Als Hundehalter musst Du Deinen Vierbeiner und dessen Gesundheitszustand stets im Blick behalten. Hellhörig solltest Du vor allem dann werden, wenn es zu einer plötzlichen Verhaltensänderung kommt. Denn sie kann auf ein ernsthaftes Leiden wie einen Darmverschluss hindeuten. Im Zweifelsfall solltest Du Dich immer an einen Arzt wenden. Bedenke, dass der Darmverschluss beim Hund ein medizinischer Notfall ist. In diesem Beitrag erfährst Du, an welchen Symptomen Du ein solches Leiden erkennst und wie Du ihm entgegenwirken kannst.
Aufbau des Verdauungssystems beim Vierbeiner
Hunde sind reine Fleischfresser – sie werden also zur Gruppe der karnivoren Lebewesen zugeordnet. Denn ihnen fehlt für die Verdauung von Pflanzen das entsprechende Enzym. Damit der Organismus Deines Lieblings langfristig gesund bleibt, müssen ihm regelmäßig Kohlenhydrate, Vitamine, Fette, Eiweiß und Mineralstoffe zugeführt werden. Wichtig ist dabei auch eine regelmäßige und gut funktionierende Verdauung. Denn sie stellt sicher, dass der Körper des Vierbeiners mit wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Zudem dient sie dem Aufbau des Immunsystems. Eine zentrale Rolle nimmt hierbei der Darm ein. Damit Du weißt, wie es überhaupt zu einem Darmverschluss beim Hund kommen kann, solltest Du über dessen Funktionsweise und Nutzen genau Bescheid wissen.
Der Weg der Nahrung
Ihren Anfang nimmt die Verdauung mit der Aufnahme der Nahrung über das Maul der Fellnase. Dabei zerkleinert sie das Essen in der Mundhöhle mit ihren Zähnen und schluckt dieses anschließend hinunter. Gleichzeitig wird der Nahrungsbrei mit Speichel vermischt. Er wandert danach über die Speiseröhre weiter in den Magen. Dort werden dem Nahrungsgemenge Enzyme beigemischt – sie dienen der Verdauung. Dank der Salzsäure im Magen werden schädliche Keime und Bakterien abgetötet. Von diesem Organ aus, gelangt der Nahrungsbrei in den Dünndarm. Dort erhält er von der Bauchspeicheldrüse sowie von der Galle zusätzliche Enzyme, welche die Verdauung vorantreiben sollen. In weiterer Folge werden aus dem Brei einzelne Nährstoffe abgespalten. Sie sind für den Organismus wichtig und werden ihm auch zugeführt.
Über die Darmwand gelangen die Nährstoffe schließlich in den Blutkreislauf des Vierbeiners. Die restliche Nahrung wird über die Darmzotten in den Dickdarm befördert. In diesem Teil des Verdauungstraktes wird ihnen das Wasser entzogen. Alle Bestandteile, welche der Darm nicht verdauen konnte, werden im Dickdarm als Abfallprodukte zusammen geschoben. Dort verdichten sie sich zu einer homogenen Form, sodass sie vom Vierbeiner unter leichtem Druck wieder ausgeschieden werden können. Manchmal kommt es im Verdauungstrakt zu Blockaden. Sie können dazu führen, dass der Nahrungsbrei stecken bleibt und nicht mehr ausgeschieden werden kann. Ist dies der Fall, liegt der Darmverschluss beim Hund vor.
Was ist ein Darmverschluss?
Bei einem Darmverschluss beim Hund handelt es sich um eine Störung des Verdauungstraktes. Die Durchgängigkeit des Darms ist dabei teilweise oder vollständig blockiert. Der durchfließende Nährstoffbrei kommt dadurch ins Stocken. In weiterer Folge fängt der Darminhalt an zu verfaulen. Auf diese Weise kommt es im Körper zu schädlichen Prozessen, wobei der Hund schlimme Schmerzen erleidet.
Die Tiermedizin unterscheidet zwei Arten des Darmverschlusses – den funktionellen und den mechanischen Verschluss. Bei erstgenannter Variante setzen Entzündungen, Durchblutungsstörungen, Gifte sowie Störungen der Nerven die Funktion des Organs außer Kraft. Beim mechanischen Verschluss verhält es sich anders. Hier sorgen Quetschungen, Verschlingungen sowie festsitzende Fremdkörper für die Verdauungsstörung. Beim Darmverschluss beim Hund muss das Organ nicht vollständig blockiert sein – es ist möglich, dass eine Teildurchlässigkeit besteht.
