„Mein Hund jagt gerne, er kommt aber nicht weit!“ rief mir der Herr grinsend zu und griff in den Bauchspeck seines Hundes und machte das Hecheln nach. Eine ausgedachte Geschichte? Leider nein – so passiert letztes Wochenende im Wald – mir verschlug es die Sprache (und das ist wirklich äußerst selten so!). Übergewicht beim Hund ist keine Seltenheit. Viele Hundebesitzer reden es sich schön, aber das ist ein großer Fehler! Denn auch wenn man meint, man tut seinem Liebling etwas Gutes mit zusätzlichen Leckerlis, so sei gesagt: Es schadet nicht nur den Gelenken, sondern auch den Organen. Und es verkürzt hierdurch auch die Lebensqualität und die Lebenszeit massiv. Woran Du erkennst, dass Dein Hund zu dick ist und wie Du Deinen Hund wieder auf Idealfigur bringst, verraten wir Dir gerne.
Übergewicht beim Hund – eine Volkskrankheit?
Ich bin nicht der Mensch, der über andere richten möchte. Doch die Geschichte, die mir erst vor kurzem im Wald passiert ist, machte mich sehr nachdenklich. Denn verschuldet hat das Übergewicht nicht der Hund, sondern eben der Besitzer und deswegen konnte ich nichts witziges daran finden. Ich hatte nur eins: Mitleid. Der Hund war acht Jahre, ein Aussie also in einem sehr guten Alter. Doch er wirkte bereits wie zwölf.
Natürlich passieren uns allen Fehler. Auch meine Hündin hatte vorübergehend nach einer Kastration Übergewicht und ich musste kämpfen, damit sie wieder ein Idealgewicht bekam. Die veränderte Hormonbalance wirkte sich deutlich auf den Stoffwechsel aus und innerhalb von kaum vier Wochen legte sie zu, obwohl die Ration bereits deutlich reduziert war.
Dennoch bemerke ich auf unseren Spaziergängen, dass der Trend immer mehr dahin geht, dass viele Hunde zu dick bis fettleibig sind. Warum ist das so? Vielleicht, weil die heutigen Hunde meist keine Aufgabe mehr haben. Ohne Job ist das Gleichgewicht zwischen Bewegung, Schlaf und Ernährung gestört. Vielleicht wird man auch zu sehr von der Konsumindustrie für Haustiere beeinflusst? Was denkst Du darüber? Ich würde mich über ein Kommentar von Dir hierzu sehr freuen.
Übergewicht beim Hund – ab wann gilt mein Hund als übergewichtig?
Rechnerisch gesehen besteht bei Deinem Hund bereits ein Übergewicht, wenn er vom Idealgewicht nach oben hin 10% abweicht. Umgerechnet heißt das somit, dass ein Hund mit 10 Kilogramm bereits bei 11 Kilogramm an Übergewicht leidet. Bei 20 Kilogramm ab 2 Kilo und so weiter.
Nun fragst Du Dich aber vielleicht, woher Du weißt, was das Idealgewicht für Deinen Hund ist? Tatsächlich kannst Du das nicht nur von der Größe Deines Hundes abhängig machen, denn einige Hunderassen sind von Natur aus schlanker gebaut als andere. Wenn Du einen Windhund mit einem Ridgeback vergleichst und diese die gleiche Größe haben, wird der Ridgeback aller Wahrscheinlichkeit nach dennoch schwerer sein bei Idealgewicht. Einen Body Maß Index (BMI) wie beim Menschen gibt es also nicht.
Dennoch gibt es eine Möglichkeit, wie Du prüfen kannst, ob Dein Hund idealgewichtig ist. Bitte sei aber ehrlich zu Dir, wenn Du diesen Test machst!
Lege hierzu Deine Hände locker auf die Rippen. Kannst Du diese fühlen? Zusätzlich solltest Du von oben auf Deinen Hund schauen: Zeichnet sich eine Taille ab? Wenn Du beides mit ja beantworten kannst, hat Dein Hund Idealgewicht. Bei Hunden nennt sich dieses Maß Body Condition Score oder kurz BCS.
Wenn man die Rippen bereits von weitem sehen kann, deutet dieses auf Untergewicht beim Hund hin.
