Eine Hunderasse als Naturdenkmal? Ja, in seiner ursprünglichen Heimat Japan wird der Akita als geschätztes Naturdenkmal geführt.Seine Charaktereigenschaften, zu denen unter anderem eine hohe Intelligenz und ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein gehören, machen aus dem Akita eine Hunderasse, die sich bei Kennern, nicht nur in Japan, einer besonderen Beliebtheit erfreut.
Was du über einen Akita wissen musst und was du beachten solltest, falls du dir einen Akita Inu zulegen möchtest, erfährst du hier.
Der Akita im FCI
Der Akita wird bei der FCI unter den ursprünglichen Hunderassen geführt und ist in Gruppe 5 eingetragen. In dieser Gruppe befinden sich Hunderassen, die dem typischen Bild des Spitzes und der Hunde vom Urtyp befinden.
Um die heutigen Rassestandards zu beurteilen, bezieht sich der FCI in der Regel auf die Merkmale, die der ursprüngliche japanische Akita vorgibt.
Die Geschichte des Akita Inu
Akita – Der Name gibt die Herkunft bekannt
In Japan war es eine lange Zeit üblich, die dort gezüchteten Rassen nach ihren Heimatorten zu benennen.
Der Akita stammt aus einer japanischen Präfektur im Nordwesten des Landes mit dem Namen Akita.
Die Stadt Odate, die sich in dieser Präfektur befindet, gilt als Heimatdorf des Akita.
Die Namenszusätze Inu und Kent sind in Japan gleichbedeutend mit unserem Begriff „Hund“.
Ursprung
Hunde wurden in der Frühzeit von Jäger- und Sammlerkulturen als Jagdhelfer herangezogen.
Die Stammväter der Rasse, die Matagi Inu waren mittelgroße Hunde, die auf Bärenjagd und zur Jagd auf Antilopen eingesetzt wurden.
Sie unterstützten die Menschen auf der japanischen Insel Honshu bei der Nahrungsbeschaffung und wurden als Zugtiere eingesetzt.
Körperbau und Charaktereigenschaften machten die Rasse zu einem idealen Arbeitshund und Begleiter in dieser Zeit.
Entstehung der Rasse Akita
Mit der Kultivierung von Land und der resultierenden Sesshaftigkeit änderten sich die Ansprüche, die die Menschen an ihre tierischen Begleiter stellten.
Eigentum und Besitz bekamen einen hohen Stellenwert und wurden geschützt. Die Rasse Matagi entwickelte sich durch gezielte Zuchtauswahl und Einkreuzung zu großen, starken Hunden, hierdurch war der Akita geboren. Er fand als Wachhund für Haus und Hof eine passende Aufgabe. Der Schutz von Haus und Hof galt neben der Jagd als die neue Passion der Rasse.
Der Akita fast ausgestorben
Der ausgeprägte Jagdtrieb, der dem Akita Inu bis heute geblieben ist, machte man sich weiterhin zunutze.
Die Einführung der Hundekämpfe im 19. Jahrhundert belastete die Rasse. Vom Wesen und von der körperlichen Konstitution waren einheimische Hunderassen nicht für die Hundekämpfe geeignet, sodass er durch Einkreuzungen anderer, nicht aus Japan stammender Hunderassen fast vernichtet wurde
Große Hunde, deren Aussehen deutlich vom Akita abwich, waren die Folge. Die ursprüngliche Rasse war um 1900 so gut wie verloren.
Erhalt der Rasse Akita
Als die Hundekämpfe verboten wurden, begann eine Zeit, in der sich Japan auf seine Geschichte und seine früheren Werte besann. Den Japanern war es wichtig, sich auf diese Werte und die eigene Geschichte zu besinnen.
Dieser Umschwung bot den alten japanischen Hunderassen die Möglichkeit, erhalten zu bleiben.
Im Jahr 1931 wurde der Akita zum japanischen Naturdenkmal.
Die zwei Weltkriege führten jedoch zu erheblichem Mangel an Nahrung und Rohstoffen. Um zu überleben, nutzte man die Hunde als Pelzlieferant und Nahrungsmittel.
Zwei Ursprungslinien der Akita
Nach Ende der Kriege gab es nur noch eine geringe Anzahl an Tieren. Mit gezielter Zuchtauswahl und mit den vorhandenen Hunden züchteten die Japaner zwei unterschiedliche Linien des Akita. Die Ursprungslinie war relativ frei von den Einflüssen der Einkreuzungen aus der Zeit der Hundekämpfe und entsprach optisch den ersten Akita. Sie hatten spitze Ohren und dichtes, abstehendes Fell. Diese Hunde werden der Ichinoseki- Linie zugeordnet.
In der zweiten Linie treten die Einflüsse der Hunde zutage, die für die Hundekämpfe genutzt wurden. Sie entstammen der Linie aus dem Hund Dewa-go.
