Crossdogging trainiert Körper und Geist des Hundes – so gehts!

Lesedauer 8 Minuten
Crossdogging trainiert Körper und Geist: Wenige Menschen halten sich einen Hund aus praktischen Gründen. Für die meisten Haustierbesitzer ist der Vierbeiner der beste Freund, wobei er auch Teil der Freizeitgestaltung ist. Vor allem sportliche Betätigung mit der Fellnase erfreut sich großer Beliebtheit. Seit einiger Zeit ist Crossdogging stark im Kommen. Hierbei handelt es sich um eine Disziplin, welche die Elemente aus bekannten Freizeitbeschäftigungen miteinander vereint. Worauf Du beim Ausüben von Crossdogging achten musst und für wen jene Sportart geeignet ist, erfährst Du in diesem Beitrag.

Dadurch zeichnet sich Crossdogging aus

Die Aufgabenstellungen von Crossdogging erstrecken sich über sämtliche Sparten des Hundesports. So vereint die Disziplin unter anderem Elemente aus Agility, Obedience, Longieren, Trickdog, Frisbee, Apport und Mantrailen. Dabei werden die Sportarten miteinander kombiniert, sodass ein vielseitiger Mix entsteht. Dabei setzt Crossdogging nicht auf exzessives Training – es geht vielmehr um das Bestreben, eine facettenreiche Auslastung zu schaffen. Bei dieser Disziplin hast Du also die Möglichkeit, Deinen Hund in verschiedenen Bereichen zu fordern und gleichzeitig ungeahnte Talente zu wecken. Dadurch bereitet die Sportart nicht nur Deiner Fellnase, sondern auch Dir Freunde.
Traditionell findet Crossdogging in der Hundeschule statt. Dafür begibst Du Dich mit Deinem besten Freund auf einen großen Platz. Auf ihm baut der Trainer jede Woche fünf neue, herausfordernde Aufgaben auf. Danach hast Du gemeinsam mit Deinem Vierbeiner 15 Minuten lang Zeit, Dich mit ihnen vertraut zu machen. Danach müssen Zweiergruppen gebildet werden, welche sich an eine beliebige Herausforderung auf dem Platz heranwagen. Nun versucht ein Team die betreffende Aufgabe mehrmals hintereinander zu lösen, während das wartende Paar die Punkte zählt. Nach zwei Minuten findet dann ein Wechsel statt. Danach werden die Punkte vermerkt, wobei im Anschluss daran die Station gewechselt wird. Crossdogging ähnelt damit dem Zirkeltraining. Die Übung ist zu Ende, wenn alle Aufgaben bewältigt wurden. Die Punktezahl gibt Aufschluss darüber, wie gut Dein Hund und Du zusammenarbeiten. Auch lässt sich daran erkennen, in welchen Bereichen noch eine Steigerung möglich ist.

Die Vorteile von Crossdogging auf einen Blick

Einer der größten Vorteile von Crossdogging ist die Vielseitigkeit. Die Sportart ist abwechslungsreich, sodass Dir und Deinem Vierbeiner nicht langweilig wird. Dabei zeichnet sich die Disziplin durch einen hohen Spaßfaktor aus. Sie wird damit nicht nur dem Tier Langzeitspaß bereiten. Die Sportart ist übrigens auch für Anfänger eine gute Wahl. Je nach Erfahrungsgrad, gibt es bei Crossdogging drei Ligen. Gehörst Du zu den Neulingen, startest Du mit Deinem Hund in der Study-Liga. Du darfst Deinen Vierbeiner in dieser Schwierigkeitsstufe bei jeder Aufgabe begleiten. So könnt ihr die Disziplin gemeinsam und ohne Druck kennenlernen. Auch ungeübte Fellnasen sollten beim Bewältigen der einzelnen Herausforderungen keine Schwierigkeiten haben. Seid ihr geübt, steigt ihr in die nächste Liga auf. Dabei ist anzumerken, dass die Aufgaben immer gleich bleiben – allerdings werden die Anforderungen erhöht.

Wodurch zeichnen sich Aufgaben im Crossdogging aus?

