Herzinsuffizienz beim Hund – Herzschwäche erkennen und behandeln

Lesedauer 6 Minuten

Wenn das Herz Deines Hundes nicht in der Lage ist, ausreichend Blut zum Herzen zu pumpen, dann nennt man dies eine Herzinsuffizienz beim Hund. Die Herzschwäche ist auf keinen Fall „harmlos“, sondern kann zu weitreichenden Folgen bis hin zum Tod führen, wenn diese nicht rechtzeitig entdeckt wurde. Denn durch den Mangel an Blut im Herzen wird maßgeblich auch die Versorgung des gesamten Organismus beeinträchtigt, weil dieser zu wenig Sauerstoff bekommt. All das hat natürlich früher oder später, je nach Ausprägungen, Nachteile. Nicht zu vergessen, dass sich die Herzschwäche durch verengte Blutgefäße weiter bemerkbar macht und auch ein Grund ist, wieso das Thema Herzinsuffizienz beim Hund mehr Beachtung finden muss. Denn falls Du es noch nicht wusstest, darf gesagt sein, dass viele Hunde daran erkranken und leiden. Teils auch aus genetischen Veranlagungen, sodass wir hier gerne tiefer in die Problematik eintauchen möchten.

Diese Symptome treten bei einer möglichen Herzschwäche bei Deinem Hund auf

Als erstes solltest Du natürlich immer berücksichtigen, dass nicht jeder Vierbeiner dieselben gleichbleibenden Symptome auch gleichzeitig aufzeigt. Das ist wie bei einer einfachen Erkältung, alles kann hier auftreten, aber es muss nicht. Schon gar nicht gleichzeitig. Dennoch wollen wir Dir behilflich sein, damit Du in Erfahrung bringen kannst, welche Symptome in etwa einen Hinweis auf eine mögliche Herzinsuffizienz beim Hund bieten, damit Du natürlich auch entsprechend schnell reagieren kannst.

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  • Leistungsabfall oder allgemeine Leistungsschwäche
  • Häufige Müdigkeit
  • Erhöhte Atemfrequenz
  • Fressunlust oder Dein Hund frisst nicht mehr
  • Husten
  • Kollaps
  • Blasse Schleimhäute
  • Herzrhythmusstörungen
  • Unruhiges Verhalten
  • Wassereinlagerungen
  • Kalte Gliedmaßen
  • Bauchbeschwerden

Hilfe sind das viele Symptome, auf die Du achten musst, um eine etwaige Herzinsuffizienz beim Hund zu erkennen. Du kannst immer davon ausgehen, dass nicht alle auf einmal auftreten, aber einige häufiger. Gerade die Atemproblematik kann der erste entscheidende Hinweis sein, wenn ein schnelles Atmen auftritt, obwohl der Vierbeiner zum Beispiel auch ruht. Achte also einfach genau auf die Vielseitigkeit der Symptome und immerhin sind sie ja schon recht eindeutig, damit Du eine Herzschwäche an Deinem Vierbeiner erkennen kannst.

Herzinsuffizienz beim Hund
Die Folge von Übergewicht beim Hund sind immer Erkrankungen. Daher solltest Du unbedingt auf eine gesunde Ernährung und schlanke Linie bei Deinem Hund achten.
Foto: www.sleepherds.de

Es gibt verschiedene Formen der Herzinsuffizienz beim Hund und diese sind folgende

Eine Herzschwäche äußert sich nicht nur unterschiedlich mit den variablen Symptomen, sondern gibt es auch gleich unterschiedliche Herzinsuffizienzen beim Hund. Darauf musst Du natürlich nicht direkt achten, weil für Dich die Behandlung im Vordergrund steht, welche durch einen fachmännischen Tierarzt ausgeführt wird. Dennoch kann es ja für Dich von Bedeutung sein, überhaupt die Unterschiede der Herzinsuffizienz beim Hund kennen zulernen, weil es diese nun einmal gibt. Folgende solltest Du daher kennen.

Die Linksherzinsuffizienz

Dies ist wahrlich eine der häufigsten Erkrankungen beim Hund. Besonders Vierbeiner im höheren Alter erkranken an der Linksherzinsuffizienz, wobei auch der Cavalier King Charles Spaniel aufgrund seiner genetischen Veranlagung deutlich früher erkrankt. Die erkrankte Mitralklappe beginnt bei dieser Herzinsuffizienz beim Hund zu verdicken. Das wiederum verdeutlicht ein Problem zwischen dem Vorhof, weil das Blut einfach wieder zurückgepumpt wird. Das wiederum ist der Grund, wieso es zu einem Rückstau kommt, welcher zu einer Vergrößerung des Vorhofs führt und dadurch die Folge begünstigt, dass Blut bis in die Lunge kommt oder in die rechte Herzklappe.

