In vielen Bundesländern läuft derzeit die Brut- und Setzzeit. Hunde müssen in der freien Natur angeleint bleiben. Aber natürlich gibt es auch viele andere Gründe, warum Dein Hund vielleicht ganzjährig nicht abgeleint werden kann – zum Beispiel ein starker Jagdtrieb, starke Angst oder allgemein ein nicht zuverlässiger Rückruf. Daher wollen wir Dir in diesem Beitrag einige Inspirationen geben, wie Du Eure Spaziergänge interessanter gestalten kannst – auch ohne Deinen Hund ableinen zu müssen.
Wann und wo gilt Leinenpflicht in Deutschland?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Denn ob Du Deinen Hund anleinen musst, ist abhängig vom Bundesland und zusätzlich auch noch von den Vorgaben der Kommune, in der Du Dich gerade befindest.
So gibt es in den Bundesländern Niedersachsen und Bremen und weiteren zum Beispiel eine Brut- und Setzzeit. In dieser Zeit darf Dein Hund in der freien Natur nicht frei laufen. Hierdurch sollen Jungtiere geschützt werden. Es geht übrigens nicht nur darum, süße kleine Rehe zu schützen. Wie der Name „Brut“ schon sagt, sollen auch Vögel durch diese Regelung beschützt werden.
Einige Vogelarten brüten auf dem Boden (sogenannte Bodenbrüter). Auch wenn Dein Hund gar nichts Schlimmes im Schilde führt und auch keinen Jagdtrieb hat, könnte er die brütenden Vögel aufscheuchen. Viele Tierarten lassen ihre Nachzucht alleine zurück wenn sie erschreckt werden. Dementsprechend sollte Dein Hund in dieser Zeit nicht nur angeleint sein, sondern darf auch die Wege nicht verlassen. Informiere Dich also bitte, ob in Deinem Hund eine allgemeine Brut- und Setzzeit gilt.
In anderen Bundesländern darf Dein Hund gar nicht in Wäldern abgeleint werden. Auch an den Stränden Deutschlands sowie in Naturschutzgebieten gilt fast ausschließlich Leinenpflicht – sofern Du Deinen Hund mitnehmen darfst. Achte bitte unbedingt auf die Beschilderung.
Aber auch Städte und Gemeinden haben unterschiedliche Regelungen. So kann es in Deiner Stadt eine generelle Leinenpflicht geben, im Nachbarort sieht es schon wieder ganz anders aus. So ist es übrigens auch bei uns. Zusätzlich gibt es Leinenzwang in öffentlichen Gebäuden und in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wie Du siehst: Es macht durchaus Sinn, dass Du Dich damit beschäftigst, was Du darfst (und was eben nicht). Die Strafen können empfindlich hoch sein. Im schlimmsten Fall (was zugegebenermaßen wahrscheinlich eher selten ist), sogar im fünfstelligen Bereich!
Wie viel Beschäftigung für meinen Hund ist gut?
Auch auf diese Frage gibt es keine pauschal richtige Antwort. Denn es ist abhängig vom Alter und der Gesundheit Deines Hundes. Außerdem spielt auch die Hunderasse eine Rolle. Es gibt Hunderassen, die anspruchsvoller sind und Hunderassen, die auch mit weniger zufrieden sind.
Grundsätzlich solltest Du natürlich darauf achten, dass Dein Hund auch ausreichend Ruhezeiten hat. Es muss nicht immer HalliGalli sein, auch nicht auf Spaziergängen. Gerade junge Hunde sollten neben eines sicheren Rückrufs vor allem lernen, auch zu ruhen.
Dennoch macht es Sinn, Spaziergänge interessanter gestalten zu wollen. Das muss nicht auf jedem Spaziergang mit Hund passieren. Aber ab und an ist etwas Abwechslung doch immer gut, oder?
Du solltest unbedingt auf Dein Bauchgefühl hören. Du kennst Deinen Hund am besten und weißt, wie viel Beschäftigung er benötigt, um ausgeglichen im Alltag zu sein. Er sollte weder unter- noch überfordert sein.
Spaziergänge interessanter gestalten – wozu ist das gut?
