Hyperaktivität bei Hunden: Vier Möglichkeiten der Verhaltensänderung

Lesedauer 4 Minuten

Hyperaktivität bei Hunden: Vier Möglichkeiten der Verhaltensänderung

Hunde sind dafür bekannt, sehr aufgeweckt und lebhaft zu sein. Nimmt ihr Verhalten allerdings hyperaktive Züge an, die zu einer Minderung ihrer eigenen Lebensqualität beitragen, muss gehandelt werden. Was du tun kannst, um deinem Hund effektiv zu helfen, erfährst du hier!

Symptome für Hyperaktivität bei Hunden

  • Rastlosigkeit: Hyperaktive Hunde scheinen oft keine Ruhe zu finden, sondern ständig unter Strom zu stehen. Selbst wenn sie sich einmal hinlegen, reicht schon ein kleiner Reiz aus, um sie wieder zu hektischen Bewegungen und Gebell zu animieren.
  • Kontinuierliches Bellen und Winseln: Hyperaktive Hunde tendieren dazu, in vielen Lebenslagen, meist ohne offensichtlichen Grund, verhäuft zu bellen oder zu jammern. Dies kann sowohl beim Spielen und Toben als auch beim Spazieren und sonstigen Alltagssituationen der Fall sein.
  • Erhöhte Bewegungsaktivität: Abgesehen vom ständigen Herumrennen und Toben, zeichnet sich Hyperaktivität beim Hund vor allem durch grobes Spielverhalten aus. Dies findet meist kein Ende, auch wenn sich die Spielgefährten zurückziehen, und kann oftmals sogar zu Verletzungen führen.
  • Zielloses Herumrennen: Sobald hyperaktive Hunde von der Leine gelassen werden, starten sie ohne Ziel oder Sinn in irgendeine Richtung los und rennen umher, ohne ihre Umgebung ordentlich zu erkunden. Meist führt das dazu, dass sie ein und dieselbe Stelle mehrmals beschnuppern, andere wiederum gar nicht, und dabei insgesamt sehr hektisch vorgehen.
  • Stress bei der Fütterung: Hyperaktivität kann sich beim Hund auch dadurch zeigen, dass sie bei der Aussicht auf Futter augenscheinlich ein hohes Maß an Stress empfinden. Das zeichnet sich dadurch aus, dass sie vermehrt bellen, am Menschen hochspringen oder versuchen, vom Napf zu fressen, noch bevor dieser richtig abgestellt wurde. Das Futter wird anschließend voller Hektik verschlungen.
  • Extreme Reaktivität: Hyperaktive Hunde reagieren auf die kleinsten Reize in einem unverhältnismäßigen Ausmaß. Sie scheinen sich selbst nicht kontrollieren zu können und verfallen dann oftmals in Frustration. Im Extremfall kann dies sogar zu aggressivem Verhalten führen.
  • Weniger Schlaf: Hunde, die an Hyperaktivität leiden, werden in vielen Fällen auch durch eine geringere Dauer oder Intensität ihres Schlafes geplagt. Manche erreichen dann nur noch ein Maximum von fünf Stunden Schlaf pro Tag und gelangen kaum in die wichtige Traumphase.
  • Geringe Konzentrationsfähigkeit: Hyperaktive Hunde haben oftmals große Probleme damit, bei der Sache zu bleiben. Ihre Aufmerksamkeit springt unkontrolliert von einer Sache zur anderen. Das kann letztendlich sogar dazu führen, dass sie keine vollständige Stubenreinheit erlangen, da sie im Freien zu abgelenkt sind, um Harn oder Kot abzugeben.
  • Heftige Gegenwehr: Aufgrund seiner Hyperaktivität kann es dazu kommen, dass sich ein Hund, der gegen seinen Willen festgehalten wird, unverhältnismäßig stark zur Wehr setzt. Im Ernstfall tritt ein Kontrollverlust ein und die Hunde beißen wild um sich.
Hyperaktivität bei Hunden
© Pawsome GmbH

Ursachen für Hyperaktivität bei Hunden

Die genetische Veranlagung spielt bei einer Hyperaktivitätsstörung eine grundlegende Rolle. Unabhängig davon, ob sie entsprechende Symptome aufweisen, tragen die Elterntiere diese bereits in sich und geben sie an all ihre Jungtiere weiter. Dies ist bei Rassen, die hinsichtlich hoher Arbeitsleistung und Aktivität gezüchtet werden, besonders häufig der Fall.

Loading...

Daher ist es auch immer empfehlenswert, nach Möglichkeit zu überprüfen, ob die Wurfgeschwister deines Hundes ein ähnliches Verhalten an den Tag legen. So kannst du leichter nachvollziehen, ob es wahrscheinlich ist, dass bei deinem Hund eine Hyperaktivitätsstörung vorliegt.

