Der American Pitbull Terrier gilt in einigen Bundesländern in Deutschland als sogeannter Listenhund. Er wird immer noch missbraucht, in dem er scharf gemacht wird oder für Hundekämpfe missbraucht wird. In unserem Rasseportrait erfährst Du, ob er seinen schlechten Ruf zurecht trägt und was Du in der Haltung und bei der Pflege beachten solltest.
Die Geschichte des American Pitbull Terrier
Die Rasse des American Pitbull Terrier entstand im 19. Jahrhundert. In dieser Zeit kreuzten europäische Züchter Bulldoggen mit Terriern, Welche zum Hüten oder auch als Begleithunde eingesetzt wurden. Außerdem wurden die Vorfahren dieser Rasse bei illegalen Hundekämpfen oder Rattenkämpfen eingesetzt. Diese Wettkämpfe fanden in Arenen statt, die auch Pit genannt werden. Daher auch der Name Pitbull.
Heutzutage wird der American Pitbull Terrier häufig als Rettungshund und Spürhund eingesetzt, da er besonders nervenstark und intelligent ist. Er behauptet sich gegenüber Artgenossen. Gegenüber seinem Besitzer zeigt er diese Stärke allerdings nicht, da er im Kampf natürlich keinen Menschen beißen sollte.
In Amerika gewann diese Rasse bereits vor vielen Jahren große Beliebtheit. Im Jahr 1898 wurde der der United Kennel Club (kurz UKC) gegründet, der die Rasse eintragen ließ. 1909 wurde auch die American Dog Breeder’s Association gegründet. Es kam zu Streitigkeiten im Rassenamen. Der Name Yankee Terrier war weit verbreitet. Der American Kennel Club entschied sich dann für die Bezeichnung American Staffordshire Terrier, welche 1936 anerkannt wurde.
Im Gegensatz zum Staffordshire Terrier wird der Pitbull auf Leistung gezüchtet mit einem Kampfwillen bis zur Erschöpfung.
Diese Rasse ist nicht im FCI anerkannt.
Wie sieht ein American Pitbull Terrier aus?
Die gewünschte Größe des Pit Bull Terriers liegt für Rüden bei 46-53cm und bei Hündinnen bei 43-51cm. Leichte Abweichungen werden toleriert, sofern der Hund passend proportioniert ist. Der Körperbau ist kompakt und athletisch gewünscht mit einem Gewicht bis zu 27kg Körpergewicht beim Rüden und 23kg bei Hündinnen. Das Aussehen soll möglichst muskulös und kraftvoll, aber dennoch elegant sein.
Sein Fell soll kurz, dicht und glänzend sein. Bis auf Merle sind alle Farben und Zeichnungen erlaubt. Allerdings sind nach neusten UKC- uns ADBA-Standards blaue Augen nicht mehr zulässig.
Der Kopf soll möglichst flach, breit und mit einem deutlichen Stop sein, die Schnauze keilförmig. Die Ohren sollen hoch angesetzt sein und seitlich geknickt, die Rute gerade.
Gibt es die Rasse American Pitbull Terrier oder ist das auch ein Staffordshire Terrier nur die amerikanische Form?
Der Staffordshire Terrier sieht dem American Pitbull zwar am ähnlichsten, ist jedoch wesentlich breiter und größer als der Pitbull. Zudem ist der Pitbull ein richtiger Terrier und somit auch wesentlich athletischer als der Staff.
Für einen Laien ist es durchaus schwierig, beide Rassen auseinander zu halten, da sie auch in der Vergangenheit immer mal eingekreuzt wurden. Wenn Du aber einen reinen Staff und einen Pitbull nebenander siehst, wirst Du den Unterschied sehr schnell und deutlich erkennen: Der Pitbull ist drahtiger und sportlicher.
Der American Pit Bull Terrier – ist er wirklich ein Kampfhund?
Da diese Rasse ursprünglich auf den Kampfwillen gezüchtet wurde, ist das Aussehen sehr variabel. Da alle Hunde dieser Rasse, die Menschen gebissen hatten, umgehend aus der Zucht genommen wurden, lassen sich American Pit Bull Terrier häufig sehr angenehm vom Hundebesitzer führen und sind zudem sehr unterordnungsbereit. Wächst diese Hunderasse gesund und gut sozialisiert auf, zeigt sie ihren extrem sanftmütigen Charakter.
Die meisten Pitbulls sind zudem extrem sozial, loyal, kinderlieb, verspielt und freundlich gegenüber anderen Menschen und Hunden. Diese Eigenschaften lassen die Hunderasse wie den perfekten Familienhund klingen. Dennoch eignet sich diese Hunderasse eher für erfahrene Hundebesitzer, da sie durchaus auch selbstbewusst und energiegeladen sind.
Diese Rasse zeichnet sich zudem durch eine hohe Intelligenz und Selbstständigkeit aus. In der Erziehung solltest Du also auf jeden Fall darauf achten, dass Du konsequent bleibst.