Sollte Dein Hund Übergewicht haben, kannst Du Dich langsam an das Idealgewicht „heran tasten“ (also im wahrsten Sinne des Wortes). Meist liegt das Idealgewicht bei Hunden bei dem Gewicht, welches sie in der Wachstumsphase hatten. Beachte aber bitte, dass Hunde je nach Hunderasse eine unterschiedliche Wachstumsphase haben.
Gibt es Adipositas auch beim Hund?
Leider müssen wir diese Frage ganz deutlich mit Ja beantworten. Die Grenze von Übergewicht beim Hund zu Adipositas lässt sich nicht genau ziehen, hier gibt es keine vorgegebene Formel. Adipositas beschreibt Fettleibigkeit. Du kannst ab 15-20% Übergewicht sagen, dass Dein Hund Adipositas hat.
Spätestens jetzt solltest Du unbedingt handeln! Welche gesundheitlichen Folgen diese eigenständige Krankheit haben kann, werden wir Dir im Laufe des Textes noch verraten.
Wodurch entsteht Übergewicht beim Hund?
Ganz einfach erklärt, ist die Ursache von Übergewicht eine zu hohe Aufnahme von Energie, die eigentlich nicht benötigt wird. Allerdings ist diese Aussage sehr pauschal, denn nicht immer reicht es, dass Dein Hund einfach nur weniger Fressen bekommt. Verschiedene Faktoren können Übergewicht beim Hund begünstigen.
Kann Übergewicht beim Hund durch die Gene begünstigt werden?
Jeder Mensch hat einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf, denn wir sind Individuen. So ist es auch bei uns Hunden. Zudem gibt es bestimmte Rassen, die besonders häufig unter Übergewicht beim Hund leiden. Entweder haben diese Hunderassen einen besonderen Appetit oder sie brauchen weniger Energie pro Tag.
Typische Rassen, die besonders oft an Übergewicht leiden, sind der Dackel, der Labrador, der Beagle und die englische Bulldogge .
Dies ist auch der Grund, warum Du Dich bei vielen Futtermittelherstellern nicht nach der empfohlenen Menge richten kannst. Hilfreich sind hier Futterrechner wie der von AniFit, bei dem Du die Hunderasse eingeben kannst. Außerdem solltest Du auch immer eigenständig die Futtermenge überprüfen und gegebenenfalls anpassen!
Welche Folgen hat Fettleibigkeit beim Hund?
Ist Dein Hund zu dick, hat das Übergewicht nicht nur Auswirkungen auf die Gelenke Deines Hundes. Denn ein zu hoher Fettanteil verschiebt auch den Stoffwechsel. Fettzellen regulieren nämlich auch den Stoffwechsel. Durch das falsche Gleichgewicht kann Dein Hund zum Beispiel an einer Insulinresistenz erkranken, welches der Vorbote von Typ-2-Diabetes ist (erhöhter Insulinspiegel und Blutzuckerspiegel). Außerdem kann man bei fettleibigen Hunden entzündungsfördernde Botenstoffe feststellen. Dies fördert die Entstehung von Arthrose.
Weitere Erkrankungen und Folgen, die durch Übergewicht beim Hund entstehen können, sind:
- Erhöhtes Narkoserisiko
- Diabetes mellitus
- Hauterkrankungen
- Atemwegserkrankungen
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
- Inkontinenz
- Wundheilstörungen bei Operationen und Verletzungen
- Verkürzte Lebensdauer
- Eingeschränkte Bewegungsfreude
- Verringerte Lebensfreude
Die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass Dein Hund früher stirbt als ein Hund mit Idealgewicht. Möchtest Du dieses Risiko wirklich auf Dich nehmen?
Mein Hund muss abnehmen – wie geht das am besten?
Vielleicht ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, weil Du doch mal etwas zu lässig mit der Futterration umgegangen bist. Oder Dein Hund hat durch Medikamente oder Hormonumstellungen bzw. Stoffwechselveränderungen sehr schnell zu genommen? Oder der Hund ist neu bei Dir eingezogen und brachte bereits Übergewicht mit?
Den ersten richtigen Schritt bist Du bereits gegangen, da Du erkannt hast, dass Du etwas am Übergewicht beim Hund ändern möchtest. Damit bist Du schon mal viel weiter als viele tausende andere Hundebesitzer! Aber was nun genau tun?
Deinen Hund durch einen Tierarzt checken lassen
Bevor Du mit einer Diät beim Hund beginnst, solltest Du ihn durch Deinen Tierarzt checken lassen. Denn gerade wenn Übergewicht plötzlich ohne wirklich ersichtlichen Grund entsteht, spricht dies häufig für eine Erkrankung. Dann würde es nichts bringen, wenn Du versuchst, dass Dein Hund abnimmt.