Welche Hunde sind besonders gefährdet?
Es gibt Vierbeiner, bei denen der Darmverschluss beim Hund statistisch gesehen häufiger auftritt. Gefährdet sind dabei vor allem junge Tiere. Denn sie sind besonders neugierig und aktiv und verschlucken gerne diverse Gegenstände. Bei jungen Hunden kann es nach länger andauerndem Durchfall außerdem zu einer Darmvagination kommen. Dabei stülpt sich das Organ an einzelnen Stellen nach innen, sodass der Nahrungsbrei nicht mehr vollständig verdaut werden kann. Schaue also bei länger anhaltenden Verdauungsbeschwerden mit Deinem Liebling unbedingt beim Tierarzt vorbei. So ist er dazu imstande, einen Darmverschluss beim Hund rechtzeitig zu entdecken.
So macht sich der Darmverschluss beim Hund bemerkbar
Das Leiden macht sich durch charakteristische Anzeichen bemerkbar. Der Hund wirkt unruhig und wechselt zwischen Sitzen, Liegen und Stehen. Gleichzeitig ist dessen Bauch aufgebläht und hart. Bei zunehmenden Schmerzen, krümmt der Vierbeiner seinen Rücken.
Übrigens: Neben eines Darmverschluss kommen Giardien beim Hund als weitere Ursache für anhaltende Durchfälle, Erbrechen und Bauchkrämpfen in Betracht. Das ist zwar weniger gefährlich, sollte aber dennoch untersucht werden.
Symptome für einen Darmverschluss beim Hund
Bevor sich jene Symptome bemerkbar machen, kannst Du den Darmverschluss aber auch an anderen Faktoren erkennen. So sind viele Fellnasen nicht mehr dazu imstande, Kot abzusetzen. Einige Hunde erbrechen sofort nach der Aufnahme von Lebensmitteln. Dies kann auch der Fall sein, wenn Dein Hund viel trinkt. In weiterer Folge verweigern etliche Vierbeiner die Aufnahme von Futter. Außerdem verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Tiers stetig. Im fortgeschrittenen Stadium nimmt das Tier eine Schmerzhaltung – die sogenannte Gebetsstellung, bei der Vorderbeine Oberkörper flach auf dem Boden liegen und die Hinterbeine aufgestellt sind – ein. Beim Abtasten des Bauchs kommt es zu starken Schmerzreaktionen. Daher solltest Du dabei sehr vorsichtig vorgehen. Spreche mit Deinem Hund, um ihn zu beruhigen. Auch wenn Dein Hund schmatzt, kann dieses ein Schmerzzeichen sein.
Bedenke, dass sich ein Darmverschluss beim Hund nicht immer am ausbleibenden Stuhlgang zeigt. Dies gilt vor allem dann, wenn der Dünndarm in der Nähe der Magengegend betroffen ist. So kann der Nahrungsbrei erst gar nicht in den Darm weitergeleitet werden. Bevor sich also der Kotstau bemerkbar macht, wird sich der Vierbeiner übergeben. Ist zu diesem Zeitpunkt noch Inhalt im Verdauungstrakt, wird der Hund zu Beginn noch Stuhlgang haben. Beobachtest Du, dass die Fellnase einen Fremdkörper verschluckt und sich kurze Zeit später übergibt, solltest Du zum Tierarzt gehen. Denn in diesem Fall kann ein Darmverschluss vorliegen.
Einige Vierbeiner zeigen mit ihrem Verhalten erst sehr spät, dass etwas nicht stimmt. Bedenke, dass einige Rassen aus ihrem Instinkt heraus, keine Schwäche erkennen lassen wollen. Daher ist es wichtig, dass Du selbst dann einen Tierarzt aufsuchst, wenn Du nur den leisesten Verdacht hegst, dass der Darmverschluss beim Hund vorliegt.
Wie kommt es zu einem Darmverschluss beim Hund?
Zu einer häufigen Ursache für den Darmverschluss beim Hund gehören verschluckte Fremdkörper wie Plastikspielzeuge. Doch auch ein starker Wurmbefall kann zu einer Organträgheit führen. Besonders oft ist dies im Welpenalter der Fall. Denn in sehr jungen Jahren können Würmer den Transport des Nahrungsbreis behindern. Bei manchen Hunden liegen Verwachsungen im Darm vor, die dazu führen können, dass sich Speisereste in den Schlingen verfangen. Einige Vierbeiner leiden auch an nervlichen Störungen, die Darmträgheit hervorrufen. Außerdem kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung den Verdauungstrakt lähmen. Ein unentdeckter Tumor, der schnell wächst, kann ebenfalls dazu führen, dass sich das Organ zum Teil oder vollständig verschließt.