Vielen Hundebesitzern fällt es schwer, sich vorzustellen, wie eine Disziplin in der Sportart aufgebaut ist. Darum wird Dir hier ein Beispiel beschrieben:
Der Mensch stellt sich auf eine Matte, wobei der Vierbeiner neben ihm Platz nimmt. Zwei Meter entfernt steht eine Pylone, auf der ein Ball liegt. Der Hund hat nun die Aufgabe, ihn mit der Schnauze von der Plattform zu stoßen. Danach muss der Besitzer seinen Hund per Befehl dazu bringen, dass er sich wieder neben ihn hinsetzt. Auch muss der Mensch den Ball mit einem Löffel auf der Pylone ablegen.
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Gehörst Du zu den Anfängern, darfst Du Deinen Vierbeiner bei dieser Aufgabe bei jedem Schritt begleiten und ihn motivieren. Es ist dabei egal, ob Du das mit Befehlen oder Gesten erreichst. In der fortgeschrittenen Liga muss die Fellnase selbständig zur Matte zurückkehren. Bei den Profis findet keine Begleitung mehr statt. Die Befehle erfolgen dabei aus der Entfernung. Dadurch sind die Aufgaben beim Crossdogging an das Erfahrungslevel von Hund und Mensch angepasst. So kommt der Spaß nicht zu kurz, wobei trotzdem ausreichend Herausforderung vorhanden ist.
Im Übrigen kriegen alle Hundeschulen, die an Crossdogging teilnehmen, die gleichen Aufgaben. Auf diese Weise ist es möglich, einen regionalen Punktevergleich anzustellen. Du siehst so, wie Du und Dein Vierbeiner in Relation zu den anderen Teams abschneidet. Crossdogging wird noch nicht in jeder Hundeschule angeboten. Bevor Du Dich also an einem Institut anmeldest, solltest Du in Erfahrung bringen, ob die Disziplin abgehalten wird. Da die Beliebtheit des spielerischen Wettkampfes aber steigt, nehmen es immer mehr Einrichtungen in ihr Programm auf.

Für wen ist Crossdogging geeignet?

Die Sportart ist sehr vielseitig. Sie beinhaltet sowohl Elemente, die körperliche Aktivität voraussetzen, als auch Disziplinen, welche den Vierbeiner geistig anstrengen. So ist für fast jeden Hund etwas Passendes dabei. Damit ist Crossdogging nicht nur für junge, vitale Vierbeiner geeignet. Auch ältere Semester können sich an die abwechslungsreiche Sportart heranwagen. Behalte aber im Hinterkopf, dass betagte Hunde mitunter nicht mehr so ausdauernd sind. Du musst ihnen nach dem Training daher eine längere Ruhephase gönnen. Bedenke außerdem, dass jeder Vierbeiner ein unterschiedliches Lerntempo aufweist.
Crossdogging ist für jeden was
Crossdogging eignet sich eigentlich für jeden Hund und man trainiert gemeinsam mit Gleichgesinnten.
Bildnachweis: depositphotos.com Training with dogs @ cynoclub

Darauf ist beim Ausüben von Crossdogging zu achten

Wie bei jeder Sportart, musst Du Dich auch ans Crossdogging schrittweise herantasten. Dabei sind stets die Bedürfnisse des Tiers im Blick zu behalten. Du solltest Dich den Herausforderungen locker und mit Spaß stellen. Achte stets darauf, dass Du Deinen Vierbeiner nicht überforderst. Willst Du diesbezüglich auf Nummer sicher gehen, solltest Du Dich von einem Trainer einweisen lassen. Insbesondere Neulingen ist ein Besuch der Hundeschule zu empfehlen – hier lernst Du Crossdogging in einer sicheren Umgebung kennen.
Bei Crossdogging sammeln die Teilnehmer zwar Punkte, allerdings steht das Kennenlernen und das entspanne Erarbeiten der Aufgaben im Vordergrund. Es geht in erster Linie um Spaß und Abwechslung – Verkrampftheit ist also fehl am Platz. Auch die Erwartungshaltung an den Hund ist gering, sodass es erst gar nicht zur Ausschüttung von Stresshormonen kommt. Trotzdem trainiert der Wechsel aus Anspannung und Entspannung das Verhalten des Vierbeiners und macht aus ihm so einen zuverlässigen Begleiter. Dadurch, dass Du mit Deiner Fellnase zusammenarbeitest, wird zusätzlich eure Bindung gestärkt. Beim Crossdogging trainieren Fortgeschrittene und Anfänger in der gleichen Gruppe. So hast Du die Möglichkeit, Dir Tricks von erfahrenen Hundehaltern abzuschauen und Dir von ihnen Tipps geben zu lassen. Auch lassen sich die neu erlernten Fähigkeiten sofort anwenden. Damit ist Crossdogging eine Disziplin, die Dir auch im Alltag viele Vorteile bringt.

