Sodbrennen beim Hund – wenn der Magen übersäuert

Lesedauer 7 Minuten

Damit Dein Hund sein Futter und gegebenenfalls auch Knochen verdauen kann, ist der Magensaft säurehaltig und enzymreich. Das ist erstmal ganz normal. Dringt diese Säure jedoch in die Speiseröhre vor, kann dies zu einer Entzündung führen. Hierdurch entsteht Sodbrennen beim Hund. Wird der sogenannte Reflux nicht behandelt, kann das für Deinen Hund ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Wir zeigen Dir, wodurch Sodbrennen entsteht, woran Du es erkennst und wie Du ihm entgegenwirken kannst.

Wie entsteht Sodbrennen beim Hund?

Sodbrennen beim Hund entsteht, wenn Säure in die Speiseröhre gelangt. Der säurehaltige Magensaft „fließt“ also zurück in die Speiseröhre und reizt dort die Schleimhäute. In der Fachsprache wird dieser Vorgang als gastroösophagealer Reflux. Auch wir Menschen leiden oft unter Sodbrennen.

Im Normalfall bleibt die Magensäure zum größten Teil dort wo sie hingehört: Im Magen. Nur geringe Mengen verlassen den Magen, welches aber unbedenklich ist.

Nun kann es aber durch eine Störung des Muskels, welcher den Übergang zwischen Speiseröhre und Magen bildet (Ösaphagussphinkter) zu Problemen kommen. Sollte dieser Muskel nicht richtig arbeiten, kann eine große Menge des Mageninhalts samt Säure wieder in die Speiseröhre aufsteigen (bzw. zurückfließen / Reflux). Tritt diese Muskelfunktionsstörung häufiger oder durchgehend auf, kann es jedoch zu schweren gesundheitlichen Folgen für Deinen Hund kommen. Deswegen ist eine Untersuchung vom Sodbrennen beim Hund seitens eines Tierarztes ein Muss!

Welche Hunde sind besonders davon betroffen?

Grundsätzlich kann jeder Hund darunter leiden. Wir können keine Hunderasse oder ein gewisses Alter ausschließen. Dennoch haben Forscher festgestellt, dass besonders junge Hunde betroffen sind. Hier ist der Muskel, der für die Trennung von Magen und Speiseröhre zuständig ist, noch nicht fertig ausgebildet.

Deswegen solltest Du aber besonders in den ersten zwölf Lebensmonaten auf bestimmte Risikofaktoren achten.

Wodurch entsteht Sodbrennen beim Hund?

Sodbrennen beim Hund kann unterschiedliche Ursachen haben. Nicht immer ist es für uns Hundehalter eindeutig, welches der Auslöser ist. Deswegen solltest Du Deinen Hund untersuchen lassen, um organische Probleme ausschließen zu können. Häufig produziert der Magen Deines Hundes durch bestimmte Auslöser zu viel Magensäure. Nicht selten geht Sodbrennen einher mit einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung).

Gerne möchten wir Dich über die möglichen Verursacher informieren:

Zwerchfellbruch

Hat Dein Hund einen erworbenen oder bereits angeborenen Zwerchfellbruch, kommt es in diesem Fall häufiger zu Sodbrennen beim Hund.

Stress

Vielleicht kennst Du den typischen Spruch „das schlägt mir auf den Magen“. So ist es auch bei unseren geliebten Vierbeinern. Leichter Stress hier und da ist für Hunde noch nicht schädlich.

Sodbrennen beim Hund: Auslöser ist oft Stress
Stress ist ein häufiger Auslöser für Magenprobleme und somit auch Sodbrennen beim Hund. Zwar ist ein gewisses Maß an Stress in Ordnung, aber steht Dein Hund dauerhaft unter Strom, wirkt sich dieses schädlich auf Deinen Hund aus. Stressoren können unterschiedlich sein: Manche Hunde fühlen sich als Stadthund unwohl, andere wegen Trennungsängsten oder oder oder.

Steht Dein Hund dauerhaft unter Stresse, etwa, weil er Trennungsängste hat oder er generell mit Reizen überfordert ist, hat dies aber leider starke Auswirkungen auf die Gesundheit. Und wie bei uns Menschen, schlägt auch bei den Fellnasen Stress häufig auf den Magen. In Folge dessen produziert der Magen zu viel Magensäure, welche dann in die Speiseröhre aufsteigt und hierdurch Sodbrennen beim Hund verursacht.

Medikamente

Einige Medikamente, vor allem in Form von Tabletten, können sich negativ auf die Produktion von Magensäure auswirken. Die zu viel produzierte Magensäure sucht sich ihren Weg durch den Reflux. Kommt dieses häufig vor, kann es zudem den Verschließmuskel beschädigen, sodass auch bei einer normalen Menge Magensäure zu viel davon in die Speiseröhre gelangen kann.

Erbrechen

Muss Dein Hund sich häufig erbrechen, würgt er Magensäure wieder mit hoch. Erbricht sich Dein Hund nur sehr selten, weil er zum Beispiel zu hastig getrunken hat, ist das meist unbedenklich. Schwierig wird es, wenn Dein Hund sich häufig erbrechen muss – zum Beispiel aufgrund einer Unverträglichkeit.