Spaziergänge interessanter gestalten – warum sollte ich das überhaupt machen? Es gibt verschiedene Gründe, warum ein bisschen Abwechslung Sinn macht.
Manche Hunde können nicht abgeleint werden. Es handelt sich zum Beispiel um Angsthunde. Oder um Hunde, die einen starken Jagdtrieb haben. Mit etwas Beschäftigung auf den Spaziergängen kannst Du Deinem Hund eine tolle Alternative bieten. Wenn Ihr nämlich „gemeinsam“ spazieren geht und nicht nur zusammen und doch macht jeder sein eigenes Ding, dann fördert das Eure Beziehung und stärkt somit auch Eure Bindung.
Zudem wirst Du für Deinen Hund auch interessanter und er wird aufmerksamer auf Dich achten.
Ein weiterer Punkt: Es macht einfach Spaß 🙂 Vielleicht nicht jedem Hund (und dann solltest Du es selbstverständlich lassen). Aber es gibt auch viele Hunde, die einfach nur den Spaziergang ablaufen und nichts spannendes erleben. Und Lernen hält eben gesund.
Spaziergänge interessanter gestalten – 5 Inspirationen zum einfachen Nachmachen
Gerne möchten wir Dir einige Inspirationen mit auf den Weg geben, wie auch Du die Spaziergänge interessanter gestalten kannst. Hierbei solltest Du natürlich schauen, was Deinem Hund und Dir Freude bereitet. Natürlich kannst Du sie auch variieren, miteinander verbinden oder eigene Ideen einbringen. Sofern Du weitere Vorschläge hast, hinterlasse uns doch gerne ein Kommentar, damit wir sie mit in den Beitrag aufnehmen können. So kannst Du auch anderen Lesern helfen, die ihre Hunde ebenfalls nicht oder vorübergehend nicht ableinen können.
Mit Nasenarbeit und Suchspielen für Hunde die Spaziergänge interessanter gestalten
Viele Hunde lieben es, ihre Nase einzusetzen. Und so kannst Du mit Nasenarbeit und Suchspielen Spaziergänge interessanter gestalten. Hierbei gibt es einfache Varianten: So kannst Du Leckerli einfach in Ritzen und Nischen verstecken und Deinen Hund suchen lassen. Viele Hunde lieben es, Leckerlis zu suchen und sich ihr Futter zu verdienen.
Aber natürlich kannst Du Deinen Hund auch verschiedene Gegenstände suchen lassen. Eine tolle Inspiration ist das sogenannte „Such verloren“. Hierbei lernt Dein Hund, von Dir verlorene Gegenstände wiederzufinden. Dieses Spiel dient natürlich im ersten Moment nur der Beschäftigung. Es kann aber sehr praktisch werden, wenn Du wirklich mal etwas verlierst 🙂 Wie Du es genau aufbaust, erfährst Du in unserem Beitrag Nasenspiele für Hunde.
Wenn Du es etwas schwieriger machen möchtest: Viele Hunde fangen immer an, auf dem Boden zu suchen, weil sie nie gelernt haben, auch „nach oben“ zu suchen. Daher kannst Du das zu suchende Objekt ruhig auch mal in einen Ast hängen.
Die Natur ist unser Parcours
Vielleicht machst Du ja mit Deinem Hund Agility? Aber selbst wenn nicht, kannst Du die Natur wunderbar als Parcours nutzen und so einfache Übungen zu dem Thema mit Deinem Hund machen. Du kannst ihn zum Beispiel Bäume umrunden lassen. Achte dabei darauf, dass Du es zu beiden Seiten machst, damit Dein Hund gleichmäßig trainiert wird. Auch kannst Du ihn über einen umgefallenen Baumstamm springen lassen. Richtig spaßig wird es übrigens, wenn Du selbst mit springst 🙂
Es gibt viele Möglichkeiten, Dinge unterwegs zu nutzen, um daraus einen Parcours nachzuahmen. Dies könnte auch mal ein Rohr sein, durch das Dein Hund laufen kann. Oder eben auch andere Hindernisse. Damit Du Eure Spaziergänge interessanter gestalten kannst, musst Du also nur ein bisschen kreativ sein und die Augen offen halten.
