Sheltie Shetland Sheepdog – temperamentvoll und lernwillig

Lesedauer 6 Minuten

Der Sheltand Sheepdog, oder auch gerne kurz Sheltie genannt, ist ein wahres Energiebündel, welches durch seine Intelligenz und Aktivität bezaubert. Heute möchten wir etwas genauer ins Detail gehen und Dir im Rasseportrait diese lernwillige Rasse umfangreich vorstellen.

Die Geschichte des Sheltland Sheepdog

Auf den ersten Blick könnte man vermuten, der Sheltie ist einfach nur ein kleiner Collie, den viele aus der Serie Lassie kennen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Der Ursprung dieser Hunderasse liegt auf den schottischen Shetland-Inseln. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren die Urahnen eine Mischung aus einem kleineren Shetland-Bauernhund, einem Papillon, Zwergspaniel und Zwergspitz. Wie das Wort Sheepdog schon verrät, wurden diese Hunde hauptsächlich zum Hüten von Schafen eingesetzt. Deswegen wurden auch Collies eingezüchtet, um die Hüteeigenschaften zu verbessern. Zirka 1840 wurde die Rasse nach Großbritannien eingeführt. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er auch in anderen Ländern als Show- uns Familienhund immer beliebter. 1914 wurde die Rasse durch den britischen Kennel Club anerkannt.

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Der Sheltie im FCI

Auf die Rasseanerkennung durch den FCI musste er Sheltie jedoch noch weitere 50 Jahre warten. Erst um 1965 wurde die Rasse auch durch die internationale FCI anerkannt. Er ist zu finden in der Gruppe 1, Sektion eins und hat die Standard-Nummer 88.

Aussehen des Shetland Sheepdogs

Eigentlich erkennt man den Sheltie schon auf einen Blick. Die Lebenserwartung beträgt 10-15 Jahre.

Körperbau und Größe des Shelties

Der Sheltie erreicht bei einem Rüden eine Widerristhöhe von zirka 37cm und bei Hündinnen 35cm (wobei es auch hier natürlich Abweichungen gibt). Der Körperbau ist fein und symmetrisch und der Hals muskulös und ausreichend lang, sodass der Kopf erhaben getragen werden kann. Der Rücken soll gerade sein und sanft in Richtung Kruppe abfallen.

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Die Rute des Shelties minimal aufwärts geschwungen und plüschig behaart. Die Rute ist in der Regel lang. In den USA sieht man immer noch kupierte Arbeitshunde. In Deutschland ist es aber zum Glück inzwischen verboten.

Sehr prägnant ist der feine Kopf, der sehr spitz zusammen läuft und die Form eines Keils zeigt, dabei aber sehr filigran und edel wirkt. Die Augen sind mandelförmig und mittelgroß und in den meisten Fällen braun (Bei Blue merle Hunden können sie auch mal blau sein). Die kleinen Ohren stehen nah beisammen.

Das Fell

Der Shetland Sheepdog ist mit einer dichten Unterwolle ausgestattet, die Wind und Wetter strotzt. Das darüber liegende Deckhaar ist lang und hart. Auch wenn der Sheltie sehr plüschig ist, sollten dennoch weiterhin seine feinen Linien erkennbar sein.

Farblich gesehen bietet der Sheltie viel Abwechslung. Im Rassestandard sind folgende Farben erlaubt:

  • Schwarz -weiß
  • Blue merle
  • Tricolor
  • Zobelfarben/sable
  • Zobelfarben/Darksable

Außerdem gibt – oder besser gesagt gab – es noch Schwarz-lohfarben. Allerdings gilt diese Farbe inzwischen als ausgestorben.

Sheltie
Der Sheltie ist sehr farbenfroh und sieht in jeder Farbe toll aus.

Übrigens sind weiße Abzeichen als Blesse, am Hals als Krause, an der Brust, den Läufen und auch an der Rutenspitze, erwünscht (außer bei Schwarz/loh).