Falsche Ernährung

Wie bei uns Menschen auch führt auch beim Hund die falsche Ernährung häufig zu Sodbrennen beim Hund. Vor allem besonders fettreiche Nahrung hat eine negative Wirkung auf das Zusammenspiel von Magensäure und Speiseröhre.

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Aber nicht nur die Zusammensetzung sowie die Qualität hat Einfluss auf den Magen. Auch die Menge. Sollte Dein Hund zu viel auf einmal fressen, muss auch in diesem Fall sehr viel Magensäure zur Verdauung produziert werden.

Störungen der Magenmobilität

Erfüllt der Magen Deines Hundes nicht seine Aufgaben oder sind die wichtigen Muskeln gestört bzw. beschädigt, ist dies selbstverständlich auch eine mögliche Ursache für Sodbrennen beim Hund.

Narkose

Lag Dein Hund aus verschiedenen Gründen in Narkose, kann es in Folge dessen auch zu Sodbrennen kommen. Die Narkose entspannt die Muskeln. Daher wird auch der Sphinkter Muskel entspannt, welcher zuständig für die Trennung von Speiseröhre und Magen ist.

Woran erkenne ich Sodbrennen beim Hund?

Einige Anzeichen sind sehr typisch für Sodbrennen beim Hund. Dennoch solltest Du natürlich generell sehr gut auf Deinen Hund achten. Einige Hunde zeigen erst Befindlichkeiten, wenn es schon sehr akut ist. Worauf Du Dich eigentlich immer verlassen kannst: Zeigt Dein Hund recht plötzlich ein komisches Verhalten, stimmt etwas nicht mit ihm!

Symptome für Sodbrennen beim Hund

Neben unspezifischen Symptomen können folgende auf Sodbrennen hinweisen

  • Dein Hund frisst Gras (Dieses passiert fast manisch. Viele Hunde achten dann auch nicht mehr darauf, was sie fressen und so können auch Vergiftungen entstehen. Frisst Dein Hund nur ab und an mal ein paar Halme Gras, ist das nicht immer gleich bedenklich)
  • Häufiges Schmatzen
  • Aufstoßen
  • Würgen
  • Husten
  • Erbrechen
  • Speicheln
  • Probleme beim Schlucken
  • Verfärbung des Kots (Bei einer Erkrankung des Magen-Darm-Trakts verfärbt sich der Hundekot. Als sekundäre Begleiterscheinung, zum Beispiel bei einer Gastritis) ist auch Sodbrennen beim Hund nicht selten

Sollte eines dieser Symptome oder mehrere häufig oder plötzlich auftreten, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen. Wenn Du Dir nicht sicher bist, kannst Du als erste Anlaufstelle auch den Online-Tierarzt Dr. SAM um Rat fragen.

Hilfreich ist es, wenn Du Dir genau notierst, in welchen Situationen die Symptome auftreten. Diese Informationen können für Deinen Tierarzt bereits erste Hinweise darauf geben, worum es sich handelt.

Wie läuft die Diagnose ab?

Wichtig für eine möglichst genaue Diagnose ist ein Anamnesegespräch. Hierbei wird Dir der Tierarzt einige Fragen stellen. Wie eben schon erwähnt, kann es durchaus gut sein, wenn Du Dir vorher schon einige Notizen gemacht hast. In der Aufregung kann immer mal etwas vergessen werden, was aber das entscheidende Indiz ist.

Sodbrennen beim Hund
In jedem Fall solltest Du Deinen Hund untersuchen lassen. Zum einen können ernste Erkrankungen vorliegen, zum anderen kannst Du nur so eine sichere Diagnose erhalten.

Eine gute Diagnosemöglichkeit ist neben einem Ultraschall oder auch dem Röntgen (wegen eventuellen Fremdkörpern) eine Magenspiegelung sein. Dieses bildgebende Verfahren (auch Gastrokopie genannt) wird in einer Narkose auf nüchternen Magen durchgeführt (entweder Vollnarkose oder einer Sedition)

Das Endoskop wird durch das Maul in die Speiseröhre bis hin zum Magen Deines Hundes Deines Hundes eingeführt. Durch Gas erweitert er die Räume, damit es zu keinen Verletzungen kommen kann und die Sicht mit der Kamera gut ist. Wenn nötig, kann Dein Tierarzt hierbei auch Gewebeproben (sogenannte Biospien) entnehmen.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Sodbrennen beim Hund

Sodbrennen entsteht häufig durch zu viel produzierter Magensäure. Dementsprechend kannst Du Deinem Hund Linderung verschaffen, wenn Du darauf achtest, dass er ausreichend trinkt. Fühlt sich Dein Hund nicht wohl und hat gar Schmerzen in der Speiseröhre, ist dies aber nicht immer einfach.

Du kannst versuchen, Deinem Hund zum Beispiel einen stark verdünnten Hundesmoothie anzubieten. Mit etwas Geschmack gehen viele Hunde selbst bei Beschwerden lieber ans Trinken.

