Der Yorkshire Terrier – Charaktereigenschaften
Wer schon mal einen Yorkshire Terrier live erlebt hat, der weiß, dass diese Hunderasse zwar sehr klein ist, aber dies beschreibt nur die körperliche Größe! Denn der Yorki weiß sich durchaus zu beweisen und nimmt dabei auch keine Rücksicht auf deutlich größere, stärkere Rassen. Er ist selbstbewusst und mutig. Außerdem ist diese Rasse sehr aufgeweckt, aktiv und agil. Wer glaubt, dass es sich hierbei um ein Schoßhündchen handelt, der irrt gewaltig.
In der Familie integriert sich der Yorki aber sehr gut, wenn er früh gut sozialisiert wurde. Dann ist er oft kinderlieb und menschenbezogen. Besonders an seine Bezugsperson hängt er sich besonders. Aber auch die Sozialisierung mit anderen Tieren wie Katzen ist möglich.
Die Geschichte des Yorkshire Terrier
Der Name Yorkshire Terrier geht auf die nordenglische Grafschaft Yorkshire zurück. Hier züchtete seit dem 19. Jahrhundert die eher arme Bevölkerung kleine Terrier. Vorfahren des Yorkis sind der Skye Terrier, der aus Schottland mitgebracht wurde und der Clydesdale, den es inzwischen nicht mehr gibt.
Der Yorkshire Terrier sollte die Städte von Mäusen und Ratten frei halten, dies war in den viel bewohnten Industriestädten sehr notwendig. Später wurden sie auch zur Jagd auf Kaninchen eingesetzt, dies war jedoch damals illegal.
Im Laufe der Zeit wurden viele unterschiedliche Rassen eingekreuzt, sodass eine genaue genetische Herkunft des Yorkies heute nicht mehr nachvollziehbar ist. Bei der Zucht wurde darauf geachtet, dass die Hunde möglichst klein und leicht waren. Außerdem war ein seidiges, langes Fell gewünscht.
Durch den Verkauf der Yorkshire Terrier auch in den Adel, konnten die Arbeiter und Bauern Geld verdienen.
Wenn Du das Bild des heutigen Yorkis vor Augen hast, ist davon auszugehen, dass diese von dem Terrierrüden Old Crab und einer Hündin namens Kitty abstammen. Huddersfield Ben, ein Nachkomme dieser beiden Hunde, erzielte etliche Preise auf Shows und gilt als Stammvater dieser Hunderasse. Seit 1874 ist diese kleine, edle Hunderasse ins Zuchtbuch eingetragen. Zwölf Jahre später erfolgte auch die offizielle Anerkennung.
Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitete sich die Rasse über die britischen Grenzen hinaus und in den 70er Jahren wurde der Yorkshire Terrier zu einem richtigen Modehund, auch bei uns in Deutschland.
Wichtige Eckdaten um den Yorkshire Terrier
Der Yorkshire Terrier ist im FCI anerkannt. Du findest ihn dort in der Gruppe 3 , Sektion 4 , Standard Nr. 86.
Die Größe des Yorkis ist tatsächlich nicht genau festgelegt. Das Gewicht sollte bis 3,2kg betragen. Das Fell soll weder krause noch lockig sein und dabei fein, glänzend und lang.
Die Rute sollte stark behaart sein und leicht über dem Rückenniveau getragen. Die Ohren sind aufrecht, klein und V-förmig und sollten hoch angesetzt sein und nicht zu weit auseinander stehen. Die Läufe sind gerade, aber aufgrund der langen Behaarung eher weniger zu sehen.
An der Brust des Yorkshire Terriers ist ein helles und volles Braun gewünscht, wobei die Haare an der Spitze heller sein sollen und Richtung Wurzel dunkler werden. Vom Hinterbein bis zum Rutenansatz ist ein dunkles Stahlblau gewünscht. Alle anderen Farben und Fellfärbungen gelten als Fehlfarben.
Wie pflegst Du den Yorkshire Terrier richtig?
Das typische Fell des Yorkshire Terriers, Welches seidig und lang sein soll, muss von Dir gepflegt werden. Du solltest Dich also darauf einstellen, dass Du das Fell täglich bis regelmäßig kämmen und bürsten musst. Sollte Dein Terrier mal gebadet werden müssen, achte bitte in jedem Fall auf ein spezielles und sensitives Hundeshampoo.
Wir empfehlen Dir außerdem den Besuch beim Hundefriseur Deines Vertrauens. Terrier haben typischerweise keinen Fellwechsel. Deswegen muss das abgestorbene Fell auch regelmäßig getrimmt werden.