Charaktereigenschaften

Ursprünglich wurde der Sheltie als Arbeitshund gezüchtet. Inzwischen wird er aber eher als Showlinie nachgezogen. Dennoch sind ihm einige Eigenschaften als Hütehund geblieben. So gilt der Sheltie als sehr bewegungsfreudig und lernwillig. Zudem zeigt er eine hohe Wachsamkeit und Intelligenz und ist immer eifrig bei der Sache.

Diese Rasse hat ein sanftes und meist auch sehr freundliches Wesen, welches sich als sehr verträglich zeigt.

Der Sheltie und die Menschen

Kindern gegenüber zeigt sich der Sheltland Sheepdog meist als sehr unkompliziert. Auch in die Familie gehörende andere Tiere werden schnell in sein Herz aufgenommen. Fremden gegenüber zeigt er sich ganz Hütehund like reserviert. Aggressionen sind allerdings selten.

Gesundheit des Shelties

Wie bei vielen anderen Hunderassen, neigt auch der Shetland Sheepdog zu einigen rassespezifischen Krankheiten. Diese möchten wir Dir gerne vorstellen.

Dermatomyositis

Diese Erkrankung tritt hauptsächlich bei Welpen und Junghunden auf. Neben dem Sheltie sind auch häufig die Aussies und Collies betroffen. Es handelt sich hierbei um eine Muskelerkrankung mit Hautbeteiligung. Sie beginnt im Alter von sieben bis elf Wochen, allerdings wird sie häufig erst im in den ersten drei bis sechs Monaten diagnostiziert.

Symptome sind Hautrötungen, Schuppen, Pusteln und andere Veränderungen der Haut, vorwiegend an der Rute und im Gesicht. Die Hautbeteiligungen sind heilen meist aus und hinterlassen Narben. Erst im späteren Verlauf zeigen sich Muskelschwäche und sogar Muskelschwund. Betroffen sind beispielsweise die Kaumuskeln, sodass die Aufnahme der Nahrung stark eingeschränkt sein kann.

Lese hier mehr über die Dermatomyositis.

MDR1-Defekt

Der MDR1-Defekt oder auch Multidrug-Resistance-Protein 1beschreibt eine Überempfindlichkeit gegenüber einigen Arzneimitteln und Medikamenten, da ein Protein nicht richtig synthesiert wird und dieses ein wichtiger Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke ist. Der Ursprung liegt wahrscheinlich bei einem Hund, der an der Gründung des Collies beteiligt war. Somit betrifft diese Krankheit alle Rassen, in denen der Collie drin vorkommt.

Du kannst Deinen Hund durch einen Bluttest auf den MDR1-Status testen lassen.

Collie-Eye-Anomaly

Bei der Collie Eye Anomaly handelt es sich um eine Krankheit, die zur Beeinträchtigung der Sehkraft bis sogar hin zum Verlust des Augenlichtes führen.

Auch diese Krankheit betrifft Rassen, in denen der Collie eingekreuzt ist.

Double-Merle

Er neigt zu verschiedenen Augenerkrankungen und kann bei falscher Zucht taub werden. Um das Risiko von Taubheit und Blindheit zu minimieren, ist es in Deutschland zum Beispiel verboten, zwei Shelties in Merlefarben, miteinander zu verpaaren.

Pflege eines Shetland Sheepdogs

Durch das lange Fell solltest Du Deinen Sheltie regelmäßig bürsten. Zwar neigt es nicht besonders stark zum Verfilzen, aber benötigt dennoch eine regelmäßige Pflege. Gerade durch die dicke Unterwolle solltest Du die abgestorbenen Haare mindestens ein Mal in der Woche auskämmen.

Das Scheren im Sommer sollte generell unterbleiben. Zum einen leidet die Haarstruktur beim Scheren und zum anderen nimmst du deinem Hund mit seinem Fell den Schutz vor Sonne und anderen Witterungseinflüssen.

Im dichten, langen Fell verstecken sich nach dem Spaziergang Zecken und Parasiten. Das der Hund nach jedem Spaziergang abgesucht werden muss versteht sich von allein.

Eine Kontrolle und bei Bedarf eine vorsichtige Reinigung der Augen und äußeren Ohrmuscheln sollte regelmäßig erfolgen.