Diese Übungen im Crossdogging stehen Dir zur Verfügung

Beim Crossdogging steht Dir eine Vielzahl an Übungsvarianten zur Verfügung. Hier erhältst Du einen Überblick über die beliebtesten Trainingsarten, die sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet sind:

Fanggefahr:

Alles, was Du hierfür brauchst, sind zwei Fußmatten und ein Spielzeug. Die Matten platzierst Du auf dem Boden. Achte darauf, dass ein Abstand von zwei Metern eingehalten wird. Anschließend stellst Du Dich auf eine der Unterlagen und bringst Deinen Vierbeiner mit einem Befehl dazu, dass er neben Dir Platz nimmt. Nun wirfst Du das Spielzeug auf die zweite Unterlage, wobei Deine Fellnase noch in der sitzenden Position verharren soll. Zielst Du daneben, musst Du den Gegenstand wieder holen, während Dein Hund weiterhin sitzen bleibt. Beleibt das Spielzeug beim nächsten Versuch auf der Matte liegen, lässt Du es von Deinem Hund apportieren. Du kannst den Schwierigkeitsgrad dieser Übung stetig steigern. Während Du ihn zu Beginn begleiten darfst, sollte er Dir später den Gegenstand in die Hand apportieren. So stellst Du die Geduld des Vierbeiners auf die Probe, während Du gleichzeitig seine Impulskontrolle trainierst.

Hulla Hoop:

Für diese Übung brauchst Du einen Hulla Hoop Reifen. Zuerst muss sich der Vierbeiner neben Dich setzen, wobei Du anschließend den Reifen in die Hand nimmst. Danach durchquert ihr ihn beide, wobei Du Deinem Hund den Vortritt überlässt. Willst Du den Schwierigkeitsgrad steigern, versuche Dich mit Deiner Fellnase zu koordinieren, sodass ihr beide gleichzeitig durch den Reifen steigt. Wichtig ist, dass Du bei dieser Übung sehr ruhig vorgehst. Ansonsten kann der Vierbeiner mit seinen Hinterpfoten hängen bleiben. Führst Du dieses Training häufig durch, baut der Hund seine Scheu vor Objekten ab.

Hammeraufgabe:

Um diese Übung durchführen zu können, benötigst Du ein Brett, zwei Matten, Nägel und einen Hammer. Die Unterlagen musst Du in drei Metern Entfernung zueinander auf den Boden legen. Die restlichen Gegenstände legst Du neben Deine Startmatte. Auf sie setzt Du Deinen Hund, während Du Dich neben ihn hinstellst. Anschließend gehst Du mit ihm zur anderen Matte und lässt ihn darauf Platz nehmen. Nun kehrst Du alleine zur Startmatte zurück. Danach schlägst Du mit dem Hammer einen Nagel in das Brett. Ist dieser Prozess abgeschlossen, stellst Du Dich aufrecht hin und rufst Deinen Vierbeiner zu Dir. Belohne ihn anschließend. Willst Du den Schwierigkeitsgrad steigern, sprechen Befehle aus, ohne Deinen Hund zu begleiten. Anfänger müssen ihren besten Freund oft belohnen, damit er sitzen bleibt. Auch bei dieser Übung trainierst Du die Geduld Deiner Fellnase.

Flussüberquerung durch Zeitung:

Hier brauchst Du zwei Flatterbänder, vier Heringe und zwei Zeitungen. Die Bänder befestigst Du mithilfe der Heringe auf dem Boden, wobei der Abstand in etwa vier Meter betragen sollte. Nun legst Du eine Zeitung zwischen die Flatterbänder. Anschließend lockst Du Deinen Hund auf sie. Danach platzierst Du die zweite Zeitung vor der ersten und führst Deinen Vierbeiner weiter. Dies setzt Du so lange fort, bis Dein bester Freund auf der anderen Seite angekommen ist. Das Ziel der Übung besteht darin, dass die Fellnase zur anderen Seite gelang, ohne dabei das Gras zu berühren. Sobald der Hund auf das Gras – also ins „Wasser“ – steigt, müsst ihr von vorne beginnen. Falls Du den Schwierigkeitsgrad steigern willst, lasse den Vierbeiner per Befehl auf der Zeitung Platz nehmen. Achte darauf, dass Du bei der Übung ruhig und geduldig vorgehst. Ansonsten wird die Fellnase ihre Position wahrscheinlich wieder verlassen. Du trainierst beim Flussüberqueren nicht nur Geduld und Impulskontrolle, sondern schaffst auch einen Ausgleich zwischen An- und Entspannung.
Natürlich gibt es beim Crossdogging noch mehr Übungen. Für die meisten Disziplinen brauchst Du ausschließlich Haushaltsgegenstände, sodass Du sie auf eigene Faust durchführen kannst. Allerdings solltest Du Dich als Anfänger trotzdem in einer Hundeschule anmelden. So vermeidest Du Fehler.
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Richtiges Aufwärmen will gelernt sein