Wir spielen zum Beispiel gerne „the floor is lava“. Vielleicht kennst Du das Kinderspiel ja? Hier im Deutschen nennt man es „der Boden ist Lava“. Ich habe meiner Hündin beigebracht, dass sie bei dem Kommando sich etwas sucht, auf das sie springt. Das kann ein Baumstamm, eine Bank oder etwas anderes sein. Es ist faszinierend, wie kreativ sie inzwischen ist.
Mit dem Futterbeutel bzw. Futterdummy Spaziergänge interessanter gestalten
Für viele Hunde ist der Einsatz eines Futterbeutels bzw. Futterdummys eine große Freude. Aber natürlich kannst Du auch normale Dummys nutzen. Beim Einsatz kannst Du kreativ sein. Du kannst ihn apportieren lassen. Aber Du kannst das auch noch weiter ausbauen. Zum Beispiel kannst Du Deinen Hund zum Futterdummy schicken und kurz vorher abrufen.
Oder Du versuchst mal, ihn auf dem Weg in die Ablage zu schicken. Das benötigt selbstverständlich alles Training und dieses Training ist wundervoll dafür geeignet, um Spaziergänge interessanter gestalten zu können. Einige Tipps zur Wahl des richtigen Dummys und zum Dummytraining im Allgemeinen haben wir Dir bereits in einem anderen Beitrag zusammengestellt (ist verlinkt).
Muskelaufbau beim Hund sowie Motorik und Geschicklichkeit trainieren
Eine tolle Möglichkeit, Spaziergänge interessanter gestalten zu können, ist, wenn Du mit Deinem Hund dabei gezielt am Muskelaufbau, der Motorik und auch der Geschicklichkeit übst. So kannst Du auch auf einem Baumstamm den Elefantentrick üben. Was der Elefantentrick genau ist, erfährst Du in unserem Beitrag Muskelaufbau beim Hund. Dort findest Du auch eine Anleitung zum Trainingsaufbau.
Allerdings bieten Euch Spaziergänge so viele weitere Möglichkeiten: Du kannst Deinen Hund zum Beispiel auf einem umgekippten Baumstamm balancieren lassen (in der Stadt bietet sich als Alternative ein Bordstein – natürlich an einer wenig frequentierten Straße). Auf einem Baumstumpf kannst Du Deinen Hund sich drehen lassen. Achte aber darauf, dass dieser nicht zu hoch ist, sodass sich Dein Hund im Falle eines Stures nicht verletzen kann.
Du kannst auch mal Äste auf den Weg legen und sie als Cavalettistangen nutzen (bitte natürlich danach wieder zur Seite räumen!). Das übt die Motorik und macht vielen Hunden wirklich viel Spaß. Wenn Du nichts aus der Natur mit einbeziehen möchtest, kannst Du aber auch verschiedene Hundetricks im Training nutzen, um an der Geschicklichkeit und der Balance zu trainieren. Bedenke bitte immer: Beim Tricksen ist nicht der fertige Trick das Ziel, sondern der Weg dahin, also das gemeinsame Training. Daher muss ein Trick auch nicht schnell klappen und Dein Hund muss auch nicht 1000 verschiedene Tricks können.
All das ist eine schöne Abwechslung zum Training mit einem Balancekissen im Haus. Und Du wirst sehen: Viele Hunde sind mit Feuereifer dabei.
Spielerisch den Grundgehorsam beim Hund trainieren
Spaziergänge interessanter gestalten und gleichzeitig am Grundgehorsam und den Basics mit Deinen Vierbeiner arbeiten? Macht Sinn oder? Das kannst Du Wunderbar spielerisch in den Spaziergang einbauen. Achte bitte darauf, dass Du immer positiv trainierst. Es soll Spaß machen und Dein Hund soll freudig bei der Sache sein. Dann hast Du auch eine tolle Basis, wenn Du die Übungen auch im „Ernstfall“ benötigst.