Erst nach der gesundheitlichen Freigabe Deines Tierarztes kann das Abnehmprogramm starten. An dieser Stelle aber ein kleiner Hinweis: Häufig bieten Tierärzte dann Diätfutter für Hunde an. Zwar nimmt Dein Hund dadurch ab, aber er wird nicht satt. Und dauerhaft hungrig zu sein ist auch kein schönes Gefühl, oder?
Zweiter Punkt: Stelle das Futter auf ein ausgewogenes und gesundes Hundefutter um
Wie beim Menschen auch, bringt der meiste Fortschritt bei der Figur eine gesunde Ernährung. Dementsprechend solltest Du alle ungesunden Leckerlis weglassen (häufig ist in diesen Zucker, Fette und andere Dickmacher enthalten) und auf ein gesundes und ausgewogenes Hundefutter umstellen. Das Futter sollte einen Mindestanteil an Fleisch von 75% haben. Fleisch lässt sich für Deinen Hund gut verdauen und verwerten. Wir empfehlen Dir, auf AniFit Hundefutter umzustellen.
Bei der Futtermenge bieten die jeweiligen Hersteller Empfehlungen. AniFit hat beispielsweise einen ANIfit Futterrechner, bei dem Du das derzeitige Gewicht und das Wunschgewicht eingeben kannst und Dir dann die empfohlene Menge angezeigt wird. Bei Übergewicht beim Hund nimmst Du also die untere Grenze aus dem Futterrechner. Dennoch solltest Du trotzdem auch immer das Gewicht Deines Hundes kontrollieren und die Futtermenge gegebenenfalls anpassen!
Dritter Punkt: Setze realistische Ziele
Auf dem Weg zur Idealfigur solltest Du Dir bzw. Deinem Hund Ziele setzen. Sie sollten aber realistisch sein. Überprüfe dann an einem bestimmten Tag in der Woche das Gewicht und schaue, ob Ihr das Ziel erreichen konntet.
Vierter Punkt: Erhöhe die Bewegung – angepasst an den Hund
Neben einer ausgewogenen Ernährung ist Bewegung die beste Antwort gegen Übergewicht beim Hund. Du kannst also die Bewegungszeit erhöhen. Beachte aber bitte, dass Du es nicht direkt übertreibst. Gerade, wenn Dein Hund stark übergewichtig ist, kann zu viel Bewegung auch schädlich für die Gelenke sein.
Dementsprechend solltest Du das Maß an Bewegung nur schrittweise anpassen. Es sollte unbedingt auch zum Alter Deines Hundes passen. Es sollte klar sein, dass ein Senior keinen Marathon am Fahrrad mehr laufen sollte. Auch Hochleistungssport eignet sich erst dann, wenn Dein Hund wieder eine Normalfigur erreicht hat.
Sehr gut eignen sich Spaziergänge, die Du etwas verlängert oder auch mal das Tempo für ein paar Schritte anziehst und das nach und nach aufbaust. Auch ein paar einfache Hundetricks kannst Du einbauen, da diese zum Teil die Balance und den Muskelaufbau zusätzlich stärken.
Fünfter Punkt: Leckerlis werden abgewogen bzw. abgezählt
Ein wichtiger Punkt: Leckerlis! Zum einen solltest Du unbedingt auch bei den Leckerlis auf Qualität achten. Sie sollten ohne Zucker, Getreide, Lockstoffe, Aromastoffe oder sonstiges sein. Zum anderen solltest Du aber genau auf die Menge achten und es gegebenenfalls von der normalen Futterration abziehen. Das gilt übrigens auch für Kauknochen!
Ich füttere gerne im Training EasyBarf von AniFit. Bisher habe ich keinen Hund kennengelernt, der es nicht mochte. Und es kommt ohne überflüssigen Zusätze aus, sondern ist einfach nur gefriergetrocknetes Fleisch.
Sechster Punkt: Gegen das Übergewicht beim Hund ziehen alle an einem Strang
Gerade wenn Du nicht die einzige Person im Haushalt bist, ist es wichtig, dass alle sich an den Ernährungsplan halten. Sobald einer dagegen arbeitet, können die Ziele schnell außer Reichweite gelangen. Daher solltest Du mit jedem Familienmitglied darüber sprechen, wie wichtig es ist, dass der Hund nicht länger an Übergewicht leidet.