Mindestens genauso gefährlich wie ein Darmverschluss ist übrigens die Magendrehung beim Hund. Auch hierzu haben wir Dir alle Informationen zusammen gestellt. Ein häufiges Anzeichen für eine Magendrehung ist, wenn Dein Hund zittert.
Können Hundehalter einem Darmverschluss beim Hund entgegenwirken?
Natürlich kannst Du einem Darmverschluss beim Hund entgegenwirken – auch wenn Du bestimmte körperliche Leiden nie ganz verhindern wirst können. Achte darauf, dass Dein Vierbeiner nicht mit verschluckbaren Kleinteilen spielt. Insbesondere bei Kastanien ist Vorsicht geboten. Denn sie können von den meisten Fellnasen mühelos geschluckt werden, setzen sich dann aber im Dünndarm fest. Füttere Deinen Hund nicht mit Knochen. Auf diese Weise kann es nämlich zur Entstehung des sogenannten Knochenkots kommen. Die Ausscheidungen des Hundes werden dabei steinhart. Vorsicht ist außerdem bei großen Stücken Büffelhaut geboten. Sie quillt im Magen des Hundes auf und bleibt dann in den Windungen des Dünndarms leicht stecken.
Schnelles Handeln ist essenziell
Hast Du auch nur den leisesten Verdacht, dass bei Deinem Vierbeiner ein Darmverschluss vorliegen könnte, dann wende Dich sofort an einen Arzt. Es handelt sich hierbei nämlich um einen medizinischen Notfall, der schnell lebensgefährlich wird. Dabei ist es wichtig, dass Du der Fachkraft alle Symptome nennst. Bei einer nicht sicheren Diagnose einfach Schmerzmittel für Hunde geben, ist hier fehl am Platz. Ist der behandelnde Tierarzt nicht in seiner Praxis, warte auf keinen Fall auf den nächsten Tag. Begebe Dich in diesem Fall in eine Tierklinik, die 24 Stunden am Tag besetzt ist.
So geht der Tierarzt vor
Besteht der Verdacht auf einen Darmverschluss beim Hund, wird Dich der Tierarzt zuerst nach den Verhaltensweise Deines Vierbeiners befragen. Im nächsten Schritt tastet er den Bauch Deines besten Freundes nach Verhärtungen ab. Außerdem betrachtet er den Innenraum des Mauls und misst Fieber. Gut erkennen lassen sich Veränderungen im Bauchraum und damit ein Darmverschluss beim Hund zudem mithilfe der Ultraschalluntersuchung. Manchmal reicht dieses Vorgehen für eine Diagnose nicht aus. In diesem Fall ist es mitunter notwendig, eine Röntgenaufnahme des Darms zu machen. Dafür muss der Tierarzt dem Vierbeiner in der Regel ein Kontrastmittel verabreichen. Mit einer Blutabnahme kann er sich zusätzlich ein Bild über den allgemeinen Gesundheitszustand des Tiers machen. Handelt es sich um einen mechanischen Darmverschluss beim Hund, wird die Fachkraft versuchen, den Fremdkörper mithilfe von Gleitmitteln wie Öl aus dem Verdauungstrakt zu lösen. Hierbei ist es jedoch wichtig, dass der Vierbeiner danach streng beobachtet wird.
Der Ablauf der Operation
Liegt ein Darmverschluss beim Hund vor, kommen Du und Deine Fellnase um einen invasiven Eingriff zumeist nicht herum. Der Tierarzt verabreicht dem Vierbeiner dafür eine Vollnarkose, sodass er von der Operation nichts spürt. Im nächsten Schritt öffnet der Experte an der Stelle, an der sich der Fremdkörper befindet, den Bauraum. Vorsichtig löst er so die Blockade und entfernt abgestorbenes Gewebe.
Wie hoch sind die Heilungschancen?
Wie es um die Heilungschancen Deines Lieblings bestellt ist, hängt davon ab, wann Du mit ihm den Tierarzt aufsuchst. Generell gilt: je schneller Du handelst, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fellnase das Leiden unbeschadet übersteht. Liegt ein Darmverschluss beim Hund vor, so kann der Tierarzt ihn nur mit einer Operation beheben. Dabei entfernt er unter anderem die Fremdkörper aus dem Darm. Sind Teile des Organs bereits abgestorben, muss der Experte dem Hund auch diese entnehmen. Die gesunden Darmabschnitte näht er wieder zusammen. Der Vierbeiner wird danach für einige Tage in der Klinik bleiben. So kann der Tierarzt seinen Gesundheitszustand überwachen und ihm Antibiotika und Schmerzmittel verabreichen.
