Der Eurasier erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Vor allem Familien entscheiden sich immer häufiger für diesen plüschigen Begleiter. Aber eignet er sich wirklich als Familienmitglied für den Alltag? Dieser Frage gehen wir heute auf den Grund und nehmen Dich mit in ein interessantes Rasseportrait.
Der Eurasier – die Geschichte dieser Hunderasse
Ob Du es glaubst oder nicht, die Geschichte des Eurasiers beginnt tatsächlich in Deutschland und diese Hunderasse ist im Vergleich zu anderen Hunderassen noch gar nicht so alt. 1960 gründete Julius Wipfel diese Rasse. Gemeinsam mit Charlotte Baldamus und einigen anderen Personen wollte er eine neue Rasse für den Schlittenhundesport züchten. Allerdings sollte die neue Rasse auch als Familienhund geeignet sein.
Unterstützt wurde die Zucht durch Konrad Lorenz und Ruth Gruhn vom Institut für Haustiergenetik, welche zu der Universität Göttingen gehört.
Zu Beginn wurden Chow-Chow-Rüden mit Wolfspitz-Hündinnen gekreuzt. Die Nachkommen nannte man Wolf-Chows. Zwei Jahre später wurden zudem Samojeden eingekreuzt und die Rasse des Eurasiers entstand. 1973 wurde die Hunderasse Eurasier durch den FCI und den VDH anerkannt. Im FCI wird er in der FCI-Gruppe 5, Sektion 5, Standard Nr. 291 geführt.
Rassestandard im FCI
Sehr positiv möchten wir an dieser Stelle erwähnen, dass der Rassestandard für den Eurasier wirklich vorbildlich ist. Er hält keine Merkmale, die für diese Hunderasse gesundheitlich nachteilig sein könnten.
Aussehen des Eurasiers
Gewünscht beim Eurasier ist ein harmonisch aufgebauter, mittelgroßer, spitzartiger Hund. Er sollte Stehohren und verschiedene Farbschläge haben. Die Haarlänge sollte so lang sein, dass sie die Proportionen des Körpers noch erkennen lassen. Sehr prägnant ist die blaue, blau gefleckte oder fleischarbene Zunge.
Der Kopf
Der Schädel sollte nicht zu breit sein und die Kopfform sowohl von oben als auch von der Seite gesehen keilförmig sein. Die Stirnpartie soll flach mit einer erkennbaren Stirnfurche sein und der Fang sollte ein Mittelmaß aus grob und spitz sein. Die Lefzen sind schwarz pigmentiert gewünscht und der Kiefer kräftig. Außerdem zeigt der Eurasier mittelgroße, dunkle Augen. Auch hier sind die Lidränder schwarz pigmentiert.
Der Eurasier soll mittelgroße Stehohren haben, die eine dreieckige Form mit leicht abgerundeten Spitzen haben.
Körperbau
Insgesamt soll der Eurasier sehr gut bemuskelt sein. Der Rücken fest und gerade, die Lenden vpn guter Länge und die Brust bis zum Ellenbogen reichend.
Die Rute
Die Rute des Eurasiers hat einen hohen Ansatz und soll rund und fest sein. Sie soll eine gute Dicke haben und sich zum Ende hin verjüngen. Die Rute soll zudem buschig sein und bis zum Sprunggelenk reichen. Sie liegt entweder nach vorne über den Rücken oder seitwärts gerollt bzw. gebogen.
Haarkleid vom Eurasier
Der Eurasier trägt eine dicke Unterwolle am ganzen Körper Das Deckhaar soll mittellang sein und lose anliegen. Der Eurasier ist sehr vielfältig in seinen Farben und Farbkombinationen – nicht gewünscht sind jedoch ganz weiße, leberfarbene oder weiß gescheckte Hunde. Am Fang, Gesicht, Vorderseite der Läufe und Ohren ist eine kürzere Behaarung gewünscht. Länger behaart sollen die Rute, die Fahnen (Rückseite der Vorderläufe) und die Hosen (Hinterläufe) sein. Am Hals soll das Deckhaar nur leicht länger als am ganzen Körper sein.