Unterwegs musst Du lernen, nein zu sagen. Viele Menschen meinen immer noch, jedem Hund etwas zustecken zu müssen. Dies untergräbt nicht nur Dein Training und kann wegen Allergien beim Hund gefährlich sein, sondern wird auch zu einem Rückschritt im Gewicht führen.
Siebter Punkt: Bedarf anpassen und immer wieder kontrollieren
Wenn Dein Hund wieder sein Idealgewicht erreicht hat, heißt es dran bleiben. Denn einige Fellnasen bringen eine Veranlagung für Übergewicht beim Hund mit! Deswegen musst Du weiterhin das Gewicht kontrollieren und die Futtermenge anpassen.
Fazit: Übergewicht beim Hund unbedingt vermeiden!
Ich muss ehrlich zugeben, dass meine Hündin nach der Kastration auch vorübergehend übergewichtig war. Obwohl sie eine angepasste Menge erhielt, nahm sie immer mehr zu. Es war wirklich erschreckend. Dann stellte ich das Futter auf AniFit um und achte sehr genau darauf, was ihr so nebenbei zugesteckt wird. Seitdem hat sie Normalfigur und fühlt sich deutlich wohler.
Auch wenn Dein Hund noch so lieb bettelt und schaut: Vermeide bitte unbedingt Übergewicht beim Hund! Leider enthalten viele Futtersorten Aromastoffe, die den Hunden das Futter schmackhaft machen sollen und noch mehr Hunger erzeugen. Wähle daher ein Futter ohne Konservierungsstoffe, ohne Aromastoffe oder sonstige unnötige Zusätze. Lass bitte unbedingt die Finger von Diätfutter für Hunde oder „Light“-Futter. Außerdem empfehle ich Dir, das Futter auf die jeweilige Lebenssituation anpassen. Ein Seniorhund benötigt nicht mehr die Menge eines Junghundes. Meist sinkt die Aktivität und dementsprechend auch der Nährstoffbedarf.
Wenn Du Dir unsicher bist, sprich mit einem Ernährungsberater für Hunde und Katzen. Dennis aus dem pfoten.net – Team steht Dir hierzu jederzeit zur Verfügung.
Seit Jahren beschäftige ich mich mit der artgerechten und gesunden Haltung von Tieren. Neben Tierschutz liegt mir außerdem auch Artenschutz am Herzen.
Durch meine Hündin Mira erlebe ich täglich, wie sozial und empathisch Tiere sind. Deswegen ist es mir wichtig, Menschen aufzuklären und so die Welt für Tiere ein Stückchen besser zu machen.
Besser bekannt bin ich unter dem Usernamen SLEEPHERDS auf Instagram und meinem Blog.
-
Ob Leckerlibeutel, Snackbeutel, Futterbeutel – es gibt viele Namen dafür und dennoch weiß jeder Hundebesitzer sofort, was gemeint ist. Sie sind praktisch, denn so kannst Du Leckerli mit Dir tragen, ohne sie in jeder Jackentasche zu verstreuen oder Deine Kleidung durch Schmierflecken zu versauen. Aber welche Taschen sind wirklich geeignet? Worauf sollte ich achten? Und ist ein hoher Preis direkt gleich gut? Wir geben Dir unsere Tipps und Tricks mit auf den Weg und zeigen Dir unsere sechs liebsten Beutel zum Training, im Hundesport, auf Spaziergängen und Co.
-
Ist das wirklich noch Spiel? Oder vielleicht Mobbing unter Hunden? Vermenschlichen wir unsere Vierbeiner, wenn wir von Mobbing sprechen? Worauf sollte ich in der Hundesprache achten und wann sollte ich ein vermeintliches Spiel vielleicht lieber unterbrechen? In diesem Beitrag geben wir alle wichtigen Informationen sowie Tipps und Tricks, wie Du als Hundehalter richtig reagieren kannst.
-
Ein gerötetes, geschwollenes Auge beim Hund und Du fragst Dich, was das sein könnte? In vielen Fällen handelt es sich hierbei um eine Bindehautentzündung beim Hund. Manche Vierbeiner sind anfälliger. Doch es gibt Abhilfe. Wir geben Dir in diesem Beitrag Informationen über die Entstehung und die Symptome und Tipps und Tricks für die Behandlung und Vorbeugung.