Die Ichinoseki – Linie wird in der heutigen Zeit dem japanischen Akita zugeordnet. Die Dewa – go Linie findet man bei den amerikanischen Akita.
Der Unterschied wird vor allem im Körperbau deutlich:
Der japanische Akita ist hochläufig, hat einen kurzen Rücken und einen Kopf, bei dem der Spitz deutlich zu erkennen ist.
Die amerikanischen Vertreter dagegen sind insgesamt gedrungener. Der Rücken ist länger, die Läufe sind kürzer und der Kopf wirkt bulliger und eckiger als bei der japanischen Linie.
Das Aussehen des Akita
Das Fell
Dichtes, kurzes Fell mit guter Unterwolle prägt die Optik des Hundes. Die Farbvarianten im Fell reichen über Rot-Falbfarben, Sesamfarben und Weiß bis hin zu gestromten Farben.
Die Unterwolle ist weich, während sich das Deckhaar kräftig und grob von der Unterwolle abhebt.
Größe und Körperbau
Hündinnen dürfen laut Standard eine Größe bis 61 Zentimetern haben, während Rüden bis 67 Zentimeter groß werden. Der FCI-Rassestandard für den Akita lässt eine Abweichung bis zu drei Zentimetern zu.
Die dreißig bis fünfundvierzig Kilogramm, die ein Akita wiegen kann, verteilen sich gut proportioniert über den gut bemuskelten Körper des Hundes.
Der Kopf
Der Kopf ist klein und wird durch dreieckige, vorwärts gerichtete Ohren, die leicht abgerundet sind, eingerahmt.
Die weiße Gesichtsmaske lässt den Akita Inu wie einen kuscheligen Teddy erscheinen.
Ein mandelförmiges, dunkles Auge, der kurze Stopp und ein mittelgroßer Fang harmonieren mit dem kompakten Körperbau und den kräftigen Läufen.
Die Rute
Die Rute ist buschig und eingerollt. Der Akita trägt seine Rute über der Rückenlinie.
Das Wesen des Akitas
Diese Hunderasse zählt trotz ihrer Größe und der ausgeprägten Jagdleidenschaft zu den ruhigen Vertretern der Haushunde.
Einen kläffenden Akita wird man selten finden. Bei ausreichender Beschäftigung, die den Bewegungsdrang und seine hohe Intelligenz ansprechen sollte, zeigt er sich in Haus und Garten ausgeglichen und gegenüber seinem Rudel freundlich.
Rudelverhalten
Als Hund, der in der Klasse der ursprünglichen Hunde eingestuft ist, hat sich sein Rudelverhalten deutlich erhalten.
Jeder Mensch und jedes Tier, das er zu seinem Rudel zählt, wird akzeptiert und geschützt. Die Treue des Akitas ist legendär. Sind die Rudelstrukturen mit den Artgenossen im eigenen Rudel geklärt, kommt er gut mit anderen Hunden zurecht.
Treffen Vertreter dieser Rasse mit fremden Hunden zusammen, können sie auf die Idee kommen, die Rudelstruktur zu testen und stürmen unter Umständen auf den Artgenossen zu.
Verhalten gegenüber Menschen
Fremde Menschen, die die Familie besuchen, nimmt der Akita gelassen hin. Hierbei sollten die Neuankömmlinge die Individualdistanz des Hundes beachten und sich dem Hund ruhig nähern, beziehungsweise dem Hund die Möglichkeit geben, sich eigenständig und in seinem Tempo anzunähern.
Stürmische Begrüßungen, unabhängig, ob Artgenosse oder Mensch sind nicht die Sache eines Akitas.
Weil das Rudel und klare Strukturen extrem wichtig für diese Rasse sind, bekommt man einen treuen Wegbegleiter, der viel für seinen Menschen und seine Familie machen würde.
Er bindet sich bevorzugt an eine bestimmte Person, falls sich diese Person die Bindung erarbeitet hat.
Charakter
Die Eigenständigkeit, die bis zum Eigensinn ausgeprägt sein kann, macht den Akita nicht zu einem Hund, der durch blinden Gehorsam überzeugt.
Für den Halter bedeutet dieser Umstand, dass er regelmäßig am Gehorsam und der Führigkeit des Hundes arbeiten muss.
Mit einem Akita wird man überraschende Momente erleben. Gründe für diese Momente sind die hohe Intelligenz und die Fähigkeit Probleme eigenständig zu lösen.
Er ist es gewohnt, für ihn schwierige Situationen, kreativ und einzigartig zu bewältigen. Dieses Verhalten ist seit Jahrhunderten in der Rasse verankert.
Lebenserwartung und Gesundheit
Ein Akita Inu erreicht ein Alter zwischen zwölf und vierzehn Jahren.
Akitas können unter bestimmten Hautkrankheiten, Allergien und Schilddrüsenunterfunktionen leiden. Das kongenitale Vestibulärsyndrom ist eine erbliche Erkrankung des Innenohrs, die bei Akitas auftreten kann.