Die Rechtsherzinsuffizienz

Diese tritt seltener beim Vierbeiner auf, aber natürlich kommt sie vor. Sie führt im schlimmsten Fall zu einer Lungenembolie oder zum Voranschreiten einer Linksherzinsuffizienz, welche auch durch die Rechtsherzinsuffizienz ausgelöst werden kann.

Die Perfusionsinsuffizienz

Das Herzminutenvolumen ist bei der Perfusionsinsuffizienz eingeschränkt. Die Menge an Blut, die normalerweise in einer Minute durch das Herz beeinträchtigt ist, wird hier verringert. Das kann eben auch eine Folge einer möglichen Rechtsherzinsuffizienz oder Linksherzinsuffizienz sein.

Diese Ursachen können für eine Herzschwäche beim Hund verantwortlich sein

Gerade eine chronische Herzklappenerkrankung kann die Ursache für eine drohende Herzinsuffizienz beim Hund sein. Insbesondere Vierbeiner mit einem höheren Alter sind davon betroffen und auch kleinere Hunderassen. Mit jedem Herzschlag schließt die Herzklappe unvollständig weiter und eine Verdickung wird die Folge sein. Dadurch, wie bereits beschrieben, sind die Organe betroffen, weil der Rückstau und Rückstoß des Blutes, welches eigentlich pro Minute zum Herz gelangt, beeinträchtigt ist. Das wiederum kann zu Herzkammer und Vorhof Erweiterungen führen, was aber nicht positiv für den Vierbeiner ist.

Während es Hunderassen gibt, die aufgrund ihrer Genetik zu Herzklappenfehlern leiden oder Herzschwäche. Auch größere Vierbeiner wie die Dogge und der Dobermann leiden häufiger unter dilatative Kardiomyopathie, welche zur Herzinsuffizienz führen kann. Wie das „kann“ schon Dir verdeutlicht, muss es nicht passieren. Hier ist jedoch zu erkennen, dass ein schneller Krankheitsverlauf vorhanden ist, weil der Herzmuskel schwächer wird und dünner. Hier ist also bei jeder ungewohnten Symptomatik darauf hinzudeuten, dass der Tierarzt schaut, ob am Herzen alles in Ordnung ist.

Ansonsten ist die Ursache natürlich auch in der Vergangenheit zu finden. Das Alter, das Körpergewicht, bisherige Bewegungen und ungesunde Lebensweisen führen ebenfalls dazu, dass Dein Hund schnell an einer Herzproblematik erkranken kann. Selbst, wenn diese nur durch andere körperlichen Beeinträchtigungen und Erkrankungen verursacht wurde. Hier ist also vorbeugend zu sagen, dass Du die Herzinsuffizienz beim Hund auch vorbeugend, wenn nicht genetisch und rassentypisch was vorliegt, mit einer gesunden Lebensleistung Deines Hundes vorbeugend bekämpfen kannst. Gesund ernähren, viel frische Luft, Auslauf und regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt sorgen dafür, dass Du in Sicherheit wiegen kannst und schnell in Erfahrung bringen kannst, ob mit Deinem Tier alles in Ordnung ist.

Die Prognose bei einer Herzschwäche beim Hund

Natürlich möchtest Du als Hundebesitzer in Erfahrung bringen können, wie gut oder schlecht eine mögliche Prognose bei einer Herzinsuffizienz beim Hund ist. Schließlich liebst Du Dein Tier und möchtest den besten Freund stets um Dich herum haben. Hier kann Dir jedoch von unserer Seite nur angeraten werden, Deinen Hund regelmäßig durchchecken zu lassen und bei Auffälligkeiten ( siehe Symptome ) darauf hinzudeuten, damit der Tierarzt direkt mal genauer schauen kann. Auch ist die Ernährung und der Auslauf sowie das genetische Wissen der Elterntiere nicht verkehrt. Denn die frühzeitige Therapie verspricht gute Erfolge und unbehandelt gibt es nahezu keine Hoffnung auf Dauer. Auch, wenn viele Herzinsuffizienzen eher schleichend im Leben eines Hundes einwirken.

Die mögliche Behandlung einer Herzinsuffizienz beim Hund

Selbstverständlich solltest Du dich auch mit den Behandlungsmöglichkeiten vertraut machen, denn wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Hund eine Herzschwäche aufweist, wird dich vielleicht früher oder später eine der folgenden Behandlungsmethoden begleiten. Natürlich stellt Dein Tierarzt im Vorfeld entsprechende Diagnosen, um sicherstellen zu können, dass keine andere Ursache für etwaige Symptome verantwortlich sein kann.

