Hast Du schon mal von der Wasserrute beim Hund gehört und fragst Dich, was es genau ist? Oder leidet Dein Hund sogar öfter daran und Du weisst nicht, wie Du es verhindern kannst? Da für viele Hunde die Badesaison eröffnet wird, haben wir Dir hier alle Informationen zum Thema Wasserrute zusammen gestellt, damit Dein Hund (zukünftig) nicht daran erkrankt.
Wasserrute – was ist das genau?
Hat Dein Hund eine Wasserrute, nimmt die Rute eine unnatürliche Haltung an. Häufig sieht es so aus, als wenn Dein Hund die Rute komisch abstellt. Dein Hund ist am Rutenansatz meist extrem schmerzempfindlich und möchte sich nicht anfassen lassen.
Die Wasserrute wird auch als „Cold Water Tail“ oder „Limber Tail“ im Englischen oder als Hammelschwanz bezeichnet. In der Fachsprache heisst sie Kokzygeale Myopathie. Wenn Du Dir einen ähnlichen Schmerz bei uns Menschen vorstellen möchtest, dann stell Dir einen sehr sehr schlimmen Hexenschuss vor. Das dürfte ungefähr vergleichbar sein – auch aufgrund der anatomischen Position.
Wasserrute – welche Symptome gibt es?
Du erkennst eine Wasserrute an der ungewöhnlichen Haltung der Rute Deines Hundes. Der Rutenansatz steht horizontal nach oben, während der Rest der Rute schlaff herab hängt. Vermutet wird, dass nicht mehr ausreichend Blut in die Schwanzmuskulatur fließt und diese dadurch leblos herunter hängt (stell es Dir wie einen eingeschlafenen Fuß vor). In einigen Fällen wird die Rute auch seitlich gehalten. Am Rutensansatz ist häufig eine Schwellung zu finden. Wie vorab schon erwähnt, ist die Berührung an diesen Stellen sehr schmerzhaft.
Bei einigen Hunden zeigt sich auch ein gesträubtes – oder ein sonst untypisches lockiges bzw. gewelltes Fell am Rutenansatz bzw. im Schwanzbereich.
Weitere Symptome
Du kannst die Wasserrute auch daran erkennen, dass Dein Hund dem Schmerz ausweichen will. Deswegen setzt er sich auch nicht mehr wie gewöhnlich hin, sondern kippt sein Becken ab und setzt sich seitlich. Dies macht er, um die Rute zu entlasten. Häufig setzen sich Hunde mit Wasserruten auch gar nicht mehr hin, sondern legen sich direkt seitlich ab.
Ein weiteres Anzeichen für eine Wasserrute ist, dass Dein Hund nicht mehr wedelt – egal, ob Du endlich von der Arbeit nach Hause kommst oder ihm sein Lieblingsfutter anbietest. Wedeln ist bei einer Wasserrute extrem schmerzhaft und wird deswegen gemieden.
Hunde mit Wasserrute sind zudem ruhe- und rastlos. Durch die starken Schmerzen kommen sie nicht zur Ruhe. Sie können weder richtig sitzen noch liegen. Wie wirken matt und lustlos, aber finden keinen Schlaf. Sie vermeiden den Absatz von Urin und Kot und versuchen, sich am Schwanzansatz zu lecken oder daran zu knabbern. Nicht selten führt das Schmerzempfinden auch zu Aggressionen beim Hund. Ein weiteres Anzeichen für Schmerzen ist es, wenn Dein Hund plötzlich zittert oder Dein Hund schmatzt
Können alle Hunde eine Wasserrute bekommen?
Leider kann ich Dir die Angst für Deine Rasse nicht nehmen, denn die Wasserrute kann jeder Hund bekommen. Allerdings trifft es große Rassen wesentlich häufiger als kleine Hunderassen. Sehr typisch ist die Erkrankung für Rassen wie Labradore, Dalmatiner, Magyar Viszla, Beagle oder Setterrassen – die gerne auch bei kälteren Temperaturen Wasseraction lieben oder sich generell körperlich extrem auspowern und überanstrengen.Du kannst also davon ausgehen, dass es nicht an der Rasse selbst liegt, sondern eher an den Vorlieben Deines Hundes. Jagdhunde müssen häufig auch bei kälteren Temperaturen arbeiten. Labradore und Retriever lieben trotz Kälte das Spielen und Toben im Wasser.
Rüden sind häufiger von dieser Krankheit betroffen als Hündinnen. Außerdem kann die Wasserrute bereits bei Welpen auftreten und verschont auch Senioren nicht.
Was ist die Ursache für eine Wasserrute?