In höherem Alter können vermehrt Arthrosen auftreten und Hüftdysplasie kann ein Thema sein.
Bei Hunden, von seriösen, eingetragenen Züchtern wird auf die Gesundheit und Erbkrankheiten geachtet.
Willst du keine unangenehmen Überraschungen für dich und deinen Hund erleben, wendest du dich vor dem Kauf an einen diese Züchter.
Die dichte Unterwolle dieser Rasse wird zweimal im Jahr gewechselt. Mehrmaliges Kämmen ist in der Zeit des Fellwechsels unabdingbar, um dem Hund bei diesem Fellwechsel zu helfen.
Wegen des hohen Fettgehalts, den das Fell aufweist, hat es hervorragende Selbstreinigungseigenschaften. Ständiges Waschen entfällt und ist kontraproduktiv.
Erziehung und Sozialisierung des Akita
Erziehung
Die Sozialisierung und die Erziehung eines Akita sind wichtige Bestandteile, um die Hund-Mensch-Beziehung zu festigen und den eigensinnigen Hund unter Kontrolle zu bekommen.
Der Akita Inu ist ein Hund, der gern dominiert und es gewohnt ist, eigenständig zu handeln. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, dass die Strukturen im familiären Rudel für den Hund ersichtlich werden. Andernfalls kann es zu Schwierigkeiten kommen.
Der Akita muss seine Stellung im Rudel kennen. Um dies zu erreichen, muss er konsequent erzogen werden. Er darf nie die Möglichkeit bekommen, seine Dominanz in der Familie auszuüben.
Feste Regeln sind für diesen Hund wichtig. Du legst fest, wo er seinen Platz hat und das er im Rudel das letzte Glied ist.
Weil diese Rasse ihren eigenen Kopf hat, ist Konsequenz und Geduld der Weg zu einem guten Miteinander. Eine harte Hand und Inkonsequenz quittiert diese Rasse mit Sturheit und Ignoranz.
Sozialisierung
Akitas sind von Natur aus Einzelgänger. Um den Umgang mit Artgenossen zu erleichtern, empfiehlt es sich, den Welpen früh an andere Artgenossen zu gewöhnen. Dies geschieht vorzugsweise in Welpenspielgruppen. Die Anbindung an ältere Hunde, die über ein gutes Sozialverhalten verfügen, lehrt den Welpen, seine stürmische Art der Annäherung zu kontrollieren und sich anderen Artgenossen gegenüber zu benehmen.
Artgerechte Beschäftigung
Der intelligente, bewegungsfreudige Hund benötigt eine angemessene Beschäftigung. Bewegung ist wichtig um den Akita körperlich auszulasten.
Um die Intelligenz zu fordern und auszulasten, sind darüber hinaus andere Beschäftigungen notwendig.
Beschäftigungsempfehlungen
Die Bewegung kannst du deinem Akita unter anderem mit Zugsportarten verschaffen. Canicross, Dogtrekking, Bikejöring und Dogscooting bieten sich an.
Die Arbeitshunde werden gerne als Schlittenhunde eingesetzt und mit diesen Zugsportarten erfüllst du den hohen Bewegungsdrang, den die Rasse mit sich bringt.
Indem du die Jagdleidenschaft dieser Rasse in eine andere Richtung bringst, beschäftigst du zeitgleich das Gehirn und die Intelligenz dieses Hundes.
Mantrailing, Fährtensuche und der Einsatz im Rettungshundebereich sind Möglichkeiten, den Akita zu fordern und zu einem zufriedenen Partner für den Menschen zu machen.
Fazit: Kein Hund für jedermann!
Akitas gehören in erfahrene Hundeführerhände. Ihre ausgeprägten Charaktereigenschaften und ihr Eigensinn bedeuten, dass sie lebenslang mit Konsequenz erzogen und geführt werden müssen.
Ihre einzelgängerische Veranlagung ist nicht für Hundehalter geeignet, die mithilfe des Hundes zu Hundespielwiesen gehen wollen.
Der Akita Inu benötigt Führung und erwartet Förderung von Bewegung und Intelligenz. Kennst du dich mit Hunden nicht aus oder bist du nicht bereit, auf die Bedürfnisse und Eigenarten eines Akita einzugehen, solltest du dich nach einer anderen Hunderasse umsehen.
Seit Jahren beschäftige ich mich mit der artgerechten und gesunden Haltung von Tieren. Neben Tierschutz liegt mir außerdem auch Artenschutz am Herzen.
Durch meine Hündin Mira erlebe ich täglich, wie sozial und empathisch Tiere sind. Deswegen ist es mir wichtig, Menschen aufzuklären und so die Welt für Tiere ein Stückchen besser zu machen.
Besser bekannt bin ich unter dem Usernamen SLEEPHERDS auf Instagram und meinem Blog.
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