Durch die zusätzliche Flüssigkeitszufuhr wird die Magensäure verdünnt und das Sodbrennen wird weniger.

Damit sich die Verdauung Deines Hundes erholen kann, ist es zudem hilfreich, auf Schonkost umzustellen und diese in mehreren Mahlzeiten täglich zu füttern. Fange mit vier bis fünf Fütterungen pro Tag in kleinen Mengen an. Hierdurch gibst Du der Verdauung mehr Zeit zu arbeiten und der Magen muss nicht übermäßig viel Säure produzieren. Um das Immunsystem und die Verdauung zu stärken, empfehlen wir Dir zudem noch, eine Darmsanierung bei Deinem Hund zu machen.

Und nicht zu vergessen: Vermeide nun unbedingt Stress (abgesehen von einem Tierarztbesuch). Dein Hund sollte möglichst viel ruhen!

Wie kann ich Sodbrennen beim Hund vorbeugen?

Du kannst Sodbrennen leider nicht immer ausschließen. Dennoch kannst Du einige Entscheidungen treffen, mit denen Du vorbeugen kannst.

Gesunde  und ausgewogene Ernährung

Ganz wichtig ist natürlich die gesunde und ausgewogene Ernährung. Achte darauf, dass Dein Hund nicht zu viele Fette zu sich nimmt. Zudem sollte das Futter auch ohne Zusatzstoffe, Aromastoffe, Konservierungsstoffe und Getreide sein. Knochen solltest Du maximal in Maßen geben und auch bei Kausachen und Leckerlis solltest Du auf Qualität achten.

Flohsamenschalen

Eine sehr gute Hilfe gegen Sodbrennen ist die Gabe von Flohsamenschalen. Diese kannst Du am besten am Tag zuvor einweichen und dann Deinem Hund ins Futter mischen. Flohsamenschalen werden gerne mit gefressen und zeigen bereits sehr schnell Wirkung.

Meine Hündin kriegt fast täglich Flohsamenschalen mit in ihr normales Futter und hatte seitdem kein Sodbrennen mehr.

Darmsanierung

Ein gesunder Darm bedeutet zu zirka 70% auch ein gesundes Immunsystem. Deswegen empfehlen wir Dir, regelmäßig Darmkuren bei Deinem Hund durchzuführen. Hierdurch förderst Du eine gesunde Darmflora, die Deinen Hund widerstandsfähig gegen allerlei Erkrankungen macht.

Stress vermeiden

Stress in einem gewissen Maßen ist nicht gesundheitsschädigend. Manchmal benötigt es etwas Stress, um gewisse Leistungen zu bringen oder konzentriert zu sein. Außerdem kann Dein Hund so lernen, mit gewissen Reizen umzugehen. Das gilt natürlich nur, wenn der Stress im Alltag keine Überhand nimmt.

Deswegen solltest Du Stress in Maßen halten. Achte darauf, dass Dein Hund ausreichend Ruhezeiten bekommt. Sollte er mit gewissen Situationen besonders viel Stress haben, solltest Du gezielt daran arbeiten oder alternativ diese möglichst weitläufig umgehen.

Zusätzlich kannst Du Deinen Hund unterstützen, in dem Du zum Beispiel mit verschiedenen Entspannungsmethoden arbeitest.

Sodbrennen beim Hund – unser Fazit

In den meisten Fällen lässt sich Sodbrennen beim Hund gut behandeln. Sicherlich musst Du etwas Geduld mitbringen, aber es lohnt sich. Denn Sodbrennen ist wirklich unangenehm. Ich hatte selbst einige Zeit damit zu kämpfen und es ist wirklich kein Spaß! Deswegen solltest Du Deinen Hund auch unbedingt untersuchen lassen bevor Du zur Selbstmedikation greifst.

Sollten nämlich schwerwiegende Erkrankungen dahinter stecken, kann jeder Tag zählen, um Deinem Hund zu helfen.

Aus meiner Sicht ist es zudem wichtig, genau hinzusehen. Viele Hunde zeigen stärkere Symptome erst, wenn es ihnen wirklich schlecht gut. Manchmal haben sie bis dahin schon tage- oder wochenlang mit Beschwerden zu kämpfen. Kennst Du Deinen Hund gut, wird Dir auffallen, wenn er sich anders verhält. Leider können unsere Hunde nicht sprechen und somit sind sie auf uns angewiesen. Wir tragen die Verantwortung für unsere geliebten Vierbeiner und deswegen sind wir auch in der Pflicht, nicht lange zu warten, wenn wir eine Veränderung feststellen!

Nimm Sodbrennen beim Hund also nicht auf die leichte Schulter! Wir wünschen Deiner Fellnase gute Besserung.

Hast Du bereits selbst Erfahrungen machen müssen bezüglich Sodbrennen beim Hund? Dann freuen wir uns, wenn Du Deine Erfahrungen als Kommentar mit den anderen Lesern und uns teilst.

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1 Gedanke zu „Sodbrennen beim Hund – wenn der Magen übersäuert“

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