Krallen und Pfoten müssen gepflegt werden. Werden die Krallen zu lang, müssen sie geschnitten werden. Ist dies öfter der Fall, solltest du mit deinem Hund regelmäßig über harte Böden laufen, damit sich die Krallen auf natürliche Weise abnutzen können. Ist dies nicht umsetzbar, kommst du um das Schneiden der Krallen nicht rum, weil sich mit zu langen Krallen Fehlstellungen entwickeln können.

Kleine Risse und Dornen in den Ballen bereiten dem Hund Schmerzen. Eine Kontrolle der Pfoten nach Geländeausflügen ist sinnvoll.

Achte auch auf die regelmäßige Zahnpflege.

Erziehung eines Shelties

Der Shetland Sheepdog hat durch seine Gene sehr viel Spaß am Arbeiten und möchte somit auch gefordert werden. Aber Achtung: Niemals solltest Du einen Hund bis zum Umfallen auslassen. Gerade im ersten Lebensjahr sollte Dein Hund unbedingt eins lernen: Ruhe halten. Sonst hast Du einen hyperaktiven Hund zu Hause, den nichts müde kriegt und der aber auch selbst nicht ruhen kann. Eine große Hilfe hierbei ist zum Beispiel das Deckentraining.

Auch solltest Du einen Sheltie schon im frühen Welpenalter an Reize gewöhnt werden, aber genauso auch Ruhe lernen.

Sheltie macht Agility
Der Sheltie liebt Action. Dennoch solltest Du auch darauf achten, dass er ausreichend Ruhephasen bekommt.

Der Sheltland Sheepdog gilt als sehr leicht zu erziehen. Er lernt schnell und ist motiviert. Was Du aber bei dieser Rasse wissen solltest, ist, dass viele Vertreter sehr bellfreudig sind und sie deswegen auch liebevoll „Bellties“ genannt werden.

Der Weg zu einem zufriedenen Shetland Sheepdog

Der Sheltie ist ein Hund, den man toll in eine Familie integrieren kann, sofern man bereit ist, sich mit dieser aktiven Hunderasse zu beschäftigen und Ihr neben den normalen Spaziergängen auch etwas Abwechslung bietet. Ein Sheltie benötigt sicherlich nicht unbedingt eine eigene Schafherde, die er hüten kann. Er hat aber großen Spaß an verschiedenen Hundesportarten wie Agility, Obedience, Dog Frisbee oder Dogdancing. Außerdem lieben diese Hunde es, neue Hundetricks zu lernen und sind wahre Akrobaten dabei. Ballspiele, Spiele mit dem Frisbee und verschiedene Intelligenzspiele, die es für Hunde zu kaufen gibt oder Du auch selbst bauen kannst, sind eine adäquate Form, einen Sheltie geistig und körperlich auszulasten.

Du siehst, es handelt sich hierbei um eine Rasse, die dich fordert und  gefordert werden will. Der zeitliche Aufwand, den du bereit bist, für den Hund zu betreiben und deine Ideen, den Hund zu beschäftigen, helfen euch beiden, eine positive Mensch- Hund-Beziehung aufzubauen.

Was Du beim Kauf beachten solltest

Falls du dir einen Sheltie kaufen willst und alle Bedingungen abgewägt hast, solltest du dich an einen eingetragenen Züchter wenden. Die Gesundheit der Aussies ist in geringerem Maß problematisch, als dies bei anderen Rassen der Fall sein kann. Durch die Tendenz bei falscher Zucht Augenprobleme, Taubheit und HD/ ED zu bekommen, ist der Züchter am Ende die bessere Wahl.

Achte beim Züchter in jedem Fall auf die Elterntiere. Sind diese ruhig und gelassen? Außerdem ist auch die Prägung durch den Züchter wichtig: Zeigt er den Welpen bereits viele Alltagssituationen? Ein gut geprägter Hund bietet die perfekte Ausgangssituation für jede Menge Spaß mit Deinem neuen Familienmitglied.

Auf pfoten.net findest Du noch weitere interessante Rassportraits.

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