Die Ernährung legt den Grundstein für ein gesundes, vitales Leben und genau das wünscht sich wohl jeder Hundehalter für seinen geliebten Vierbeiner. Das Angebot an Futtermitteln ist groß, doch was davon ist wirklich hochwertig und gesund? Ein Blick auf die Zutatenliste von Futter und Leckerlis kann dabei helfen, Produkte miteinander zu vergleichen. Doch einige Begriffe werfen häufig Fragen auf, so auch die „tierischen Nebenerzeugnisse“. Was sich genau dahinter verbirgt und worauf man bei der Deklaration achten sollte, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Definition: Was sind tierische Nebenprodukte?
Der Gesetzgeber definiert Tierkörper, Teile von Tieren und Erzeugnisse tierischen Ursprungs, welche nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, als tierische Nebenprodukte. Diese werden in drei Risikokategorien eingeteilt, wobei lediglich Material von Tieren ohne Anzeichen auf übertragbare Krankheiten (Kategorie 3) für die Tierfutterherstellung verwendet werden darf.
Die tierischen Nebenerzeugnisse in den Futtermitteln stammen also von Tieren, welche für den menschlichen Verzehr geschlachtet wurden. Dabei fallen zum einen für die Lebensmittelindustrie unbrauchbare Produkte wie etwa Klauen, Federn und Hufe an. Weiterhin haben gewisse Teilstücke keine große Nachfrage unter den Konsumenten, dabei zu nennen wären Innereien oder auch Euter, Zunge und Hühnerfüße. Zusätzlich fallen in die Kategorie 3 auch Fleisch mit Verpackungsfehlern, Rohmilch, Eier(schalen), Eintagsküken, Blut, Fisch und andere Meerestiere.
Alle tierischen Bestandteile im Hundefutter gehören immer automatisch zum Überbegriff „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“, nur eine genauere Auflistung gibt Aufschluss über die Qualität des verwendeten Materials.
Sind tierische Nebenerzeugnisse für meinen Hund gesund?
Die artgerechte Ernährung des Hundes orientiert sich am Beutetier. Davon würde keinesfalls nur das gute Filetstück herausgepickt und der Rest liegen gelassen werden. Jedes Teilstück hat für den Fleischfresser einen Nutzen und daher auch seine Berechtigung in der Fütterung. Man kann jedoch zwischen hochwertigen, nährstoffreichen Innereien und schwer verdaulichen, kaum verwertbaren Geweben unterscheiden. Vorweg: auf 1a-hundefutter.de findest Du hierzu eine passende Infografik, welche hochwertige und minderwertige Nebenprodukte gegenüberstellt.
Hochwertige tierische Nebenerprodukte
Innereien enthalten neben Protein auch Mineralstoffe und fettlösliche Vitamine und sind damit ein wertvoller Bestandteil in der Ernährung des Hundes. Denn auch wenn der Begriff Fleischfresser vielleicht zu der Annahme verleitet, reicht reines Muskelfleisch allein nicht für eine ausgewogene Ernährung unserer Vierbeiner aus. Tierische Nebenerzeugnisse sind also entgegen ihrem Ruf nicht grundsätzlich schlecht, es muss nur auf die Wahl ernährungsphysiologisch sinnvoller Komponenten geachtet werden.
Die Leber stellt als Speicherorgan eine reiche Nährstoffquelle dar, aber auch Niere, Magen, Pansen, Herz, Strossen und Karkasse dürfen gerne im Napf landen.
Minderwertige Schlachtabfälle
Zu den tierischen Nebenprodukten zählen jedoch nicht nur Innereien, sondern auch Euter, Schnäbel, Federn, Fell, Klauen, Hufe, Wolle und Hörner. Die Proteine daraus sind von geringer Qualität und versorgen unsere Hunde nicht mit allen lebenswichtigen Aminosäuren. Durch den hohen Anteil an Bindegewebe ist die Verdaulichkeit deutlich schlechter als bei Muskelfleisch und es kann zu Blähungen kommen. Die Zersetzung dieser schwer verdaulichen Proteine findet nämlich nicht im Dünndarm, sondern erst durch die Darmflora im Dickdarm statt.