Was die genaue Ursache für die Wasserrute ist, wurde bisher nicht endgültig geklärt. Die Vermutung liegt darauf, dass es sich um eine Minderdurchblutung handelt. Es kommt zu Muskelentzündungen. Hierbei können auch Muskelzellen zerstört und Muskelfasern beeinträchtigt werden. Weitere mögliche Ursachen können aber auch die Stauchung der Schwanzwirbelgelenke, eine Unterkühlung der Rutenmuskulatur oder aber auch eine Entzündung zwischen den Wirbeln sein. Ob die definitive Ursache jemals korrekt benannt werden kann, liegt in der Hand der Forschung.
Am häufigsten tritt eine Wasserrute nach dem Baden auf – meist dann, wenn Temperaturen noch nicht wirklich hoch sind und Dein Hund richtig Action im Wasser gegeben hat. Aber auch ein ausgelassenes Spiel ohne Wasser bei Kälte, langes Verharren an einem Ort wie bei einer Jagd oder eine längere Autofahrt mit wenig Bewegungsfreiheit können zu einer Wasserrute führen.
Wasserrute – wie Du vorbeugen kannst
Damit es gar nicht erst zu einer Wasserrute kommt, kannst Du einiges beachten.
Zum einen solltest Du wissen, wann es zu viel wird. Übertreibe nicht mit der Wasseraction. Es gibt Hunde, die sind regelrechte Wasserjunkies und können selbst nicht entscheiden, wann es zu viel wird. Hier kommst Du als bedächtiger Hundehalter ins Spiel und achtest darauf, dass der Spaß im Wasser bei einem gesunden Maß bleibt. Denn die Wasserrute zählt zu den Gefahren im Wasser.
Trockne Deinen Hund ab
Lasse Deinen Hund sich ausreichend nach dem Baden schütteln. Dann solltest Du Deinen Hund möglichst abgetrocknet werden, vor allem bei kälteren Temperaturen. Dieses gilt vor allem dann, wenn Dein Hund sich nach dem Baden nicht mehr viel bewegt und direkt in ein kaltes Auto muss. Ein nasser Hund sollte sich niemals für längere Zeit ablegen müssen. Es empfiehlt sich also, ein Hundehandtuch in greifbarer Nähe zu haben.
Sollte eine Autofahrt anstehen und Dein Hund ist nicht trocken, empfiehlt es sich, ihm einen Bademantel anzuziehen, der die Feuchtigkeit aufsaugt und nach nach draußen transportiert. Perfekt ist ein Kombimantel, der Deinen Hund trocknet und gleichzeitig wärmt.
Vermeide zu lange Autofahrten am Stück. Dein Hund sollte sich zwischendurch immer etwas bewegen können, also plane bei längeren Strecken ein paar Minuten Pause ein, damit er sich seine Beine vertreten und seine Rutenregion lockern kann. Auch sollte seine Ruhebox im Auto oder im Haus nicht zu klein sein.
Kondition/Anstrengung steigern
Gerade Sport- und Jagdhunde sollten gut trainiert sein. Das verringert nämlich die Gefahr bei einer Wasserrute. Deswegen solltest Du das Training auch langsam aufbauen und Anstrengungen nach und nach erhöhen. Ein gut trainierter Körper hat eine bessere Durchblutung und ist somit nicht so anfällig.
Neben einem guten Trainining solltest Du Deinen Hund auch immer aufwärmen und ihm auch nach dem Training oder dem Spiel die Möglichkeit geben, langsam wieder herunter zu fahren. Man nennt das Warm-Up bzw. Cool-Down. Für viele Hundesportler im Bereich Dog Frisbee, Agility und anderen Hundesportarten gehört dies bereits zur Normalität. Halte Deinen Hund während der Pausen zwischen dem Training warm mit einem Mantel.
Übrigens schützt diese Vorgehensweise insgesamt Deinen Hund vor Muskel- und Sehenschäden. Vielleicht kennst Du es auch selbst: Vor dem eigentlichen Sport immer Warm machen und danach langsam auslaufen? Genauso solltest Du es auch beim Hund handhaben.
Hat mein Hund eine Wasserrute?
Wenn Dein Hund die oben genannten Verhaltensmuster zeigt, solltest Du nicht lange zögern und Deinen Hund beim Tierarzt vorstellen. Nur dieser kann dann die endgültige Diagnose stellen. Dein Tierarzt wird Dich darum bitten, genau zu schildern, wann die Symptome aufgetreten sind. Eventuell wird er auch noch andere mögliche Ursachen prüfen und ausschließen. Hierzu kann er eine Blutuntersuchung, eine Messung der Muskelaktivität, Röntgenbilder oder auch ein MRT verordnen. Denn Frakturen oder ein Bandscheibenvorfall können ähnliche Symptome hervor bringen wie die Wasserrute. Eine falsche Diagnose könnte zu Folgeschäden führen.