Da am Kopf das Fell gerne in die Augen fällt, sollte auch hier Hand angelegt werden und im Zweifel darf Dein Hund auch einen Zopf oder auch eine Schleife tragen. Denn sticht das Fell in die Augen, entstehen leider schnell Augenentzündungen, was sehr typisch für diese Hunderasse ist.
Vergiss bitte auch nicht, regelmäßig Krallen zu schneiden und auch auf die Zahnpflege zu achten.
Was Du bei der Erziehung eines Yorki beachten solltest
Wie bei jeder Hunderasse, solltest Du natürlich auch beim Yorkshire Terrier auf Konsequenz achten – aber ohne jegliche Härte. Auch kleine Hunderassen brauchen eine souveräne und klare Führung. Es ist wichtig, auch kleine Hunderassen als richtigen Hund ernst zu nehmen und ihn artgerecht auszulasten. Diese Hunderasse weiß nämlich genau, was sie will und kann durchaus einen Trotzkopf haben.
Gerade Hunde, die nur als Schoßhunde gehalten werden, neigen zu Verhaltensauffälligkeiten. Lasse Dich also von den kleinen Maßen nicht in die irre führen, denn so niedlich sie auch aussehen: Bist Du bei der Erziehung nachlässig, kann Dein süßer Welpe zu einem Terroristen mutieren 🙂
Setze Deinem Welpen also frühzeitig Grenzen, auf die Du auch bestehst. Bei gutem Verhalten solltest Du natürlich auch nicht an Lob sparen!
Außerdem solltest Du darauf achten, dass Dein Welpe früh mit anderen Hunden sozialisiert wird, aber Achtung: Mit Sozialisierung ist nicht unbedingt ein wildes Spiel gemeint. Gerade gegen große Hunde kann sich Dein Welpe nicht durchsetzen und hilfst Du ihm in der Situation nicht, macht er die Erfahrung, Dinge alleine regeln zu müssen. Achte also auf ein soziales und ausgeglichenes Spiel und möglichst viele positive Verknüpfungen – gerade auch in Beziehung auf größere Hunde.
Außerdem solltest Du Deinen Yorkshire Terrier auch wie einen Hund behandeln. Du musst ihn nicht in der Tasche oder auf dem Arm hin und her tragen – er hat Beine zum Laufen, und diese möchte er auch gerne nutzen.
Jagdtrieb?
Durch die Vergangenheit besitzt der Yorkshire Terrier durchaus Jagdtrieb. Dieser lässt sich aber durch ein gutes Anti-Jagd-Training und einen gezielten Aufbau des Rückrufs sehr gut in den Griff kriegen. Dennoch solltest Du ihm auch eine Alternative bieten. Was der Yorki gerne als Beschäftigung mag, erzählen wir Dir etwas später.
Ist der Yorshire Terrier ein Kläffer?
Dieser kleinen Hunderasse wird oft nachgesagt, dass sie gerne bellt oder kläfft. Das muss aber nicht sein und liegt in Deiner Hand. Bei einer souveränen und konsequenten Erziehung kannst Du eine solche Entwicklung vermeiden. Durch die kleine Größe sind diese Hunde häufig Unsicher, gerade in neuen Umgebungen. Es liegt an Dir als Hundehalter, Deinem Hund ausreichend Sicherheit und Schutz zu geben.
Vergiss bitte nicht: Auch das Bellen ist eine Kommunikation unserer Hunde. Doch viele Hunde steigern sich hinein und haben dadurch auch extrem viel Stress. Sollte Dein Hund zu diesem Verhalten neigen, musst Du möglichst früh daran arbeiten und nicht nachgeben. Sollte Dein Hund kläffen, lobe ihn nicht und beachte ihn nicht. Manchmal ist da ziemlich viel Durchhaltungsvermögen gefragt. Aber lernt Dein Yorki, dass er damit „seinen Willen nicht bekommt“, wird er es irgendwann akzeptieren.
Diese Aktivitäten mag der Yorkshi am liebsten
Einen Yorkshire Terrier richtig ernähren
Vorsicht bei folgenden typischen Yorkshire Terrier-Krankheiten
Auch beim Yorkshire Terrier gibt es einige typische Erkrankungen. Auf diese möchten wir gerne eingehen.
Augenkrankheiten
Sehr typisch für den Yorki sind Augenkrankheiten. Hierzu gehört eine Schwäche im Bereich des Aufhängeapparates der Augenlinse, welche genetisch bedingt ist. Hierdurch verlagert sich die Linse, welches im weiteren Verlauf zum Grünen Star als sekundäre Erscheinung führen kann. Untersucht werden kann diese Erkrankung über einen Gentest.
