auslöser der Allergie zu finden und zu eliminieren. Nebenbei kann man dem Hund aber zu etwas mehr Wohlbefinden verhelfen, indem man nicht nur das Immunsystem des Vierbeiner stärkt sondern ihm auch äußerlich Linderung verschafft.
Eine Behandlung mittels Hundeshampoo gegen Juckreiz ist besonders nachhaltig, da die entzündungshemmenden und hautberuhigenden Inhaltsstoffe zur Ausheilung der geschundenen Haut beitragen. Sieh Dir hier den Aufbau der Hundehaut an.
Hundeshampoo gegen Milben
Ebenfalls zu Juckreiz führen Milben. Vor allem Grasmilben machen es sich gerne auf den Vierbeinern bequem, während sich die Hunde im Sommer und Herbst ausgelassen auf der Wiese austoben. Die Symptomatik ist bei allen Milbenarten gleich.
So leidet der Hund häufig unter starkem Juckreiz und auffälligen roten Ausschlägen an mehreren Körperstellen. Bedingt durch das häufige Kratzen, kann es schnell zu Entzündungen der Haut kommen.
Um diesem Leid zu entgehen, wurde eigens Hundeshampoo gegen Milben entwickelt, das durch die enthaltenen Öle und die natürlichen Wirkstoffe äußerst abstoßend auf Grasmilben wirkt. So werden sich die kleinen Biester gar nicht erst auf dem Hund niederlassen.
Hundeshampoo gegen Flöhe und Zecken
Ähnlich wie ein Shampoo gegen Milben, wirkt auch ein Shampoo gegen Flöhe und Zecken. Es verschafft sofortige Linderung bei Ungezieferbissen, reinigt sanft die Haut und beugt gleichzeitig dem Austrocknen der Haut vor, um weitere Hautreizungen zu verhindern.
Meist sind Hundeshampoos gegen Flöhe und Zecken (oder einfach nur gegen Parasiten) nicht nur im akuten Stadium hilfreich, sondern schützen außerdem vorbeugend vor einem erneuten Befall.
Hundeshampoo gegen Parasiten sollte aber stets mit Vorsicht verwendet werden, da es neben Shampoos aus natürlichen Inhaltsstoffen auch Shampoos gibt, die chemische Biozide enthalten.
Biozide sind Wirkstoffe, die Parasiten unschädlich machen.
Leider handelt es sich hier meist um leicht toxische Wirkstoffe, die bei unsachgemäßer Verwendung auch beim Hund zu Problemen führen können.
Vor allem bei Welpen sollte man daher auf ein Shampoo zurückgreifen, das extra für Welpen und Junghunde dediziert ist.
Natürliche Biozide sind bedeutend unbedenklicher, allerdings ist ihre Wirkung für einen ausgeprägten Flohbefall meist nicht stark genug.
Shampoo gegen Flöhe, Milben und andere Parasiten ist häufig mit Teebaumöl oder Niemöl versetzt.
Der natürliche Abwehrstoff schützt nicht nur vor einem Befall, er hindert die Larven der Parasiten daran sich zu verpuppen. Bereits ausgewachsene Schädlinge werden aber kaum bekämpft.
Hundeshampoo gegen Schuppen
Auch Hunde können unter Schuppen leiden. Vor allem im Herbst und Winter, wenn die Raumluft durch die wärmende Heizung besonders trocken ist, trocknet auch die Haut der Vierbeiner besonders schnell aus.
Das Resultat sind lose weiße Schuppen, die nicht nur den Hund durch den quälenden Juckreiz in den Wahnsinn treiben, sie sind auch für uns unangenehm – liegen sie doch überall herum.
Übrigens kann auch eine einseitige Ernährung, vor allem mit zuviel Getreide, zu trockener Haut und vermehrter Schuppung führen.
Dann gibt es noch ölige gelbe Hautschuppen, die durch eine erhöhte Talgproduktion der Haut entstehen. Bei diesem Problem hat sich Shampoo gegen Schuppen besonders bewährt.
Die hartnäckigen Schuppen lassen sich nach der Anwendung wesentlich einfacher aus dem Haarkleid entfernen – meist reicht dann einfaches Bürsten aus.
Auch das richtige Hundefutter sorgt für ein schönes schuppenfreies Fell.
Hundeshampoo gegen Geruch
Eines der Haupteinsatzgebiete für Hundeshampoo ist wohl die Geruchs Beseitigung.