Suboptimale Haltungsbedingungen begünstigen das genetisch bedingte Auftreten von hyperaktivem Verhalten. Dies kann sowohl die Zeit bei der Züchterin oder dem Züchter betreffen als auch das anschließende Zusammenleben mit der Halterin oder dem Halter.

Dabei spielt bereits das Welpenalter eine wichtige Rolle. Wurde dein Hund zu früh von seiner Mutter und den Geschwistern getrennt oder war die Mutter mit der Aufzucht überfordert, wird ihm nicht genügend Interaktion mit Artgenossen zuteil. Diese ist allerdings sehr wichtig für die Entwicklung von Selbstregulierung und -kontrolle.

Doch auch im späteren Leben des Hundes können ungünstige Lebensumstände zur Hyperaktivität führen. Werden die Bedürfnisse des Hundes nicht genügend befriedigt oder ist er nicht ausreichend ausgelastet, kann es zu den oben genannten Symptomen kommen. Fehlende Ruhepausen oder Rückzugsorte spielen dabei eine ähnlich wichtige Rolle.

Nicht zuletzt können auch Fehler in der Erziehung hyperaktives Verhalten verursachen. So kann es zum Beispiel passieren, dass unabsichtlich erste Anzeichen einer derartigen Störung gefördert wurden. Ähnlich kann es dazu kommen, dass dem Hund die Selbstbeherrschung abtrainiert wird, weil ihm bedingungslos jeder Wunsch erfüllt wird.

Darüber hinaus spielt auch das Futter eine wichtige Rolle. Gibst du deinem Hund Nahrung, die zu viel Kohlenhydrate enthält, kann dies ebenso zu einer Hyperaktivitätsstörung beitragen. Achte bei der Fütterung auf hochwertiges und artgerechtes Hundefutter wie zb. von Hundefutter aus Schweden.

Aktiver Hund am Strand
© Pawsome GmbH

Möglichkeiten der Verhaltensänderung

Prinzipiell ist es ratsam, bei auffälligem Verhalten eine professionelle Hundetrainerin oder Hundetrainer aufzusuchen. Diese können dir und deinem Hund mit ihrer Expertise effektiv weiterhelfen. Doch auch du selbst kannst folgende sinnvolle Maßnahmen ergreifen:

Festen Strukturen folgen 

Um deinen Hund dabei zu unterstützen, zur Ruhe kommen zu können, empfiehlt es sich, eurem Alltag durch feste Rituale Struktur zu verleihen. Du solltest also darauf achten, tägliche Aktivitäten stets zur selben Zeit durchzuführen, damit dein Hund die Angst ablegen kann, eventuell etwas zu verpassen.

Für Entspannung und Ruhezeiten sorgen

Nicht nur Aktivitäten sollten Teil eurer täglichen Routine werden, sondern auch für regelmäßige Ruhezeiten sollte gesorgt werden. Diese bedingen allerdings auch eine entspannte Atmosphäre zuhause und einen dementsprechend ruhigen Rückzugsort für deinen Hund.

An seinem Platz tatsächlich zur Ruhe zu kommen, kannst du mit deinem Hund sogar üben! Beispielsweise mit Deckentraining, wodurch du deinen Hund dabei unterstützen kannst, entspannter zu werden.

Für eine sinnvolle Beschäftigung sorgen

Es ist wichtig, dass dein Hund ausreichend ausgelastet wird. Dabei solltest du aber von hektischen Aktivitäten, zugunsten von konzentrierter Beschäftigung absehen. Wichtig ist es dabei, deinen Hund nicht nur körperlich, sondern auch geistig auszulasten.

Such- und Apportierspiele, lange Spaziergänge oder das Erlernen neuer Kommandos bieten sich dabei am besten an. Lässt das Wetter jedoch keinen ausgedehnten Aufenthalt im Freien zu, kannst du deinen Hund auch drinnen problemlos beschäftigen

Futtergewohnheiten umstellen

Sollte dein Hundefutter sehr viel Protein enthalten, solltest du über einen Wechsel nachdenken. Auch auf leicht verdaulichen Zucker solltest du nach Möglichkeit verzichten, da es sonst zu Energiespitzen bei deinem Hund kommen kann.

Wichtig ist es allerdings, den Wechsel nicht abrupt vorzunehmen, da dies in den meisten Fällen zu Verdauungsstörungen führt, selbst wenn das Futter an sich besser für deinen Hund ist. Stattdessen solltest du langsam und schonend von einem Futter zum anderen wechseln.

 

Als Tierliebhaber und Tierschützer, ist es mir ein wichtiges Anliegen über artgerechte und gesunde Haltung und Ernährung von Tieren zu schreiben. Ich möchte aufklären und aufzeigen was für Eure Tiere wichtig ist.

Schreibe einen Kommentar