Hat Dein Tierarzt die Wasserrute diagnostiziert, wird meist mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln behandelt. Es werden meist sogenannte nicht steroidale Schmerzmittel für Hunde wie beispielsweise Meloxicam oder Carprofen verabreicht. Diese sind im Allgemeinen etwas schwächer als Opioide. Sie haben aber den positiven Nebeneffekt, dass sie einerseits nicht zu den Steroiden (wie beispielsweise Kortison) gehören und andererseits zusätzlich entzündungshemmend in ihrer Wirkung sind. Die Verabreichungszeit liegt bei zirka drei bis fünf Tagen. Sollte es dann nicht besser werden, kann Dein Tierarzt das weitere Vorgehen bestimmen.
Mehr kann der Tierarzt vorerst nicht für Euch tun. Aber Du kannst noch einiges für Deinen Vierbeiner machen, damit es ihm bald besser geht.
Was Du selbst für eine schnelle Genesung tun kannst
Du warst bereits beim Tierarzt und hast die Medikamente zu Hause, möchtest aber noch mehr machen?
Dann kannst ihn zum Beispiel eine wohltuende Wärmebehandlung geben. Dies kannst Du zum Beispiel mit einem warmen (auf keinen Fall heißen!!!) Wärmekissen oder einer Wärmflasche erreichen, die Du auf jeden Fall immer in der Notfallapotheke für Hunde parat haben solltest. Achte auf jeden Fall darauf, dass die Temperatur nicht zu hoch ist. Denk bitte daran: Dein Hund ist am Rutenansatz gerade sehr schmerzempfindlich.
Alternativ kannst Du auch mit einer Rotlichtlampe arbeiten, sofern Dein Hund dieses mag. Hunde mit extremer Unterwolle kann es hierunter jedoch auch schnell zu warm werden. Zwinge Deinen Hund deswegen bitte nicht. Wenn es ihm unangenehm ist, sollte er auch die Möglichkeit haben, sich an einen anderen Ort zu legen. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich aber sagen, dass viele Hunde die wohltuende Wärme durch Wärmflasche oder Rotlichtlampe genießen und liegen bleiben.
Schonung ist jetzt ganz wichtig
Außerdem solltest Du Deinen Hund schonen, bis er wieder vollständig genesen ist. Im Normalfall klingen die Symptome in drei bis fünf Tagen ab. Dennoch solltest Du Deinem Hund mindestens zehn bis 14 Tage Ruhe gönnen. In dieser Zeit sollte er nicht schwimmen gehen oder toben. Auch Hundesport wie Dogscooting, Agility, CaniCross oder ähnliches sollte in dieser Zeit hinten anstehen. Nur durch eine ausreichende Schonzeit erreichst Du, dass Dein Hund schnell wieder fröhlich mit dem Schwanz wedeln kann.
In den meisten Fällen gibt durch eine Wasserrute keine Folgeschäden. Allerdings kann diese Verletzung immer wieder auftreten. Deswegen achte bitte auf die von uns oben genannten Tipps, um eine erneute Wasserrute zu vermeiden. Sollte eine Wasserrute zu oft auftreten, kann dieses auch zu einer Verformung der Rute Deines Lieblings führen.
Physiotherapie und / oder Osteopathie für Hunde
Hat Dein Hund die akute Wasserrute überstanden, ist es empfehlenswert, einen kompetenten Tierphysiotherapeuten und / oder Tierosteopathen aufzusuchen. Dieser kann mit gezielten Übungen, Berührungen und Trainingsansätzen Deinen Hund bei der Heilung unterstützen. Auch kann er Dir zeigen, wie Du mit einer gezielten Massage die Muskulatur Deines Hundes lockern kannst. Viele Therapeuten setzen auch Laser- und Elektrotherapien ein, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Bei den Übungen und der Behandlung wird gezielt darauf geachtet, dass die Beweglichkeit des Rutenansatzes wieder hergestellt wird. Es soll vermieden werden, dass Dein Hund eine untypische Schwanzhaltung bei behält.
Als Tierliebhaber und Tierschützer, ist es mir ein wichtiges Anliegen über artgerechte und gesunde Haltung und Ernährung von Tieren zu schreiben. Ich möchte aufklären und aufzeigen was für Eure Tiere wichtig ist.
Ich hab mir gerade ihre Aufklärung der wasserroute durchgelesen und ich bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube mein Hund hat die auch aber er hält erst seit gestern seine Route so hat aber keine Schmerzen wenn ich dort anfasse und ich bin etwas ängstlich weil ich nicht weiß was ich machen soll .
Lg