Viele Hunde lieben es ja, sich in muffigen Dingen herum zu wälzen. Den Hund stört es meist wenig, doch auch wir als Halter haben eine gewisse Ekelgrenze und der unangenehme Geruch sollte auch nicht allgegenwärtig bleiben.
Als Lösung bietet der Markt zwei verschiedene Arten an Shampoo an. Eine parfümierte Version, die den Geruch quasi überdecken soll – und eine neutralisierende Version, die das Geruchsproblem von Grund auf löst.
Vor allem bei hartnäckigen Gerüchen wie Aas und Exkremente muss ein neutralisierendes Shampoo herhalten, da der geruchsempfindliche Halter sonst schnell zu einer erneuten Waschaktion neigt – was die Hundehaut nur noch mehr strapaziert.
Hundeshampoo Allergie
Auch wenn die meisten Hunde die normal verfügbaren Shampoos gut vertragen, so gibt es doch einzelne Tiere, die Shampoo überhaupt nicht vertragen. Sie zeigen dann die üblichen Symptome einer Allergie und es muss ein anderer Weg her, den hartnäckigen Schmutz vom Hund zu bekommen.
Dafür haben sich gewisse Alternativen etabliert, die ruhigen Gewissens auch bei Hunden mit einer Allergie auf Hundeshampoo zum Einsatz kommen können.
Neben einigen Hausmitteln besteht aber auch die Möglichkeit, ein Shampoo selbst herzustellen. Schauen wir uns die verschiedenen Möglichkeiten genauer an.
Hundeshampoo Alternative
Auf keinen Fall sollte als Alternative für Hundeshampoo normales Shampoo für Menschen benutzt werden. Der Grund liegt nicht nur in der Zusammensetzung des jeweiligen Shampoos, sondern eher darin, dass Menschen einen ganz anderen pH-Wert der Haut haben als Hunde.
Während der pH-Wert beim Menschen bei etwa 5,0 liegt, ist der pH-Wert der Haut beim Hund bei durchschnittlich 7,5 angesiedelt. Darum haben Hunde, auch wenn der Aufbau von Haaren und Haut dem des Menschen ähnlich ist, besondere Ansprüche an die Pflege – Hundeshampoo hat also durchaus eine Daseinsberechtigung.
Hundeshampoo selber machen
Da spezielles Shampoo bekanntlich relativ teuer ist, kommt man schnell auf den Gedanken so ein Shampoo einfach mal selbst herzustellen. Neben der Verwendung von einfachen Hausmitteln, die weiter unten noch näher beschrieben werden, können auch milde Tenside und Öle zum Einsatz kommen.
Ein einfaches aber besonders effektives Rezept ist folgendes:
- 25 Milliliter Betain
- gemischt mit
- 75 Milliliter Wasser
Betain ist ein äußerst mildes Tensid, das als Nebenprodukt in der Zuckerherstellung gewonnen wird. Als Hautpflegemittel mindert es vor allem Irritationen und schützt die empfindliche Haut vor dem Austrocknen. Außerdem erhöht es die Festigkeit und die Griffigkeit der Haare und stabilisiert die Haarstruktur.
Zwar ist die Lösung, die bei der Mischung von Betain und Wasser entsteht relativ flüssig, dennoch ist sie bestens dazu geeignet, das Fell des Hundes auf natürliche und schonende Art zu reinigen.
Hundeshampoo Hausmittel
Viele Hundebesitzer, die kein ausgewiesenes Hundeshampoo für ihren Vierbeiner kaufen wollen, benutzen stattdessen Babyshampoo. Der Gedanke dahinter ist zwar nicht verkehrt, da es sich bei Babyshampoo um ein äußerst mildes Shampoo handelt, dennoch sollte es nicht für die Fellpflege des Vierbeiners verwendet werden.
Babyshampoo riecht mitunter sehr stark, was Hunde überhaupt nicht mögen. Außerdem ist der pH-Wert des Babyshampoos nicht dem pH-Wert der Hundehaut angepasst, wodurch Hautirritationen entstehen können und der natürliche Schutzfilm der Hundehaut gestört wird.
Es gibt aber noch einige andere Hausmittel, die der Fellpflege zuträglich sind und sogar spezielle Gerüche leicht entfernen können.