Verläuft der Eingriff erfolgreich und kommt es danach nicht zu einer Infektion, sind die Heilungschancen für den Hund gut. Anders verhält es sich, wenn Du zu lange abwartest. Sterben große Teile des Darms ab oder kommt es gar zu einem Riss im Organ, sinken die Überlebenschancen der Fellnase. Denn in diesem Fall gelangen Darmbakterien in den Bauchraum und lösen dort eine Sepsis aus. Oft verläuft sie tödlich. Es ist aus diesem Grund essenziell, dass Du schon bei kleinen Auffälligkeiten eine Fachkraft aufsuchst. Es ist bessern, Du gehst einmal zu oft zum Tierarzt, als zu wenig.
Darmverschluss beim Hund – darauf ist nach der Operation zu achten
Lag ein Darmverschluss beim Hund vor und hat Dein Vierbeiner einen operativen Eingriff hinter sich, so muss er sich Ruhe gönnen. Bis zum Abheilen der Wunde, muss ihm zudem ein Halskragen angelegt werden. Nur so wird ein Ablecken und damit die Verunreinigung der Operationsnarbe verhindert. In der Maulhöhle Deines Lieblings befinden sich nämlich etliche Bakterien, die mitunter das Zusammenwachsen der Wundränder verhindern können. Im schlimmsten Fall ist eine Nachoperation erforderlich. Des Weiteren musst Du Deinen Hund mit einer Schonkost für Hunde ernähren. Sie muss leicht verdaulich sein und darf den Darm nicht zusätzlich belasten.Du kannst beispielsweise auch mit der Morosche Karottensuppe beginnen.
Dein Vierbeiner wird mit der Nahrungsaufnahme zu Beginn ohnehin zögerlich sein. Es kann nach dem Eingriff einige Tage dauern, bis sich sein Appetit wieder einstellt. Außerdem darfst Du es in puncto Bewegung keinesfalls übertreiben. Halte die Spaziergänge in der ersten Woche kurz und überfordere Deinen Liebling nicht. Halte Dich bei allen Punkten unbedingt an die Angaben des Tierarztes. Vor allem in der Anfangszeit darfst Du Deinen Vierbeiner niemals aus den Augen lassen. Denn nur so bemerkst Du etwaige Komplikationen rechtzeitig. Ist die Fellnase kurzatmig, steht nicht mehr auf oder nimmt über längere Zeit gar kein Futter mehr zu sich, solltest Du Dich sofort mit dem Tierarzt in Verbindung setzen. Dasselbe gilt, wenn Dein Liebling hohes Fieber hat. Denn erhöhte Temperatur deutet immer auf eine Entzündung im Körper hin.
Fazit – schiebe den Arztbesuch nicht auf die lange Bank
Als Hundehalter musst Du Deine Augen stets offen halten. Nur so merkst Du rechtzeitig, ob bei Deinem Vierbeiner mitunter ein gefährliches körperliches Leiden vorliegt. Suche im Zweifelsfall stets einen Tierarzt auf. Denn ein Darmverschluss beim Hund wird schnell lebensgefährlich. Warte auf keinen Fall ab, bis sich die Symptome von selbst bessern. Oft entstehen beim Verschluss des Verdauungstraktes schädliche Prozesse, die zum Absterben von Organteilen führen. Wandern außerdem Giftstoffe aus dem Darm ins Blut, kommt es zu einem septischen Schock. In einigen Fällen kann der Verdauungstrakt auch reißen. Dabei gelangen Darmbakterien und Fäkalien in den Bauchraum. Hier führen sie zu lebensbedrohlichen Entzündungen. Daher darfst Du einen Darmverschluss beim Hund niemals auf die leichte Schulter nehmen.
Wir empfehlen Dir außerdem eine regelmäßige Darmsanierung beim Hund. Dieses hält auch häufig Würmer fern.
Als Tierliebhaber und Tierschützer, ist es mir ein wichtiges Anliegen über artgerechte und gesunde Haltung und Ernährung von Tieren zu schreiben. Ich möchte aufklären und aufzeigen was für Eure Tiere wichtig ist.