Übrigens gibt es auch kurzhaarige Eurasier. Dies ist aber laut Rassestandard nicht gewünscht. Sie kommen auch äußerst selten vor.
Größe und Gewicht
Wie bei allen anderen Hunderassen auch, ist der Rüde meist größer und schwerer als die Hündin.
Rüden haben eine Größe von 52-60 cm, Hündinnen kommen auf eine Größe von 48 – 56cm.
Beim Gewicht liegen Rüden vom Eurasier bei 22-30 Kilogramm und Hündinnen bei 18-26kg.
Wesen und Charakter des Eurasiers
Wie bereits oben beschrieben, sollte der Eurasier familiengeeignet und alltagstauglich sein. Bei der Zucht wurde besonders darauf geachtet, dass sich ein ruhiger und ausgeglichener Familienhund entwickelt. Zudem wird der Eurasier als sehr selbstbewusst und wachsam beschrieben. Diese Hunderasse ist aufmerksam und zeigt Fremden gegenüber eine gewisse Reserviertheit. Dennoch ist er nicht aggressiv oder ängstlich, sondern bleibt gelassen und lässt sich nur schwer aus der Ruhe bringen. Er ist somit für Familien ein toller Begleiter.
Diese Rasse ist übrigens nicht besonders bellfreudig und bindet sich sehr eng an seine Familie. Deswegen ist auch die Einbindung in den Familienalltag für einen Eurasier besonders wichtig.
Wenn Du jetzt aber denkst, der Eurasier sei ein Schoß- und Sofahund, liegst Du falsch. Er liebt Bewegung und ist gerne mit seiner Familie aktiv. Dein Eurasier kann 12 bis 14 Jahre werden und ist auch bis ins hohe Alter noch sehr vital.
Der Eurasier und der Mensch
Wie schon vorab erklärt, ist der Eurasier besonders an Menschen gebunden. Somit kann er bei guter Sozialisierung auch sehr unkompliziert mit kleinen Kindern aufwachsen. Er eignet sich aber genauso für Singles oder aber auch für ältere Menschen. Natürlich benötigt der Eurasier eine entsprechende Bewegung und Auslastung, aber nicht mit dem Ziel, Hochleistungssport zu machen.
Fremden Menschen gegenüber hält er lieber Abstand. Aber dies auf seine ausgeglichene und ruhige Art. Das bedeutet aber auch, dass Du ihn nicht in fremde Hände geben solltest und Dir schon früh überlegen solltest, was passiert, wenn Du mal verhindert bist. Er sollte Deine „Notfallpersonen“ frühzeitig kennen lernen, damit er sich bei ihnen wohl fühlt und Bindung aufbauen kann.
Erziehung – worauf Du achten solltest
Insgesamt ist der Eurasier auch in der Erziehung sehr umgänglich. Natürlich solltest Du aber auch bei dieser Hunderasse auf Konsequenz achten, ohne dabei jemals hart zu sein. Dir sollte zudem bewusst sein, dass ein Eurasier durchaus seinen eigenen Kopf hat und somit nicht der typische Hund ist, der sofort springt, wenn Du nur schnipst!
Zudem fließt das Blut des Samojeden ihn ihm, sodass er noch mäßigen Jagdtrieb besitzt. Dementsprechend solltest Du einen sicheren Rückruf und ein Anti-Jagdtraining schon früh etablieren. Dann kannst Du den Jagdtrieb aber sehr gut kontrollieren.
Gesundheit des Eurasiers
Tatsächlich ist der Eurasier ein besonders robuster Hund. Bei den seriösen Zuchten wird direkt auf erblich bedingte Krankheiten reagiert. Somit neigt der Eurasier nur selten zu typischen erbbedingten Krankheiten.
Natürlich solltest Du Dich regelmäßig um die Zahnpflege und Krallenpflege kümmern. Auch regelmäßige Kontrolltermine empfehlen wir Dir. So können Erkrankungen schon früh registriert werden.