Du solltest jedoch auch wissen, dass der Schweregrad der jeweiligen Erkrankung maßgeblich für den weiteren Therapieverlauf ist. Das heißt, je schwerer, desto wahrscheinlicher sind andere Methoden und Maßnahmen. Auch Faktoren wie das Alter Deines Vierbeiners stehen hier im Raume, um weitere Entscheidungen zu treffen. In aller Regel folgen also folgende Maßnahmen, um Dir und Deinem Vierbeiner noch ein schönes gemeinsames und relativ sorgenfreies Leben zu gestalten.

  • Keine starken Belastungen ausführen
  • ACE-Hemmer wie z.B Diuretika oder Ramipril
  • Natriumarme Ernährung beziehungsweise diätetische Ernährung, gerne beraten wir Dich bei der richtigen Ernährung für Deinen Hund, sprich uns einfach an)
  • Die Herzkontraktilität wird gesteigert mit z.B Herzglykoside oder Pimobendan

Das klingt für Dich wahrscheinlich nach dem altbekannten Fachchinesisch, aber leichter ist es nicht auszudrücken. Für dich wird jedoch auch die Futterumstellung von Bedeutung sein.

Herzinsuffizienz beim Hund
Wusstest Du, dass einige Rassen besonders zu einer Herzschwäche neigen? Vor allem der Dobermann ist hier zu nennen.
Bildnachweis: Depositphotos.com Doberman Pinscher Pet Dog @ Nikonite

Vorbeugende Maßnahmen, die Du treffen kannst, findest Du hier

Wie bei vielem im Leben dürfen wir hier keine „Garantie“ aussprechen. Wir reden hier von einer Herzschwäche beim Hund, die auch aufgrund genetischer Belange auftreten kann oder wie beim Menschen aufgrund der Lebensweise. Es ist also nicht damit getan, die vorbeugenden Maßnahmen einzuhalten, wenn die Rasse typischerweise an einer Herzinsuffizienz erkrankt. Trotzdem kannst Du mit einem gesunden Lebensstil bei Deinem Hund wirklich viel Gutes erreichen.

  • Ausgewogene Ernährung, wir empfehlen Dir AniFit Hundefutter
  • Auf das Körpergewicht des Hundes achten, Übergewicht beim Hund unbedingt vermeiden
  • Viel Bewegung, zum Beispiel im Hundesport wie CaniCross
  • Regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt
  • Background der Hunderasse und typischen Erkrankungen einholen
  • Muttertiere und etwaige Erkrankungen berücksichtigen, wenn möglich

Leider ist es Dir nicht immer möglich, die Muttertiere und die Väter eines Vierbeiners kennen zulernen. Beim Züchter wäre dies anders, aber aus Erfahrung wissen wir, dass die meisten Menschen lieber „billig“ zugreifen und damit auch in Kauf nehmen, aus schlechten Haltungen und mit gelogener Vita die Vierbeiner zu holen. Wir würden Dir davon abraten, aber leider ist es häufig anders, was wir wissen. Daher ist dieser vorbeugende Passus auch nicht immer für jedermann möglich.

Trotzdem ist immer darauf zu achten, dass Du regelmäßig mit dem Hund beim Tierarzt vorbeischaust. Jede neue Entwicklung mitteilst, was dieser sich im Computer neben der Untersuchung ebenfalls vermerkt. Denn nur so kannst Du eine mögliche rechtzeitige Therapie berücksichtigen, wenn wirklich eine Herzinsuffizienz beim Hund aufgetreten sein sollte.

Die vorbeugenden Maßnahmen beinhalten also auch Ernährung und Auslauf. Vergiss das bitte nicht, abseits dessen, dass manche Hunderassen durch Krankheitsbilder, die rassetypisch sind, zu Herzinsuffizienzen neigen.

Eine Herzinsuffizienz beim Hund kommt meist schleichend

Es ist auf keinen Fall davon auszugehen, dass alles blitzartig passiert. Denn in den meisten Fällen ist die Herzschwäche bei Deinem Hund ein langsamer und sehr schleichender Prozess. Dieser führt aber unentdeckt im Regelfall zum Tode. Es ist kaum möglich, hier positiv einzuwirken, wenn Du nicht rechtzeitig den Tierarzt aufgesucht hast. Achte also gerne auf die Atmung, woraus Du schon viele Schlüsse ziehen kannst und vergiss die Symptome nicht, um zu erkennen, ob Dein Hund eine mögliche Herzschwäche hat. Ansonsten steht es Dir einmal jährlich frei, neben den zwei Grunduntersuchungen, auch mal das Herz durch Ultraschall etc. abchecken zu lassen. Du investierst hier zwar etwas mehr Geld, aber in ein gesundes Leben gemeinsam mit Deinem Hund.

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