So kannst Du natürlich die Leinenführigkeit üben. Mache immer nur kurze Distanzen und lobe Deinen Hund ausreichend. So wirst Du sehen, dass Dein Hund zukünftig freudiger bei Dir an der Leine läuft. Du kannst hierbei auch Bäume umrunden und Slalom laufen.
Eine weitere tolle Übung, um Spaziergänge interessanter gestalten zu können, ist die Ablage. Lege Deinen Hund ab und entferne Dich einen Schritt. Dein Hund sollte an Ort und stelle liegen bleiben. Erst wenn Du ihn auflöst, darf er aufstehen. Anfangs musst Du sehr dicht bei Deinem Vierbeiner bleiben. Nach und nach kannst Du die Distanz aber immer mehr erweitern. Auch kannst Du versuchen, mal um Deinen Hund rum zu springen und so mehr Ablenkung in die Situation zu bringen. Dies ist eine tolle Übung, um die Impulskontrolle Deines Hundes zu fördern.
Natürlich kannst Du auch den Rückruf wunderbar trainieren – und das geht hervorragend an einer langen Schleppleine. Eventuell möchtest Du ja auch eine Hundepfeife ins Training implementieren? Dann ist jetzt die richtige Zeit.
Fazit: Mit Hund Spaziergänge interessanter gestalten ist ganz leicht – sei kreativ!
Natürlich kannst Du mit Deinem Hund Runden drehen, wo einfach mal nichts besonderes passiert. Das ist auch gar nicht so verkehrt, damit Dein Hund lernt, dass er entspannt sein kann. Schnüffeln ist zum Beispiel ein Grundbedürfnis und Du solltest es ihm nicht immer verwehren. Doch genauso, wie Dein Hund auch mal „nichts tun“ sollte, ist es genauso wichtig, eine entsprechende Beschäftigung zu finden. Viele Hunde sind begeistert dabei und gemeinsame Erlebnisse und Training fördern die Beziehung und Bindung zueinander. Außerdem wirst auch Du merken, dass hierdurch ein Spaziergang noch viel mehr Spaß macht.
Nicht immer muss alles groß im Voraus geplant werden. Du kannst auch einfach mal gucken, was Dir die Strecke so anbietet und spontan sein. Neben den von uns genannten Inspriationen kannst Du Spaziergänge interessanter gestalten, in dem Du einfach mal andere Wege gehst. So gibt es viel Neues für Deinen Vierbeiner zu schnüffeln und wahrzunehmen. Diese Reize solltest Du nicht unterschätzen, denn sie machen Deinen Hund durchaus müde. Und auch für Dich ist es doch bestimmt toll, mal andere Strecken zu finden und zu entdecken, oder?
Ein kleiner Tipp an dieser Stelle: Kennst Du die App „Komoot„? Dort finden wir immer wieder neue Wege verschiedener Schwierigkeitsgrade. Das klappt sogar bei einem Urlaub mit Hund im Ausland. Wir haben es bereits in Dänemark und Schweden getestet. Und dieser Tipp ist keine Werbung. Wir sind überzeugt von dieser Hilfestellung und auch Du kannst dort Wanderungen einstellen, um anderen Hundehaltern oder aktiven Menschen ohne Hund eine tolle Inspiration zu bieten.
Wir hoffen, Dir mit unseren Inspirationen zum Thema „Spaziergänge interessanter gestalten“ geholfen zu haben, sodass Du Deinem Hund ein bisschen mehr Abwechslung bieten kannst. Berichte uns doch gerne, was Du von unseren Tipps ausprobiert hast und wie es Euch gefallen hat. Wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat, freuen wir uns auch darüber, wenn Du ihn mit Freunden und Bekannten teilst oder auf Pinterest merkst.
Seit Jahren beschäftige ich mich mit der artgerechten und gesunden Haltung von Tieren. Neben Tierschutz liegt mir außerdem auch Artenschutz am Herzen.
Durch meine Hündin Mira erlebe ich täglich, wie sozial und empathisch Tiere sind. Deswegen ist es mir wichtig, Menschen aufzuklären und so die Welt für Tiere ein Stückchen besser zu machen.
Besser bekannt bin ich unter dem Usernamen SLEEPHERDS auf Instagram und meinem Blog.
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