Tipp: Hast Du schon mal über eine Hunde-OP-Versicherung oder Hundekrankenversicherung nachgedacht? Gerade im Notfall kann sie Dich vor hohen Kosten schützen.
Pflege des Eurasiers
Auch wenn der Eurasier insgesamt sehr pflegeleicht ist, solltest Du Dich natürlich dennoch regelmäßig der Fellpflege widmen. Fange mit dem Bürsten am besten schon früh an und bürste täglich, damit sich Dein Eurasier daran gewöhnt. Später bürstest Du ihn dann zwei bis drei Mal in der Woche. Im Fellwechsel solltest Du öfter zur Bürste greifen und ihn dabei unterstützen.
Das richtige Futter für Dein Familienmitglied
Natürlich solltest Du auch einen Eurasier gesund und ausgewogen ernähren. Hier ist ein hochwertiges, ausgewogenes Futter wichtig. Achte aber auch bei dieser Rasse in jedem Fall darauf, dass es nicht zu Übergewicht kommt, da dies nicht nur Gelenke, sondern auch Organe schädigen kann.
Für die Fütterung Deines Lieblings empfehlen wir Dir AniFit Hundefutter. Hierbei handelt es sich um gesundes Hundefutter frei von Zusätzen, Aroma- oder Farbstoffen, welches komplett ohne Tierversuche her gestellt wird. Sprich uns bei Fragen sehr gerne an.
Der Weg zu einem zufriedenen Eurasier
Wenn Du eine echte Sportskanone für den Leistungssport suchst, bist Du beim Eurasier an der falschen Stelle. Dennoch möchte er genauso wenig sein Leben auf dem Sofa verbringen. Er ist gerne mit seiner Familie in der Natur unterwegs. Somit ist er der perfekte Begleiter auf Wanderungen.
Ansonsten ist der Eurasier auch oft für andere Aktivitäten zu begeistern, aber im Agility wird er neben einem Border Collie oder einem Australian Shepherd sicherlich nur wenig Chancen haben.
Ansonsten kannst Du zum Beispiel auch Dummytraining oder Intelligenzspielzeuge ausprobieren.
Wo sollte ich meinen Eurasier kaufen?
Wichtig ist, dass Du Dich vor dem Kauf eines Welpen gut informierst und auf eine seriöse Zucht achtest. So ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass Du einen Hund ohne Erbkrankheiten bekommst. Außerdem achtet ein seriöser Züchter von Anfang an darauf, dass die Welpen ausreichend Reize kennen lernen.
Auf keinen Fall solltest du einen Welpen einfach so im Internet kaufen. Lerne den Züchter vorher kennen, schaue Dir auch die Mutterhündin an oder, wenn möglich, sogar beide Elterntiere. Besuche Deinen Welpen möglichst häufig, damit Ihr eine Bindung aufbauen könnt.
Fazit zur Hunderasse Eurasier
Diese Hunderasse gibt es erst seit gut 50 Jahren. Dieses ist für Hunderassen noch gar nicht so alt. Dennoch wurde durch die Kreuzung von Chow-Chow, Wolfsspitz und Samojeden eine wirklich tolle Hunderasse heran gezogen, die sich wunderbar in den Familienalltag integrieren lässt und ein treuer und freundlicher Begleiter ist.
Hast Du selbst einen Eurasier oder schon mal einen kennen gelernt? Dann berichte uns gerne über Deine Erfahrungen zu dieser Hunderasse in den Kommentaren.
Seit Jahren beschäftige ich mich mit der artgerechten und gesunden Haltung von Tieren. Neben Tierschutz liegt mir außerdem auch Artenschutz am Herzen.
Durch meine Hündin Mira erlebe ich täglich, wie sozial und empathisch Tiere sind. Deswegen ist es mir wichtig, Menschen aufzuklären und so die Welt für Tiere ein Stückchen besser zu machen.
Besser bekannt bin ich unter dem Usernamen SLEEPHERDS auf Instagram und meinem Blog.
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