Ist der American Pitbull Terrier gefährlich?
Durch seine Geschichte und sein muskulöses und imposantes Auftreten hat diese Hunderasse nach wie vor einen schlechten Ruf. Wenn Du aber mal einen Pitbull Terrier kennen gelernt hast, der gut sozialisert und erzogen wurde, wirst Du feststellen, dass er absolut liebenswürdig ist. Meist sind Vertreter dieser Rasse zudem sehr souverän.
Eine Waffe wird aus diesem Hund nur dann, wenn er falsch gehalten oder erzogen wird (bewusst oder unbewusst). Aber dann kannst Du quasi aus jeder Rasse eine „aggressive Bestie“ machen. Respekt vor Fremden solltest Du immer haben – egal um welche Hunderasse es sich handelt. Auch Dir fremde Hunde anfassen solltest Du niemals, ohne dies mit dem Besitzer abzusprechen. Aber das sollte selbstverständlich sein.
Einige Studien kamen zu dem Schluss, dass vom Pitbull keine rassespezifische Aggressivität ausgeht. Allerdings liegen auch Untersuchungen aus Kanada und den USA vor, bei denen der Pit Bull an 50% aller tödlichen Beißunfällen unter Hunden beteiligt ist – die höchste Beteiligungsrate neben dem Rottweiler.
Der Pitbull-Terrier – ein Listenhund / Kampfhund
In fast allen Bundesländern steht der American Pitbull Terrier auf der sogenannten Liste und unterliegt somit strengen Haltungsauflagen. Auch in vielen anderen Ländern wie Österreich, Großbritannien und Liechtenstein gibt es starke Auflagen bzw. die Rasse ist zum Teil sogar verboten.
Deswegen solltest Du Dich vor Anschaffung genau informieren, wie es in Deinem Bundesland bzw. geregelt ist und welche Auflagen Du beachten musst. Häufig besteht Maulkorb– und Leinenpflicht. Die Auflagen können meist gelockert werden, wenn Du Deinen Hund einen Wesenstest unterziehst.
Übrigens sind für diese Rassen auch häufig Haftpflichtversicherungen teurer. Auch dieses solltest Du vor Kauf Deines Hundes prüfen.
Wie trainiere ich meinen amerikanischen Pit Bull Terrier?
Der American Pitbull Terrier hat einen hohen Bewegungsbedarf und liebt es, beschäftigt zu werden.
In der Polizeiarbeit wird er gerne als Sprühund für Sprengstoffe und Rauschmittel eingesetzt. In der privaten Haltung solltest Du ihn körperlich und geistig auslasten. Hierfür kannst Du je nach Vorlieben zum Beispiel Intelligenzspielzeuge oder Hundetricks nutzen. Du kannst mit Deinem Hund Laufen gehen, THS betreiben oder Fahrrad fahren. Auch im Rettungsdienst wird diese Rasse inzwischen gerne eingesetzt. Sehr beliebt beim Pit Bull sind auch Zergelspiele oder das Apportieren.
Lastest Du Deinen Hund zu wenig aus, neigt der Pit Bull zu zerstörerischem Verhalten.
Da der Pitti zudem aus Zeiten des Rattenkampfes einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat, macht ihm auch Nasenarbeit sehr großen Spaß, die Du beim Mantrailing wunderbar fördern kannst.
Wie ist die optimale Pflege vom Pit Bull?
Aufgrund des kurzen und glatten Fells ist der Pittie sehr pflegeleicht. Da die Haut dieser Rasse sehr empfindlich ist, solltest Du auf zu häufiges Baden verzichten. Während des Fellwechsels solltest Du Deinen Terrier aber durch gründliches Ausbürsten unterstützen, da er doch relativ hohen Haarausfall hat.
Natürlich solltest Du regelmäßig eine Zahnpflege durchführen, die Krallenlänge prüfen sowie einen Blick in die Ohren werfen.
Denke bitte zudem daran, dass Dein American Pitbull Terrier keine wärmende Unterwolle hat. Das bedeutet, dass Du ihm bei kalten Temperaturen im Herbst und Winter einen Mantel oder Pullover überziehen und nach dem Baden gut abtrocknen solltest.
Was sollte ich beim Kauf beachten?
Kaufst Du Deinen Hund bei einem seriösen Züchter, der darauf achtet, der bei seiner Zucht die Kampfbereitschaft unterbiendet und die guten Wesensmerkmale hervor hebt, hast Du eine gute Wahl getroffen. Dennoch solltest Du genau hinschauen. Immer noch gelangen Tiere nach Deutschland, die ein erhöhtes Aggressionspotenzial haben. Deswegen solltest Du Dir auf jeden Fall Zeit nehmen bei der Wahl, den Züchter häufiger besuchen und Dir auch die Elterntiere genau ansehen.