Die Abbauprodukte aus dieser so genannten mikrobiellen Fermentation sind für den Hund kaum nutzbar, zudem entstehen Gase und Ammoniak. Letzterer belastet den Organismus, insbesondere auch die Niere als Ausscheidungsorgan. Daher sollte vor allem bei Erkrankungen des Verdauungstraktes von Futtermitteln aus minderwertigen Schlachtabfällen abgesehen werden. Es spricht absolut nichts dagegen, dem Hund getrocknete Kopfhaut, Ohren oder Sehne als Kauartikel anzubieten, jedoch sollte nicht der Großteil der Ernährung darauf basieren.
Alles eine Frage der Deklaration
Woran erkennt man nun jedoch, ob in einem Futter gesunde Innereien oder schwer verdauliche Schlachtabfälle verarbeitet sind? Nichts sagt so viel über ein Hundefutter aus, wie die Deklaration. Hersteller haben dabei verschiedene Möglichkeiten in der Gestaltung und können die Zusammensetzung entweder ganz transparent darstellen oder das ein oder andere verschleiern. Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich also durchaus, um einen Eindruck über die Futterqualität zu gewinnen. Worauf Du hierbei genau achten solltest, zeigen wir nun auf.
Ungenaue Oberbegriffe
Entscheidet sich ein Hersteller für die so genannte geschlossene Deklaration, so werden die verwendeten Zutaten in Gruppen zusammengefasst. Der Begriff „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ wird dann nicht weiter erläutert. Häufig wird zwar angegeben, dass beispielsweise Huhn, Rind oder Geflügelmehl enthalten ist, doch welche Teile genau verwendet wurde, bleibt unklar. Da Federn, Schnäbel und Hufe wenig appetitlich und nährstoffreich klingen, wird zur Verkaufsförderung lieber auf den schleierhaften Oberbegriff zurückgegriffen.
Wir glauben, wer in seinem Produkt hochwertige Rohstoffe verwendet, gibt das auch gerne preis. Unnachvollziehbare Rezepturen sind daher für uns ein Zeichen von minderer Qualität und können uns nicht überzeugen.
Tipp: Auch die empfohlene Futtermenge kann einen Hinweis über die Qualität der verwendeten Zutaten liefern. Da bindegewebshaltige Schlachtabfälle nicht so nährstoffreich sind, muss im Vergleich zu hochwertigen Futtermitteln meist mehr gefüttert werden, um den Bedarf des Hundes zu decken.
Transparente Auflistung
Bei der offenen Deklaration werden alle Zutaten einzeln aufgeführt und mit Prozentangaben versehen. So kann der Käufer genau nachvollziehen, was sich im Futter befindet, und bewusste Kaufentscheidungen treffen. Insbesondere für Hunde mit sensibler Verdauung, Unverträglichkeiten oder Erkrankungen ist es unabdingbar die genaue Zusammensetzung eines Produktes zu kennen. In Hinblick auf die Gesundheit Deines Hundes empfehlen wir daher einen gezielten Blick auf das Futteretikett, denn Transparenz ist ein klares Qualitätsmerkmal.
Fazit
Tierische Nebenerzeugnisse sind bei weitem nicht so schlecht wie ihr Ruf. Der Hund ist ein Beutetierfresser, er verspeist seine Beute mitsamt Haut, Haaren und sämtlichen Organen. Dabei hat jedes Teilstück auch seine Bedeutung für die Ernährung des Hundes, sei es das Protein aus dem Muskelfleisch, das Kalzium aus den Knochen oder die Ballaststoffe aus dem Fell. Daher ist es für eine ausgewogene und ganzheitliche Nahrungszusammenstellung unerlässlich auch so genannte tierische Nebenprodukte einzubeziehen.
Hierbei sollte man sich jedoch immer die natürlichen Verhältnisse vor Augen halten. Die Problematik von tierischen Nebenerzeugnissen in Hundefuttermitteln stellt also nicht die reine Verwendung, sondern der Anteil und die oftmals unzureichende Nachvollziehbarkeit dar. Der Begriff „tierische Nebenerzeugnisse“ spricht also nicht per se für ein minderwertiges Produkt, es sollten jedoch alle enthaltenen Bestandteile nochmal ausführlich mit den entsprechenden Prozentanteilen aufgeführt werden. Futtermittel, bei denen diese Angaben fehlen, lassen wir persönlich lieber im Regal stehen. Wir empfehlen hier ganz klar AniFit Hundefutter, hier sind die Zutaten zu 100% deklariert.
Als Tierliebhaber und Tierschützer, ist es mir ein wichtiges Anliegen über artgerechte und gesunde Haltung und Ernährung von Tieren zu schreiben. Ich möchte aufklären und aufzeigen was für Eure Tiere wichtig ist.