Tomatensaft / Tomatenmark
Tomatensaft bzw. Tomatenmark hilft im allgemeinen Gerüche zu neutralisieren. Dazu wird der Tomatensaft einfach auf die betroffenen Stellen aufgetragen und nach ein paar Minuten wieder ausgespült. Die Säure der Tomaten neutralisiert dabei die schlechten Gerüche dauerhaft. Allerdings sollte der Tomatensaft nicht in die Augen des Hundes geraten, da die Säure hier reizend wirkt.
Feines Hafermehl
Wer kein Shampoo benutzen möchte, oder wem der Einsatz von Shampoo in der Kopfregion zu risikoreich erscheint, der kann auf einen natürliches Ersatzmittel zurückgreifen. Feines Hafermehl eignet sich bestens dazu das Fell zu reinigen und gleichzeitig zu pflegen.
Dazu wird eine kleine Menge Hafermehl in ein Baumwolltuch geknotet und zusammen mit Wasser wie ein Waschlappen benutzt. Den Vierbeiner wird diese kleine Massage sicherlich auch erfreuen.
Butter
Sogar Butter kann verwendet werden um das Fell des Hundes von Schmutz zu befreien. Denn gerade dann wenn beispielsweise Öl, Teer oder Harz hartnäckig im Fell des Hundes kleben bleiben, hilft eine kleine Menge Butter als natürlicher Fleckentferner, der einfach auf der betroffenen Stelle einmassiert wird.
Hundeshampoo rückfettend
Vor allem sollte Shampoo aber eines sein, rückfettend. Es hört sich zwar eher nach einer Floskel, die mit Vorliebe auf menschlichen und tierischen Pflegeprodukten verzeichnet wird, an, doch handelt es sich hierbei tatsächlich um einen Fachbegriff aus der Dermatologie.
Da die Haut das größte Organ bei sämtlichen Säugetieren darstellt, schützt sie unseren Organismus vor äußeren Einflüssen.
Beim Hund verhindert die Talgproduktion der Haut, sowie die natürliche Anordnung der Hornschuppen das Eindringen von Schadstoffen in den Körper.
Häufiges Waschen stört die natürliche Schutzschicht der Haut – vor allem Shampoo kann den natürlichen ph-Wert der Haut negativ beeinflussen. Dadurch wird die Haut trocken und kann sich entzünden.
Damit die Haut der Hunde ihrer natürlichen Schutzfunktion weiter nachkommen kann, braucht sie Unterstützung durch rückfettende Produkte, die den natürlichen Fettfilm der Haut wieder aufbauen und auch bewahren.
Hundeshampoo Test
Ein weiterer Ansatzpunkt bei der Fellpflege durch Hundeshampoos ist der Einsatz von Mikroorganismen wie beispielsweise in der Pro Fellpflege von Anifit.
Mikroorganismen sind kleine Alleskönner, die den Haarwurzeln, den Haaren selbst und natürlich der Haut eine große Portion wertvoller Ressourcen bieten. Sie nutzen organisches Material und zersetzen beziehungsweise fermentieren es zu Vitaminen, Aminosäuren und anderen nützlichen Endprodukten, die der Haut und den Haaren zu natürlicher Gesundheit verhelfen.
Die Pro Fellpflege setzt genau dort an und kombiniert diese wirksamen Mikroorganismen mit einer Pflegeformel aus Kräuterextrakten, die auch für empfindliche Tiere geeignet sind. Wie bei Anifit üblich besteht die Fellpflege zu 100% aus natürlichen Rohstoffen und ist frei von jeglichen künstlichen Lockstoffen, Farbstoffen, Konservierungsstoffen, Aromen sowie Alkohol und Formaldehyd.
Dabei ist die Anwendung denkbar einfach, da das Mittel unverdünnt auf das Hundefell aufgesprüht und optional mit der Hand einmassiert werden kann.
Auch als Badezusatz ist die Pro Fellpflege verwendbar, dazu muss sie im Verhältnis 1 zu 10 mit Wasser vermischt werden. Versehentliches schlucken oder ablecken der Flüssigkeit ist vollkommen unbedenklich.
Als Tierliebhaber und Tierschützer, ist es mir ein wichtiges Anliegen über artgerechte und gesunde Haltung und Ernährung von Tieren zu schreiben. Ich möchte aufklären und aufzeigen was für Eure Tiere wichtig ist.