Der Kaufpreis liegt bei 950 Euro bis 2700 Euro. Zwar ist teuer nicht immer direkt gut, aber lasse Dich bitte auf keinen Fall von günstigen Angeboten blenden und unterstütze auf keinen Fall illegalen Welpenhandel!
Auch im Tierschutz bzw. Tierheim sind immer mal wieder American Pitbull Terrier zur Abgabe. Lasse Dich aber bitte genaustens beraten und versuche, etwas über die Geschichte des Hundes zu erfahren. Zudem bieten viele Tierheime auch die Möglichkeit, vorher als Gassigänger Erfahrungen mit dem Hund zu sammeln. So erlebst Du keine böse Überraschung.
Wie weiter oben beschrieben, musst Du in jedem Fall auch den gesetzlichen Rahmen prüfen. Was ist in Deinem Land bzw. Bundesland erlaubt? Worauf musst Du Dich vorbereiten.
Natürlich solltest Du Dich zudem darauf einstellen, dass ein solcher Hund 12 Jahre werden kann.
Typische Erkrankungen beim Pit Bull
Insgesamt kann man sagen, dass diese Hunderasse sehr robust ist im Bereich der Gesundheit. Natürlich solltest Du auf die typischen Sachen achten wie einer regelmäßigen Zahnpflege und einer gesunden Ernährung. Übergewicht ist, wie bei jeder anderen Rasse auch, absolut schädlich.
Dennoch gibt es ein paar Krankheiten, die typischer für diese Rasse sind. Diese möchten wir Dir gerne nennen.
Hüfterkrankungen
Hierzu gehören die Hüftdysplasie als auch die Hüftarthrose. Beide Krankheiten können nicht geheilt, aber behandelt werden (je nach Schweregrad). Typische Symptome sind ein unrunder Gang, Bewegungsunlust und häufiges Absitzen, wenn Ihr unterwegs seid. Sollte Dein Hund diese Symptome zeigen, solltest Du umgehend den Tierarzt Eures Vertrauens aufsuchen. Die Diagnose wird meist durch ein Röntgenbild gestellt. HD tritt meist schon im ersten Lebensjahr auf – Arthrose kann auch im höheren Alter auftreten.
Schlechte Bewegung, Überbelastung und schlechte Ernährung verstärken dieses Krankheitsbild häufig.
Hautkrankheiten
Der American Pitbull Terrier hat eine extrem sensible Haut und neigt dadurch auch zu Hautkrankheiten. Häufig sind diese mit einer gesunden und ausgewogenenen Ernährung in den Griff zu bekommen. Auch solltest Du auf ein gut gepolstertes Halsband bzw. Geschirr achten, damit sich keine entzündeten Stellen bilden.
Allergien
Pitbulls neigen auch immer mal wieder zu Allergien wie Heuschnupfen.
Welches Futter ist für einen American Pitbull Terrier am besten?
Zum einen ist es natürlich wichtig, dass Du auf das Gewicht Deines Hundes achtest. Übergewicht ist sowohl für Gelenke als auch für die Organe Deines Vierbeiners extrem schädlich – das gilt natürlich auch bei allen anderen Hunderassen. Geeignet für Deinen Hund ist ein Futter mit einem hohen Fleischanteil oder Rohkost. Wir empfehlen Dir AniFit Hundefutter. Dieses Futter hat den passenden hohen Fleischanteil, ist komplett ohne Zusatzstoffe und ohne Tierversuche gefertigt.
Unser Fazit zum American Pitbull Terrier
Entscheidest Du Dich für diese Rasse, solltest Du extrem verantwortungsbewusst sein. Schon vor dem Kauf solltest Du Dich gut über die Herkunft und den Züchter des Tieres informieren. Auch solltest Du darauf vorbereitet sein, dass diese Rasse einiges an Arbeit von Dir erwartet. Wird Dein Hund aber gut sozialisiert und erzogen, erhältst Du einen loyalen und freundlichen Partner an Deiner Seite. Dennoch sollte Dir bewusst sein, dass Dir viele Menschen aus dem Weg gehen werden, wenn Du diese Rasse hältst.
Aus unserer Sicht sollte man diese Rasse nicht schlecht reden. Dennoch sollte man sich der Gefahr eines schlecht sozialisierten Pitbulls dennoch bewusst sein. Viele Beißvorfälle, auch in Bezug auf Menschen, könnten verhindert werden, wenn die Besitzer lernen, ihre Hunde besser einschätzen zu können. Ein kompetenter Trainer und Tierverhaltenstherapeut kann hierbei helfen.
Hast Du einen American Pitbull Terrier zu Hause? Dann berichte uns gerne über Deine Erfahrungen. Wir freuen uns auf Dein Kommentar.
Als Tierliebhaber und Tierschützer, ist es mir ein wichtiges Anliegen über artgerechte und gesunde Haltung und Ernährung von Tieren zu schreiben. Ich möchte aufklären und aufzeigen was für Eure Tiere wichtig ist.