Außerdem neigt der Yorkshire Terrier zu Distichiasis. Hierbei wachsen Haare in die Augen. Primäre Folgen hiervon sind tränende Augen (Fachbegriff: Epiphora) und krampfartiger Lidschluss. Sekundäre Folge sind Hornhautgeschwüre oder -entzündungen. Achte also unbedingt darauf, dass die Augen frei gehalten werden von Härchen. Auch wenn es auf den ein oder anderen komisch aussehen mag, sind also Schleifchen im Haar eines Yorkis nichts verwerfliches.
die Progressive Retinaatrophie ist auch eine typische Augenerkrankung beim Yorki. Hierbei stirbt die Netzhaut nach und nach ab. Diese Krankheit ist erblich bedingt und führt auf kurz oder lang zur Erblindung. Übrigens ist diese Erkrankung auch bei anderen Hunderassen verbreitet, so trifft sie auch den Labrador, den Border Collie, den Shelti aber auch Rottweiler, Husky und andere. Eine vollständige Liste der Rassen, bei denen diese Erkrankung bisher nachgewiesen wurde, findest Du auf Wikipedia.
Trachealkollaps
Hierbei handelt es sich um das Zusammenfallen der Luftröhre. Dies geschieht dadurch, dass die Knorpelspangen erweichen und sich so der Durchmesser der Luftröhre verringert. Die Folge kannst Du Dir sicherlich vorstellen: Dein Hund bekommt schlechter Luft und leidet unter Atemproblemen. Diese Erkrankung ist nicht heilbar, kann aber mit Medikamenten meist gut behandelt werden. Teilweise greift auch die Chirurgie ein, allerdings ist dieser Weg nicht immer erfolgreich und zudem sehr aufwendig und kostspielig.
Lebershunt
Das Wort Shunt ist englisch und bedeutet soviel wie Verschiebung, Weiche. Beim Lebershunt ist die Nabelvene mit der unteren Hohlvene verbunden und umgeht somit den Leberkreislauf. Hierdurch mischt sich sauerstoffarmes und sauerstoffreiches Blut im Herzen. Da das Blut in der Leber nicht entgiftet wird, kommt es zu einer schleichenden Vergiftung Deines Hundes.
Der Lebershunt ist angeboren und kann nur durch einen chirurgischen Eingriff komplett geheilt werden. Meist kann dieser Erkrankung aber auch mit der richtigen Ernährung und Medikamenten entgegen gewirkt werden.
Luxation der Kniescheibe
Bei der Luxation der Kniescheibe, auch Patellaluxation genannt, verlagert sich die Kniescheibe aus der natürlichen Position heraus. Umgangssprachlich sagt man auch oft: Die Kniescheibe ist raus gesprungen. Dies beeinträchtigt die Bewegung Deines Yorkis. Die Folge: Dein Hund humpelt.
Bei der Patellaluxation gibt es unterschiedliche Schweregrade. Sofern diese Erkrankung bei Deinem Tier auftritt, sprich in jedem Fall mit Deinem Tierarzt, um das weitere Vorgehen zu klären.
Möchtest Du auch einen Yorkshire Terrier haben?
Was kostet ein Yorkshire?
Im Internet werden Yorkshire Terrier Welpen zum Teil schon für 200 Euro angeboten. Aber Vorsicht! Dieses kann kein seriöser Züchter sein! Allein die gesunde Pflege und die Untersuchungen für die Elterntiere kosten einige Hundert Euro. Natürlich kannst Du nicht allein am Preis einen seriösen und kompetenten Züchter erkennen, aber liegt der Preis zu niedrig, Kommt der Verdacht auf, dass es sich um Welpenhandel oder Vermehrer handeln könnte.
Bei seriösen Züchtern wirst Du einen Yorki kaum unter 900 Euro finden.
Wenn Du nach diesem Rasseportrait gemerkt hast, dass eine andere Rasse besser zu Dir passen könnte, dann schau gerne in unseren anderen Rasseportraits nach, vielleicht findest Du dort eine Hunderasse, die besser zu Dir passt?
Seit Jahren beschäftige ich mich mit der artgerechten und gesunden Haltung von Tieren. Neben Tierschutz liegt mir außerdem auch Artenschutz am Herzen.
Durch meine Hündin Mira erlebe ich täglich, wie sozial und empathisch Tiere sind. Deswegen ist es mir wichtig, Menschen aufzuklären und so die Welt für Tiere ein Stückchen besser zu machen.
Besser bekannt bin ich unter dem Usernamen SLEEPHERDS auf Instagram und meinem Blog.
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