Willst Du das Risiko für Sportverletzungen bei Deinem Vierbeiner minimieren, solltest Du Dich und ihn vor jeder Übungseinheit auflockern. Besonders gut eignet sich ein lockeres Einlaufen. Es sollte maximal fünf bis zehn Minuten Zeit in Anspruch nehmen. Ist Deine Fellnase schon etwas älter, kannst Du sie auch schonender Aufwärmen. Dreh Dich mit ihr einfach ein paar Mal auf der Stelle. So lockerst Du die Wirbelsäule.
Slalom durch die Beine
Nach dem lockeren Einlaufen in Schritt und Trab eignet sich auch Slalom durch die Beine zum Aufwärmen und Biegen.
Bildnachweis und weitere Informationen zum korrekten Aufwärmen findest Du hier:  www.sleepherds.de
Gibst Du den Befehl „Pfote geben“, wärmst Du die Beine auf. Doch mindestens so wichtig wie das Aufwärmen ist das Runterkühlen nach der Übungseinheit. Kommt es nämlich zu einem plötzlichen Abbruch der Aktivität, versacken Stoffwechselabbauprodukte und Blut in den Muskeln. Leicht stellt sich danach ein Muskelkater ein, der dem Hund Schmerzen verursacht. Gehe mit Deinem Vierbeiner nach der letzten Übung daher zwischen fünf und zehn Minuten spazieren. So entspannt sich die Muskulatur, wobei Dein bester Freund sich auch geistig wieder entspannt. Hältst Du Dich an diese Vorgaben, werdet ihr euch während und nach dem Crossdogging rundum wohl fühlen.

Wann ist ein Tierarzt zu konsultieren?

Bevor Du Dich mit Deinem Vierbeiner an Crossdogging heranwagst, solltest Du mit ihm bei einem Tierarzt vorstellig werden. Dies ist insbesondere bei betagten Hunden wichtig. Denn nicht für jede Rasse ist die Sportart geeignet. Nur ein Experte ist dazu imstande, den Gesundheitszustand des Tiers zu beurteilen und etwaige Gelenksprobleme zu identifizieren. Positiv an Crossdogging ist, dass es sehr viele Disziplinen beinhaltet. Sind beispielsweise die Gliedmaßen Deines Hunds empfindlich, kannst Du Dich mit ihm vermehrt geistigen Aufgaben widmen.

Fazit – ist Crossdogging zu empfehlen?

Wenn Du Dich mit Deinem Vierbeiner einer geistigen und körperlichen Herausforderung stellen willst, ist Crossdogging die ideale Sportart. Achte aber vor allem zu Beginn darauf, dass Du Deinen Hund nicht überforderst. Dies gilt insbesondere dann, wenn er bereits älter ist. Spare außerdem nicht mit Lob und belohne Deine Fellnase nach jeder erfolgreich gemeisterten Aufgabe mit einer Leckerei. Um Fehler zu vermeiden, solltest Du Dich als Neuling von einem Trainer einweisen lassen. In einer Hundeschule werden Hindernisse so aufgebaut, dass sie sich gefahrlos meistern lassen. Hier kannst Du Dir auch Anregungen für ein Training in den eigenen vier Wänden oder auf der grünen Wiese holen. Crossdogging ist äußerst vielseitig, sodass sich für jedes Temperament die passende Disziplin findet.
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Durch meine Hündin Mira erlebe ich täglich, wie sozial und empathisch Tiere sind. Deswegen ist es mir wichtig, Menschen aufzuklären und so die Welt für Tiere ein Stückchen besser zu machen.

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